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Bischöfin Käßmann über Heimkinder"Eine Entschuldigung ist zu banal"

Landesbischöfin Margot Käßmann will die Misshandlungen von ehemaligen Heimkindern aufarbeiten lassen und die Archive öffnen. Doch ihre Kollegen mauern und verweisen auf den zeitlichen Kontext.

"Ich schließe nicht aus, dass es Entschädigungszahlungen geben wird." Bild: dpa

taz: Frau Käßmann, am 2. April tagt der Runde Tisch zur Aufarbeitung des Schicksals ehemaliger Heimkinder zum zweiten Mal. Was muss der Runde Tisch leisten?

Margot Käßmann: Die Opfer müssen ihre Geschichte erzählen und die Täter müssen ihre Schuld erkennen. Nur so kann es eine Versöhnung geben. Lange Zeit gab es für das Schicksal der ehemaligen Heimkinder keine Plattform. Am Runden Tisch können sie das Unrecht, dass ihnen wiederfahren ist, öffentlich machen.

Rund 80 Prozent aller Heime wurden von kirchlichen Trägern geführt. Was muss die Kirche zur Aufarbeitung beitragen?

Wir können unsere Archive öffnen. Zum einen für unabhängige Historiker, die die Geschichte der westdeutschen Heimerziehung objektiv untersuchen. Zum anderen müssen die Betroffenen Zugang zu ihren Akten bekommen.

Wird sich die Kirche nicht auch bei den Opfern entschuldigen müssen?

Ich kann das für meine Kirche tun. Ich bitte um Entschuldigung. Aber ich finde das Wort 'Entschuldigung' im Grunde zu banal. Die Verletzungen, die man den Kindern und Jugendlichen beigebracht hat, haben deren gesamtes Leben geprägt. Ich kann nicht begreifen, wie Menschen mit einem christlichen Ethos so mit Kindern umgehen konnten.

Wie viele Kinder in der Nachkriegszeit in westdeutschen Kinderheimen misshandelt wurden, lässt sich nur schätzen. Es melden sich aber immer mehr Betroffene, um so mehr das Thema in die Öffentlichkeit rückt.

Ihre Kollegen vom Diakonischen Werk wollen die eigene Schuld an den Fehltritten trotzdem nicht eingestehen.

MARGOT KÄSSMANN

Margot Käßmann ist Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover. Innerhalb der Evangelischen Kirche gilt sie als liberale Kritikerin. Unter anderem fordert sie die Zulassung von Frauen zum Priesteramt und die Aufhebung des Zölibats. 2007 ließ sie sich von ihrem Mann scheiden und sorgte damit für Schlagzeilen in der konservativen Presse.

Ich sehe da Schuld. Diese Schuld besteht darin, dass die, die so verletzbar waren - nämlich die Kinder und Jugendlichen unter der Obhut der Erzieherinnen und Erzieher - nicht geschützt wurden. Wir müssen uns fragen, wie es dazu kommen konnte und warum es keine Kontrollen gab.

Als ich ein Kind war, gab es die Redewendung: "Wenn Du nicht brav bist, kommst Du ins Heim." Das zeigt doch, dass die Leute sehr wohl wussten, dass es in den Heimen nicht kinderfreundlich zuging. Die Kirchen verweisen darauf, dass man die Geschehnisse in den Heimen im zeitlichen Kontext betrachten müsse.

Natürlich kann man auf die andere Pädagogik der Fünfziger und Sechziger Jahre verweisen. Damals ging man nicht zuallererst von der Würde des Kindes aus. Aus einem Kind musste erst noch etwas werden, und zwar ein Erwachsener. Auch hatten viele Mitarbeiter in den Heimen keine pädagogische Ausbildung. Manche arbeiteten schon im Nationalsozialismus in den Kinderheimen. Natürlich gab es Ausnahmen. Nicht jedes Heim war gleich. Aber dass Erbrochenes aufgegessen werden musste und dass Kinder geschlagen und in Dunkelzellen eingesperrt wurden, ist meines Erachtens nicht mit dem Verweis auf den zeitlichen Kontext zu rechtfertigen.

Viele Betroffene berichten, dass sie in den Heimen zur Arbeit gezwungen wurden. Heute bekommen sie dafür keine Rente. Müssen diese Betroffenen entschädigt werden?

Ich schließe nicht aus, dass es Entschädigungszahlungen geben wird. Die Lösung wird hier aber nicht so pauschal möglich sein, wie bei den ehemaligen Zwangsarbeitern in der Nazi-Zeit. Die ehemaligen Heimkinder haben sehr individuelle Schicksale. Entschädigungszahlungen können deshalb auch nur für jeden Fall individuell entschieden werden. Eine nachträgliche Rentenversicherung sollte es in einigen Fällen aber sicher geben. Viele ehemalige Heimkinder leben heute in Altersarmut.

Weshalb stehen sie den Anliegen der ehemaligen Heimkinder offen gegenüber, während andere Kirchenvertreter mauern?

Mauern verstehe ich nicht. Mit Fehlern und Schuld muss man offen umgehen. Ich denke, die Kirchen haben nichts zu verlieren. Wenn wir uns offen mit diesem Thema auseinander setzten, können wir nur an Glaubwürdigkeit gewinnen.

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45 Kommentare

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  • UD
    URSULA DEINLEI

    LIEBE MARGOT,

    ICH WOHNE FUER 40 JAHRE IN HOUSTON,TEXAS - WAR AUCH IM KINDERHEIM MEINE ERSTEN 7 JAHRE, GLEICH NACH DER GEBURT, WAR UNEHELICH - MEIN DEUTSCH IST SCHLECHT, ABER ES WIRD BESSER WOCHE BY WOCHE, DA ICH SEIT 3 WOCHEN SEHR VIEL IMHEIM.DE LESE - HABE EINEN ANRUF BEKOMMEN VOR 3 WOCHEN DA EIN ARTIKEL IN DER NUERNBERGER ZEITUNG WAR - ES GING UM KINDERHEIM STAPF - ICH WAR AUCH DORT - NUN, HATTE MEHRERE DISCUSSIONEN UEBER ALL DIESE SCHLECHTE ERFAHRUNGEN DIE ICH JA AUCH SELBST MIT GEMACHT HABE. NUN, DIESE KATOLISCHEN SCHWESTERN ODER NONNEN, FRAGE MICH SCHON SEID JAHREN WO DAS CHRISTLICHE WAR? SICHERLICH HABEN VIELE NICHT CHRISTUS IN IHREN HERZEN GEHABT - ICH VERSTEHE EINFACH NICHT, DASS DIE KIRCHE DIESE HEIME GELEITET HAT - DA SIEHST DU MAL, VIELE DIESER NONNEN HABEN CHRISTUS NICHT GEFUNDEN - ICH WEISS NICHT WELCHE SCHULUNG ODER STUDIUM DA IN DER 50 ZIGER JAHREN GEGEMACHT WORDEN IST, ABER ES KANN AUCH HEUTE NOCH SO SEIN - MANN KANN DIE NONNEN "UNIFORM" ANZIEHEN UND DIE BIBEL LESEN, ABER WENN ES NICHT IN HERZ GEHT UND WIRKLICH AND CHRISTUS GLAUBT, DANN LEBT MANN OHNE GLAUBE - DAS IST AUCH MIT VIELEN NONNEN SO - MANN MOECHTE GERNE WISSEN WARUM JEMAND EINE NONNE WIRD ODER DAMALS EINE NONNE GEWORDEN IST - VIELLEICHT NICHT WEIL SO GOTT LIEBTEN UND KINDER LIEBTEN, ABER ES WAR JOB UND WUSSTEN SELBER NICHT WIE MANN GOTT FINDET - ICH BIN EIN CHRIST UND LIEBE DIE BIBEL UND FINDE DAS BESTE IM LEBEN ZU HABEN IST GOTT, JESUS UND DEN HEILIGEN GEIST - STELL DIR VOR, JETZT HABE ICH DREI PROTECTOR, DIE MIR NUR LIEBE, WEISSHEIT UND VERSTAENDNISS GEBEN - SO HIER IST EINE FRAGE FUER DICH UND ICH HOFFE DOCH DASS ICH EINE EMAIL ZURUECK BEKOMMEN, ICH WUENSCHE ES MIR SEHR: WIE WEISS DIE KIRCHE WELCHE NONNE PREPARIERT IST MIT KINDERN UMZUGEHEN? AUCH DENKE OFT ZURUECK UND SAGE, WIE KANN MANN AUF SOVIELE KINDER ERZIEHEN UND AUF PASSEN, BEI MIR IM STAPF HEIM WAREN UEBER 150 KINDER - ICH MOECHTE GERNE MIT EINER NONNE SPRECHEN, DIE DAMALS IM KINDERHEIM GEARBEITET HAT - UEBER GOTT KANN MANN WIRKLICH NICHT MIT KEINEM REDEN - ICH GEHE OFT AN VERSCHIEDENE DEUTSCHE WEB-PAGES,FAST JEDER SCHIMPF AUF GOTT UND BETEN, JEDER IST VOLLER HASS UND AERGER UND MITLEID - MANN SOLLTE DOCH WIRKLICH DIE BIBEL LESEN, DENN HASS UND MITLEID IST AUCH EINE SUENDE - VIELEN DANK FUER DEINEN BERICHT- SINCERELY, USCHI DEINLEIN

  • D
    David

    Liebe Taz, liebe Frau Käßmann,

    ein gutes Interview, endlich auch mal ein aufrichtiges Statement zu den Heimkindern einer wichtigen Repräsentantin der EKD. Und da braucht es noch mehr, wie auch einige dämliche Leserbriefe es hier zeigen. Hoffen wir auch, dass es wirklich noch finanzielle und ideelle Hilfen geben wird. Gleiches für die Renten.

     

    Für die taz aber nur peinlich ist doch die kleine Box über Frau Käßmann neben dem Interview: Frau Käßmann setze sich für die Aufhebung des Zölibats und die Zulassung von Frauen zum Priesteramt ein. Das sind Fragen der anderen großen Kirche (und das ist deren Sache), in der Evangelischen ist das Zölibat seit Luther aufgehoben, die Pfarrerinnen gibt es auch schon länger - und damit eben auch Frau Käßmann als Bischöfin. Und nach streng evangelischer Lesart ist sowieso jeder Christ Priester (Priestertum aller Gläubigen) - nur eben der eine im Ehrenamt, der andere als Pfarrer, Diakon oder Jugendreferent.

  • J
    Jomi

    Die Betroffenheit Frau Käßmanns berührt. Sie könnte mit ihrer Authentizität Brücken bauen. Herr Kottnick brüskiert und hat seine Autorität den ehemaligen Heimkindern gegenüber verspielt. Die kath. Kirche quält sich mit eindeutigen Positionierungen und damit auch die damaligen Opfer. Je länger Entschuldigungen dauern, desto strategischer werden sie verstanden werden. Die Dimension der uns als Kindern zugemuteten Qualen können Dritte nur erahnen. Aber selbst hierauf scheinen sich viele Trägervertreter nicht wirklich einlassen zu können. Sonst könnten Sie nicht derart reflexhaft die üblichen Sprachblasen abspulen.

    Jomi

  • MM
    Martin Mitchell

    Re: Das Martyrium der „Ehemaligen Heimkinder der alten Bundesländer von 1945-1985“

     

    Meines Erachtens, sehr, sehr wichtig zu berücksichtigen in dieser ganzen Sache, ist, daß wir ja keinen Krieg mehr hatten als diese Geschehen stattfanden, daß es keinen Führer mehr gab, der solche Dinge wie sie Heimkindern in Westdeutschland widerfahren sind angeordnet hatte, und dessen Befehl man auszuführen hatte. Mit solchen Ausreden können sich die Täter und ihre Rechtsnachfolger also nicht herausreden. Und gerade dieser unterschied, sollte, meines Erachtens, auch immer und immer wieder hervorgehoben werden. Die Verbrechen, die gegen uns begangen wurden, zu Friedenszeiten, und in einer Demokratie, müssen daher, unter jeder Rechtsordnung, rechtsmäßig als viel, viel schlimmer eingestuft und bewertet werden, als Verbrechen begangen unter einer Diktatur; und eine und jede den Opfern zustehende Entschädigung muß auch dies in Betracht ziehen und berücksichtigen, und die einem jeden zustehende Entschädigung muß daran gemessen werden. Bisherige Aussagen, daß es den Täterorganisation Leid tut was da damals vor sich ging, überzeugen mich leider nicht, und sind meines Erachtens, alles nur leere Worte – "zu banal".

     

    Was den gerade wieder tagenden "Runden Tisch Heimerziehung" / "kleine Wahrheitskommission" in Berlin betrifft, weise ich auf die " Gemeinsame Presseerklärung des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. und der Rechtsanwälte Dr. Vehlow & Wilmans" vom 27.03.2009, hin, die hier zu finden ist: www.heimkinderopfer.blogspot.com

  • HJ
    Helmut Jacob

    Zu Käßmann: "Eine Entschuldigung ist zu banal"

    Natürlich hat die Bischhöfin recht, aber diese Entschuldigung wäre ein erster Schritt. Schließlich werden die Heimopfer nun zu Opfern der biologischen Auslese: Sie sterben.

    Wer die Verbrechen an den Kindern und Jugendlichen liest, kann nachvollziehen, dass Käßmann es nicht begreifen kann, "wie Menschen mit einem christlichen Ethos so mit Kindern umgehen konnten."

    Vor einigen Tagen hat das Historiker-Team Schmuhl/Winkler die Verbrechen an behinderten Kindern in einem Kinderheim der damaligen Orthopädischen Anstalten Volmarstein (heute Evangelische Stiftung Volmarstein) in einem vorläufigen Zwischenbericht vor der Öffentlichkeit vorgetragen. Der letzte Satz ihres Berichtes lautet:

    "Öffnete man in den 1950er und 1960er Jahren die Tür zum Johanna-Helenen-Heim, so sah man in einen Abgrund der Willkür, der Zerstörung, der Gewalt, der Angst und der Einsamkeit. Man blickte in das „Herz der Finsternis“.

    Diese Zeilen verdeutlichen, wie christliche Träger von Behinderteneinrichtungen ihrem Himmlischen Chef mitten ins Gesicht geschlagen haben.

    Eine Entschuldigung, aufrichtig und reumütig, ist längst überfällig. Dass sich das Diakonische Werk Deutschland immer noch ziert, ist eine Schande für die gesamte Evangelische Kirche.

  • ET
    Erika Tkocz

    Beschreibt man die damaligen Zustände in den Heimen, komme ich zu dem Ergebnis, dass es keine Misshandlung gegeben hat, von der ich noch nichts gehört habe. Nein und abermals nein, es war mehr als die so oft betonte „schwarze Pädagogik“. Es herrschte Willkür, Gewalt und Demütigungen und das Grundgefühl für viele Kinder und Jugendliche waren Angst und Scham. Die Reaktion darauf war Schweigen, ein Schweigen über Jahrzehnte. Wir werden aber nicht mehr weiter Schweigen, egal wer auch immer meint unsere Heimerfahrungen herunter spielen oder gar leugnen will. Die Wahrheit wird herauskommen, sie ist nicht aufzuhalten, mit oder ohne Heimakten.

    Frau Käßman ich möchte mich auch bei Ihnen bedanken, sie haben Charakter, aber ihre Kollegen in der Kirche müssen erst einmal zeigen, ob sie Charakter haben. Wir werden sehen.

    Oerni, ein ehemaliges Heimkind

  • FB
    frau bayern

    ich versprech mir nicht viel von den runden tischen. es ist eine taktik von gans oben, die beauftragt werden für viel geld alles hinaus zu ziehen.

    mann darf nicht vergessen frau vollmer ist teologin das heißt sie ist nicht neutral sondern befangen.

    und mann darf nicht vergessen kirche und staat hängen unter einer schwarzen decke.

  • MM
    Martin Mitchell

    Meines Erachtens, sehr, sehr wichtig zu berücksichtigen in dieser ganzen Sache, ist, daß wir ja keinen Krieg mehr hatten wen diese Geschehen stattfanden, daß es keinen Führer mehr gab, der solche Dinge wie sie Heimkindern in Westdeutschland widerfahren sind angeordnet hatte, und dessen Befehl man auszuführen hatte. Mit solchen Ausreden können sich die Täter und ihre Rechtsnachfolger also nicht herausreden. Und GERADE DIESER UNTERSCHIED, sollte, meines Erachtens, auch immer und immer wieder hervorgehoben werden. Die Verbrechen, die gegen uns begangen wurden, zu Friedenszeiten, und in einer Demokratie, müssen daher, unter jeder Rechtsordnung, rechtsmäßig als viel, viel schlimmer eingestuft und bewertet werden, als Verbrechen begangen unter einer Diktatur; und eine und jede den Opfern zustehende Entschädigung muß auch dies in Betracht ziehen und berücksichtigen, und die einem jeden zustehende Entschädigung muß DARAN gemessen werden. Bisherige Aussagen, daß es den Täterorganisation Leid tut was da damals vor sich ging, überzeugen MICH leider nicht, und sind meines Erachtens, alles nur leere Worte – "zu banal". Was den gerade wieder tagenden "Runden Tisch Heimerziehung" / "kleine Wahrheitskommission" in in Berlin betrifft, weise ich auf die " Gemeinsame Presseerklärung des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. und der Rechtsanwälte Dr. Vehlow & Wilmans" vom 27.03.2009, hin, die hier zu finden ist: www.heimkinderopfer.blogspot.com

  • M
    Meli

    Ich stimme Herrn Kurbjuhn insofern zu, als es um die Vergewaltigungen geht, diese werden leider selbst von den Opfern kaum öffentlich gemacht, sie haben stumm gelitten. Es war übrigens in manchen Internaten in dieser Zeit leider auch nicht anders... schrecklich, welch Jahrzehnte umfassende Folgen dieses Verbrechen hatte, sogar indirekt auf die Folgegenerationen...

  • TK
    Thomas Kurbjuhn

    Ein wichtiger Punkt wird nicht erwähnt: Die systematische Vergewaltigung gerade der männlichen Jugendlichen durch pädophile katholische Priester. Der zu trauriger Berühmtheit gekommene 4-fache Kindermörder Jürgen Bartsch war eines der Opfer und die Vergewaltigungen der Heimkinder meines Erachtens ein Grund für die seinerzeit deutlich häufigeren Kindermordfälle. Daß man von der katholischen Kirche keine Entschuldigung hört, liegt sicher daran, daß die katholischen Heimerzieher weit schlimmere Verbrechen begangen hat als die evangelische.

  • M
    Martin

    Doch, die Kirche hat Geld zu verlieren und weiteren Imageschaden bei wachsender Öffentlichkeit.

  • RA
    René Artois

    Zitat aus dem Artikel: "... das Unrecht, dass ihnen wiederfahren ist, ... "

     

    GEHT'S NOCH?

  • Z
    Zynthia

    Wie lange geht dieser Blödsinn denn noch? Weil ein paar geldgierige Heimkinder ein Fass aufmachen, sind alle ehemaligen Heimkinder gleich Opfer? Ein kleiner Verein von Wichtigtuern wagt es, sich als Stellvertreter aller Heimkinder zu präsentieren? Nichts sind sie. Für eine Entschädigung zerfleischen die sich sogar selbst. Fr. Vollmer, lassen Sie sich nicht verarschen!

  • N
    nailed

    Wäre ja auch nicht das erste mal das die Kirche sich nicht an "ihre" eigenen Regeln hält -- und jede Schuld unter den Teppich kehrt. Wenn man unter Heuchlerei im Lexikon nachschlägt...

  • K
    König

    Ich bedanke mich bei Frau Käßmann für Ihre ehrliche Anteilnahme am Schicksal der Ehemaligen Heimkinder und für ihre ofene Stellungnahme.

    Leider gibt es zu wenig von Ihrer Art, Frau Käßmann.

    Dagmar König

  • UD
    URSULA DEINLEI

    LIEBE MARGOT,

    ICH WOHNE FUER 40 JAHRE IN HOUSTON,TEXAS - WAR AUCH IM KINDERHEIM MEINE ERSTEN 7 JAHRE, GLEICH NACH DER GEBURT, WAR UNEHELICH - MEIN DEUTSCH IST SCHLECHT, ABER ES WIRD BESSER WOCHE BY WOCHE, DA ICH SEIT 3 WOCHEN SEHR VIEL IMHEIM.DE LESE - HABE EINEN ANRUF BEKOMMEN VOR 3 WOCHEN DA EIN ARTIKEL IN DER NUERNBERGER ZEITUNG WAR - ES GING UM KINDERHEIM STAPF - ICH WAR AUCH DORT - NUN, HATTE MEHRERE DISCUSSIONEN UEBER ALL DIESE SCHLECHTE ERFAHRUNGEN DIE ICH JA AUCH SELBST MIT GEMACHT HABE. NUN, DIESE KATOLISCHEN SCHWESTERN ODER NONNEN, FRAGE MICH SCHON SEID JAHREN WO DAS CHRISTLICHE WAR? SICHERLICH HABEN VIELE NICHT CHRISTUS IN IHREN HERZEN GEHABT - ICH VERSTEHE EINFACH NICHT, DASS DIE KIRCHE DIESE HEIME GELEITET HAT - DA SIEHST DU MAL, VIELE DIESER NONNEN HABEN CHRISTUS NICHT GEFUNDEN - ICH WEISS NICHT WELCHE SCHULUNG ODER STUDIUM DA IN DER 50 ZIGER JAHREN GEGEMACHT WORDEN IST, ABER ES KANN AUCH HEUTE NOCH SO SEIN - MANN KANN DIE NONNEN "UNIFORM" ANZIEHEN UND DIE BIBEL LESEN, ABER WENN ES NICHT IN HERZ GEHT UND WIRKLICH AND CHRISTUS GLAUBT, DANN LEBT MANN OHNE GLAUBE - DAS IST AUCH MIT VIELEN NONNEN SO - MANN MOECHTE GERNE WISSEN WARUM JEMAND EINE NONNE WIRD ODER DAMALS EINE NONNE GEWORDEN IST - VIELLEICHT NICHT WEIL SO GOTT LIEBTEN UND KINDER LIEBTEN, ABER ES WAR JOB UND WUSSTEN SELBER NICHT WIE MANN GOTT FINDET - ICH BIN EIN CHRIST UND LIEBE DIE BIBEL UND FINDE DAS BESTE IM LEBEN ZU HABEN IST GOTT, JESUS UND DEN HEILIGEN GEIST - STELL DIR VOR, JETZT HABE ICH DREI PROTECTOR, DIE MIR NUR LIEBE, WEISSHEIT UND VERSTAENDNISS GEBEN - SO HIER IST EINE FRAGE FUER DICH UND ICH HOFFE DOCH DASS ICH EINE EMAIL ZURUECK BEKOMMEN, ICH WUENSCHE ES MIR SEHR: WIE WEISS DIE KIRCHE WELCHE NONNE PREPARIERT IST MIT KINDERN UMZUGEHEN? AUCH DENKE OFT ZURUECK UND SAGE, WIE KANN MANN AUF SOVIELE KINDER ERZIEHEN UND AUF PASSEN, BEI MIR IM STAPF HEIM WAREN UEBER 150 KINDER - ICH MOECHTE GERNE MIT EINER NONNE SPRECHEN, DIE DAMALS IM KINDERHEIM GEARBEITET HAT - UEBER GOTT KANN MANN WIRKLICH NICHT MIT KEINEM REDEN - ICH GEHE OFT AN VERSCHIEDENE DEUTSCHE WEB-PAGES,FAST JEDER SCHIMPF AUF GOTT UND BETEN, JEDER IST VOLLER HASS UND AERGER UND MITLEID - MANN SOLLTE DOCH WIRKLICH DIE BIBEL LESEN, DENN HASS UND MITLEID IST AUCH EINE SUENDE - VIELEN DANK FUER DEINEN BERICHT- SINCERELY, USCHI DEINLEIN

  • D
    David

    Liebe Taz, liebe Frau Käßmann,

    ein gutes Interview, endlich auch mal ein aufrichtiges Statement zu den Heimkindern einer wichtigen Repräsentantin der EKD. Und da braucht es noch mehr, wie auch einige dämliche Leserbriefe es hier zeigen. Hoffen wir auch, dass es wirklich noch finanzielle und ideelle Hilfen geben wird. Gleiches für die Renten.

     

    Für die taz aber nur peinlich ist doch die kleine Box über Frau Käßmann neben dem Interview: Frau Käßmann setze sich für die Aufhebung des Zölibats und die Zulassung von Frauen zum Priesteramt ein. Das sind Fragen der anderen großen Kirche (und das ist deren Sache), in der Evangelischen ist das Zölibat seit Luther aufgehoben, die Pfarrerinnen gibt es auch schon länger - und damit eben auch Frau Käßmann als Bischöfin. Und nach streng evangelischer Lesart ist sowieso jeder Christ Priester (Priestertum aller Gläubigen) - nur eben der eine im Ehrenamt, der andere als Pfarrer, Diakon oder Jugendreferent.

  • J
    Jomi

    Die Betroffenheit Frau Käßmanns berührt. Sie könnte mit ihrer Authentizität Brücken bauen. Herr Kottnick brüskiert und hat seine Autorität den ehemaligen Heimkindern gegenüber verspielt. Die kath. Kirche quält sich mit eindeutigen Positionierungen und damit auch die damaligen Opfer. Je länger Entschuldigungen dauern, desto strategischer werden sie verstanden werden. Die Dimension der uns als Kindern zugemuteten Qualen können Dritte nur erahnen. Aber selbst hierauf scheinen sich viele Trägervertreter nicht wirklich einlassen zu können. Sonst könnten Sie nicht derart reflexhaft die üblichen Sprachblasen abspulen.

    Jomi

  • MM
    Martin Mitchell

    Re: Das Martyrium der „Ehemaligen Heimkinder der alten Bundesländer von 1945-1985“

     

    Meines Erachtens, sehr, sehr wichtig zu berücksichtigen in dieser ganzen Sache, ist, daß wir ja keinen Krieg mehr hatten als diese Geschehen stattfanden, daß es keinen Führer mehr gab, der solche Dinge wie sie Heimkindern in Westdeutschland widerfahren sind angeordnet hatte, und dessen Befehl man auszuführen hatte. Mit solchen Ausreden können sich die Täter und ihre Rechtsnachfolger also nicht herausreden. Und gerade dieser unterschied, sollte, meines Erachtens, auch immer und immer wieder hervorgehoben werden. Die Verbrechen, die gegen uns begangen wurden, zu Friedenszeiten, und in einer Demokratie, müssen daher, unter jeder Rechtsordnung, rechtsmäßig als viel, viel schlimmer eingestuft und bewertet werden, als Verbrechen begangen unter einer Diktatur; und eine und jede den Opfern zustehende Entschädigung muß auch dies in Betracht ziehen und berücksichtigen, und die einem jeden zustehende Entschädigung muß daran gemessen werden. Bisherige Aussagen, daß es den Täterorganisation Leid tut was da damals vor sich ging, überzeugen mich leider nicht, und sind meines Erachtens, alles nur leere Worte – "zu banal".

     

    Was den gerade wieder tagenden "Runden Tisch Heimerziehung" / "kleine Wahrheitskommission" in Berlin betrifft, weise ich auf die " Gemeinsame Presseerklärung des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. und der Rechtsanwälte Dr. Vehlow & Wilmans" vom 27.03.2009, hin, die hier zu finden ist: www.heimkinderopfer.blogspot.com

  • HJ
    Helmut Jacob

    Zu Käßmann: "Eine Entschuldigung ist zu banal"

    Natürlich hat die Bischhöfin recht, aber diese Entschuldigung wäre ein erster Schritt. Schließlich werden die Heimopfer nun zu Opfern der biologischen Auslese: Sie sterben.

    Wer die Verbrechen an den Kindern und Jugendlichen liest, kann nachvollziehen, dass Käßmann es nicht begreifen kann, "wie Menschen mit einem christlichen Ethos so mit Kindern umgehen konnten."

    Vor einigen Tagen hat das Historiker-Team Schmuhl/Winkler die Verbrechen an behinderten Kindern in einem Kinderheim der damaligen Orthopädischen Anstalten Volmarstein (heute Evangelische Stiftung Volmarstein) in einem vorläufigen Zwischenbericht vor der Öffentlichkeit vorgetragen. Der letzte Satz ihres Berichtes lautet:

    "Öffnete man in den 1950er und 1960er Jahren die Tür zum Johanna-Helenen-Heim, so sah man in einen Abgrund der Willkür, der Zerstörung, der Gewalt, der Angst und der Einsamkeit. Man blickte in das „Herz der Finsternis“.

    Diese Zeilen verdeutlichen, wie christliche Träger von Behinderteneinrichtungen ihrem Himmlischen Chef mitten ins Gesicht geschlagen haben.

    Eine Entschuldigung, aufrichtig und reumütig, ist längst überfällig. Dass sich das Diakonische Werk Deutschland immer noch ziert, ist eine Schande für die gesamte Evangelische Kirche.

  • ET
    Erika Tkocz

    Beschreibt man die damaligen Zustände in den Heimen, komme ich zu dem Ergebnis, dass es keine Misshandlung gegeben hat, von der ich noch nichts gehört habe. Nein und abermals nein, es war mehr als die so oft betonte „schwarze Pädagogik“. Es herrschte Willkür, Gewalt und Demütigungen und das Grundgefühl für viele Kinder und Jugendliche waren Angst und Scham. Die Reaktion darauf war Schweigen, ein Schweigen über Jahrzehnte. Wir werden aber nicht mehr weiter Schweigen, egal wer auch immer meint unsere Heimerfahrungen herunter spielen oder gar leugnen will. Die Wahrheit wird herauskommen, sie ist nicht aufzuhalten, mit oder ohne Heimakten.

    Frau Käßman ich möchte mich auch bei Ihnen bedanken, sie haben Charakter, aber ihre Kollegen in der Kirche müssen erst einmal zeigen, ob sie Charakter haben. Wir werden sehen.

    Oerni, ein ehemaliges Heimkind

  • FB
    frau bayern

    ich versprech mir nicht viel von den runden tischen. es ist eine taktik von gans oben, die beauftragt werden für viel geld alles hinaus zu ziehen.

    mann darf nicht vergessen frau vollmer ist teologin das heißt sie ist nicht neutral sondern befangen.

    und mann darf nicht vergessen kirche und staat hängen unter einer schwarzen decke.

  • MM
    Martin Mitchell

    Meines Erachtens, sehr, sehr wichtig zu berücksichtigen in dieser ganzen Sache, ist, daß wir ja keinen Krieg mehr hatten wen diese Geschehen stattfanden, daß es keinen Führer mehr gab, der solche Dinge wie sie Heimkindern in Westdeutschland widerfahren sind angeordnet hatte, und dessen Befehl man auszuführen hatte. Mit solchen Ausreden können sich die Täter und ihre Rechtsnachfolger also nicht herausreden. Und GERADE DIESER UNTERSCHIED, sollte, meines Erachtens, auch immer und immer wieder hervorgehoben werden. Die Verbrechen, die gegen uns begangen wurden, zu Friedenszeiten, und in einer Demokratie, müssen daher, unter jeder Rechtsordnung, rechtsmäßig als viel, viel schlimmer eingestuft und bewertet werden, als Verbrechen begangen unter einer Diktatur; und eine und jede den Opfern zustehende Entschädigung muß auch dies in Betracht ziehen und berücksichtigen, und die einem jeden zustehende Entschädigung muß DARAN gemessen werden. Bisherige Aussagen, daß es den Täterorganisation Leid tut was da damals vor sich ging, überzeugen MICH leider nicht, und sind meines Erachtens, alles nur leere Worte – "zu banal". Was den gerade wieder tagenden "Runden Tisch Heimerziehung" / "kleine Wahrheitskommission" in in Berlin betrifft, weise ich auf die " Gemeinsame Presseerklärung des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. und der Rechtsanwälte Dr. Vehlow & Wilmans" vom 27.03.2009, hin, die hier zu finden ist: www.heimkinderopfer.blogspot.com

  • M
    Meli

    Ich stimme Herrn Kurbjuhn insofern zu, als es um die Vergewaltigungen geht, diese werden leider selbst von den Opfern kaum öffentlich gemacht, sie haben stumm gelitten. Es war übrigens in manchen Internaten in dieser Zeit leider auch nicht anders... schrecklich, welch Jahrzehnte umfassende Folgen dieses Verbrechen hatte, sogar indirekt auf die Folgegenerationen...

  • TK
    Thomas Kurbjuhn

    Ein wichtiger Punkt wird nicht erwähnt: Die systematische Vergewaltigung gerade der männlichen Jugendlichen durch pädophile katholische Priester. Der zu trauriger Berühmtheit gekommene 4-fache Kindermörder Jürgen Bartsch war eines der Opfer und die Vergewaltigungen der Heimkinder meines Erachtens ein Grund für die seinerzeit deutlich häufigeren Kindermordfälle. Daß man von der katholischen Kirche keine Entschuldigung hört, liegt sicher daran, daß die katholischen Heimerzieher weit schlimmere Verbrechen begangen hat als die evangelische.

  • M
    Martin

    Doch, die Kirche hat Geld zu verlieren und weiteren Imageschaden bei wachsender Öffentlichkeit.

  • RA
    René Artois

    Zitat aus dem Artikel: "... das Unrecht, dass ihnen wiederfahren ist, ... "

     

    GEHT'S NOCH?

  • Z
    Zynthia

    Wie lange geht dieser Blödsinn denn noch? Weil ein paar geldgierige Heimkinder ein Fass aufmachen, sind alle ehemaligen Heimkinder gleich Opfer? Ein kleiner Verein von Wichtigtuern wagt es, sich als Stellvertreter aller Heimkinder zu präsentieren? Nichts sind sie. Für eine Entschädigung zerfleischen die sich sogar selbst. Fr. Vollmer, lassen Sie sich nicht verarschen!

  • N
    nailed

    Wäre ja auch nicht das erste mal das die Kirche sich nicht an "ihre" eigenen Regeln hält -- und jede Schuld unter den Teppich kehrt. Wenn man unter Heuchlerei im Lexikon nachschlägt...

  • K
    König

    Ich bedanke mich bei Frau Käßmann für Ihre ehrliche Anteilnahme am Schicksal der Ehemaligen Heimkinder und für ihre ofene Stellungnahme.

    Leider gibt es zu wenig von Ihrer Art, Frau Käßmann.

    Dagmar König

  • UD
    URSULA DEINLEI

    LIEBE MARGOT,

    ICH WOHNE FUER 40 JAHRE IN HOUSTON,TEXAS - WAR AUCH IM KINDERHEIM MEINE ERSTEN 7 JAHRE, GLEICH NACH DER GEBURT, WAR UNEHELICH - MEIN DEUTSCH IST SCHLECHT, ABER ES WIRD BESSER WOCHE BY WOCHE, DA ICH SEIT 3 WOCHEN SEHR VIEL IMHEIM.DE LESE - HABE EINEN ANRUF BEKOMMEN VOR 3 WOCHEN DA EIN ARTIKEL IN DER NUERNBERGER ZEITUNG WAR - ES GING UM KINDERHEIM STAPF - ICH WAR AUCH DORT - NUN, HATTE MEHRERE DISCUSSIONEN UEBER ALL DIESE SCHLECHTE ERFAHRUNGEN DIE ICH JA AUCH SELBST MIT GEMACHT HABE. NUN, DIESE KATOLISCHEN SCHWESTERN ODER NONNEN, FRAGE MICH SCHON SEID JAHREN WO DAS CHRISTLICHE WAR? SICHERLICH HABEN VIELE NICHT CHRISTUS IN IHREN HERZEN GEHABT - ICH VERSTEHE EINFACH NICHT, DASS DIE KIRCHE DIESE HEIME GELEITET HAT - DA SIEHST DU MAL, VIELE DIESER NONNEN HABEN CHRISTUS NICHT GEFUNDEN - ICH WEISS NICHT WELCHE SCHULUNG ODER STUDIUM DA IN DER 50 ZIGER JAHREN GEGEMACHT WORDEN IST, ABER ES KANN AUCH HEUTE NOCH SO SEIN - MANN KANN DIE NONNEN "UNIFORM" ANZIEHEN UND DIE BIBEL LESEN, ABER WENN ES NICHT IN HERZ GEHT UND WIRKLICH AND CHRISTUS GLAUBT, DANN LEBT MANN OHNE GLAUBE - DAS IST AUCH MIT VIELEN NONNEN SO - MANN MOECHTE GERNE WISSEN WARUM JEMAND EINE NONNE WIRD ODER DAMALS EINE NONNE GEWORDEN IST - VIELLEICHT NICHT WEIL SO GOTT LIEBTEN UND KINDER LIEBTEN, ABER ES WAR JOB UND WUSSTEN SELBER NICHT WIE MANN GOTT FINDET - ICH BIN EIN CHRIST UND LIEBE DIE BIBEL UND FINDE DAS BESTE IM LEBEN ZU HABEN IST GOTT, JESUS UND DEN HEILIGEN GEIST - STELL DIR VOR, JETZT HABE ICH DREI PROTECTOR, DIE MIR NUR LIEBE, WEISSHEIT UND VERSTAENDNISS GEBEN - SO HIER IST EINE FRAGE FUER DICH UND ICH HOFFE DOCH DASS ICH EINE EMAIL ZURUECK BEKOMMEN, ICH WUENSCHE ES MIR SEHR: WIE WEISS DIE KIRCHE WELCHE NONNE PREPARIERT IST MIT KINDERN UMZUGEHEN? AUCH DENKE OFT ZURUECK UND SAGE, WIE KANN MANN AUF SOVIELE KINDER ERZIEHEN UND AUF PASSEN, BEI MIR IM STAPF HEIM WAREN UEBER 150 KINDER - ICH MOECHTE GERNE MIT EINER NONNE SPRECHEN, DIE DAMALS IM KINDERHEIM GEARBEITET HAT - UEBER GOTT KANN MANN WIRKLICH NICHT MIT KEINEM REDEN - ICH GEHE OFT AN VERSCHIEDENE DEUTSCHE WEB-PAGES,FAST JEDER SCHIMPF AUF GOTT UND BETEN, JEDER IST VOLLER HASS UND AERGER UND MITLEID - MANN SOLLTE DOCH WIRKLICH DIE BIBEL LESEN, DENN HASS UND MITLEID IST AUCH EINE SUENDE - VIELEN DANK FUER DEINEN BERICHT- SINCERELY, USCHI DEINLEIN

  • D
    David

    Liebe Taz, liebe Frau Käßmann,

    ein gutes Interview, endlich auch mal ein aufrichtiges Statement zu den Heimkindern einer wichtigen Repräsentantin der EKD. Und da braucht es noch mehr, wie auch einige dämliche Leserbriefe es hier zeigen. Hoffen wir auch, dass es wirklich noch finanzielle und ideelle Hilfen geben wird. Gleiches für die Renten.

     

    Für die taz aber nur peinlich ist doch die kleine Box über Frau Käßmann neben dem Interview: Frau Käßmann setze sich für die Aufhebung des Zölibats und die Zulassung von Frauen zum Priesteramt ein. Das sind Fragen der anderen großen Kirche (und das ist deren Sache), in der Evangelischen ist das Zölibat seit Luther aufgehoben, die Pfarrerinnen gibt es auch schon länger - und damit eben auch Frau Käßmann als Bischöfin. Und nach streng evangelischer Lesart ist sowieso jeder Christ Priester (Priestertum aller Gläubigen) - nur eben der eine im Ehrenamt, der andere als Pfarrer, Diakon oder Jugendreferent.

  • J
    Jomi

    Die Betroffenheit Frau Käßmanns berührt. Sie könnte mit ihrer Authentizität Brücken bauen. Herr Kottnick brüskiert und hat seine Autorität den ehemaligen Heimkindern gegenüber verspielt. Die kath. Kirche quält sich mit eindeutigen Positionierungen und damit auch die damaligen Opfer. Je länger Entschuldigungen dauern, desto strategischer werden sie verstanden werden. Die Dimension der uns als Kindern zugemuteten Qualen können Dritte nur erahnen. Aber selbst hierauf scheinen sich viele Trägervertreter nicht wirklich einlassen zu können. Sonst könnten Sie nicht derart reflexhaft die üblichen Sprachblasen abspulen.

    Jomi

  • MM
    Martin Mitchell

    Re: Das Martyrium der „Ehemaligen Heimkinder der alten Bundesländer von 1945-1985“

     

    Meines Erachtens, sehr, sehr wichtig zu berücksichtigen in dieser ganzen Sache, ist, daß wir ja keinen Krieg mehr hatten als diese Geschehen stattfanden, daß es keinen Führer mehr gab, der solche Dinge wie sie Heimkindern in Westdeutschland widerfahren sind angeordnet hatte, und dessen Befehl man auszuführen hatte. Mit solchen Ausreden können sich die Täter und ihre Rechtsnachfolger also nicht herausreden. Und gerade dieser unterschied, sollte, meines Erachtens, auch immer und immer wieder hervorgehoben werden. Die Verbrechen, die gegen uns begangen wurden, zu Friedenszeiten, und in einer Demokratie, müssen daher, unter jeder Rechtsordnung, rechtsmäßig als viel, viel schlimmer eingestuft und bewertet werden, als Verbrechen begangen unter einer Diktatur; und eine und jede den Opfern zustehende Entschädigung muß auch dies in Betracht ziehen und berücksichtigen, und die einem jeden zustehende Entschädigung muß daran gemessen werden. Bisherige Aussagen, daß es den Täterorganisation Leid tut was da damals vor sich ging, überzeugen mich leider nicht, und sind meines Erachtens, alles nur leere Worte – "zu banal".

     

    Was den gerade wieder tagenden "Runden Tisch Heimerziehung" / "kleine Wahrheitskommission" in Berlin betrifft, weise ich auf die " Gemeinsame Presseerklärung des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. und der Rechtsanwälte Dr. Vehlow & Wilmans" vom 27.03.2009, hin, die hier zu finden ist: www.heimkinderopfer.blogspot.com

  • HJ
    Helmut Jacob

    Zu Käßmann: "Eine Entschuldigung ist zu banal"

    Natürlich hat die Bischhöfin recht, aber diese Entschuldigung wäre ein erster Schritt. Schließlich werden die Heimopfer nun zu Opfern der biologischen Auslese: Sie sterben.

    Wer die Verbrechen an den Kindern und Jugendlichen liest, kann nachvollziehen, dass Käßmann es nicht begreifen kann, "wie Menschen mit einem christlichen Ethos so mit Kindern umgehen konnten."

    Vor einigen Tagen hat das Historiker-Team Schmuhl/Winkler die Verbrechen an behinderten Kindern in einem Kinderheim der damaligen Orthopädischen Anstalten Volmarstein (heute Evangelische Stiftung Volmarstein) in einem vorläufigen Zwischenbericht vor der Öffentlichkeit vorgetragen. Der letzte Satz ihres Berichtes lautet:

    "Öffnete man in den 1950er und 1960er Jahren die Tür zum Johanna-Helenen-Heim, so sah man in einen Abgrund der Willkür, der Zerstörung, der Gewalt, der Angst und der Einsamkeit. Man blickte in das „Herz der Finsternis“.

    Diese Zeilen verdeutlichen, wie christliche Träger von Behinderteneinrichtungen ihrem Himmlischen Chef mitten ins Gesicht geschlagen haben.

    Eine Entschuldigung, aufrichtig und reumütig, ist längst überfällig. Dass sich das Diakonische Werk Deutschland immer noch ziert, ist eine Schande für die gesamte Evangelische Kirche.

  • ET
    Erika Tkocz

    Beschreibt man die damaligen Zustände in den Heimen, komme ich zu dem Ergebnis, dass es keine Misshandlung gegeben hat, von der ich noch nichts gehört habe. Nein und abermals nein, es war mehr als die so oft betonte „schwarze Pädagogik“. Es herrschte Willkür, Gewalt und Demütigungen und das Grundgefühl für viele Kinder und Jugendliche waren Angst und Scham. Die Reaktion darauf war Schweigen, ein Schweigen über Jahrzehnte. Wir werden aber nicht mehr weiter Schweigen, egal wer auch immer meint unsere Heimerfahrungen herunter spielen oder gar leugnen will. Die Wahrheit wird herauskommen, sie ist nicht aufzuhalten, mit oder ohne Heimakten.

    Frau Käßman ich möchte mich auch bei Ihnen bedanken, sie haben Charakter, aber ihre Kollegen in der Kirche müssen erst einmal zeigen, ob sie Charakter haben. Wir werden sehen.

    Oerni, ein ehemaliges Heimkind

  • FB
    frau bayern

    ich versprech mir nicht viel von den runden tischen. es ist eine taktik von gans oben, die beauftragt werden für viel geld alles hinaus zu ziehen.

    mann darf nicht vergessen frau vollmer ist teologin das heißt sie ist nicht neutral sondern befangen.

    und mann darf nicht vergessen kirche und staat hängen unter einer schwarzen decke.

  • MM
    Martin Mitchell

    Meines Erachtens, sehr, sehr wichtig zu berücksichtigen in dieser ganzen Sache, ist, daß wir ja keinen Krieg mehr hatten wen diese Geschehen stattfanden, daß es keinen Führer mehr gab, der solche Dinge wie sie Heimkindern in Westdeutschland widerfahren sind angeordnet hatte, und dessen Befehl man auszuführen hatte. Mit solchen Ausreden können sich die Täter und ihre Rechtsnachfolger also nicht herausreden. Und GERADE DIESER UNTERSCHIED, sollte, meines Erachtens, auch immer und immer wieder hervorgehoben werden. Die Verbrechen, die gegen uns begangen wurden, zu Friedenszeiten, und in einer Demokratie, müssen daher, unter jeder Rechtsordnung, rechtsmäßig als viel, viel schlimmer eingestuft und bewertet werden, als Verbrechen begangen unter einer Diktatur; und eine und jede den Opfern zustehende Entschädigung muß auch dies in Betracht ziehen und berücksichtigen, und die einem jeden zustehende Entschädigung muß DARAN gemessen werden. Bisherige Aussagen, daß es den Täterorganisation Leid tut was da damals vor sich ging, überzeugen MICH leider nicht, und sind meines Erachtens, alles nur leere Worte – "zu banal". Was den gerade wieder tagenden "Runden Tisch Heimerziehung" / "kleine Wahrheitskommission" in in Berlin betrifft, weise ich auf die " Gemeinsame Presseerklärung des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. und der Rechtsanwälte Dr. Vehlow & Wilmans" vom 27.03.2009, hin, die hier zu finden ist: www.heimkinderopfer.blogspot.com

  • M
    Meli

    Ich stimme Herrn Kurbjuhn insofern zu, als es um die Vergewaltigungen geht, diese werden leider selbst von den Opfern kaum öffentlich gemacht, sie haben stumm gelitten. Es war übrigens in manchen Internaten in dieser Zeit leider auch nicht anders... schrecklich, welch Jahrzehnte umfassende Folgen dieses Verbrechen hatte, sogar indirekt auf die Folgegenerationen...

  • TK
    Thomas Kurbjuhn

    Ein wichtiger Punkt wird nicht erwähnt: Die systematische Vergewaltigung gerade der männlichen Jugendlichen durch pädophile katholische Priester. Der zu trauriger Berühmtheit gekommene 4-fache Kindermörder Jürgen Bartsch war eines der Opfer und die Vergewaltigungen der Heimkinder meines Erachtens ein Grund für die seinerzeit deutlich häufigeren Kindermordfälle. Daß man von der katholischen Kirche keine Entschuldigung hört, liegt sicher daran, daß die katholischen Heimerzieher weit schlimmere Verbrechen begangen hat als die evangelische.

  • M
    Martin

    Doch, die Kirche hat Geld zu verlieren und weiteren Imageschaden bei wachsender Öffentlichkeit.

  • RA
    René Artois

    Zitat aus dem Artikel: "... das Unrecht, dass ihnen wiederfahren ist, ... "

     

    GEHT'S NOCH?

  • Z
    Zynthia

    Wie lange geht dieser Blödsinn denn noch? Weil ein paar geldgierige Heimkinder ein Fass aufmachen, sind alle ehemaligen Heimkinder gleich Opfer? Ein kleiner Verein von Wichtigtuern wagt es, sich als Stellvertreter aller Heimkinder zu präsentieren? Nichts sind sie. Für eine Entschädigung zerfleischen die sich sogar selbst. Fr. Vollmer, lassen Sie sich nicht verarschen!

  • N
    nailed

    Wäre ja auch nicht das erste mal das die Kirche sich nicht an "ihre" eigenen Regeln hält -- und jede Schuld unter den Teppich kehrt. Wenn man unter Heuchlerei im Lexikon nachschlägt...

  • K
    König

    Ich bedanke mich bei Frau Käßmann für Ihre ehrliche Anteilnahme am Schicksal der Ehemaligen Heimkinder und für ihre ofene Stellungnahme.

    Leider gibt es zu wenig von Ihrer Art, Frau Käßmann.

    Dagmar König