: Billiglöhne dominieren
■ Statt „Ausflaggung“ Eintragung ins Zweitregister
MIT DEUTSCHEN REEDERN AUF DU UND DU
Hamburg (dpa) - Knapp drei Viertel der Handelsschiffe unter deutscher Flagge sind im sogenannten Zweitregister eingetragen, das die Beschäftigung ausländischer Seeleute zu Lohnbedingungen ihrer Heimatländer ermöglicht. Von den 279 bundesdeutschen Handelsschiffen sind 206 in diesem Zusatzregister eingetragen, das am 1.April 1989 von der Bundesregierung eingeführt wurde, um die „Ausflaggung“, d.h. die Registrierung deutscher Schiffe mit ausländischer Besatzung in Billiglohnländern, einzudämmen. Die Zahl von Handelsschiffen (ohne Küstenschiffahrt und Fischerei) unter ausländischer Flagge, aber deutschem Management hat sich nach Aussage des Verbands Deutscher Reeder im ersten Halbjahr 1990 um 20 auf 287 verringert. Auch sei die Zahl der Schiffe unter deutscher Flagge um neun Einheiten gestiegen. Die Zahl der Bordbeschäftigten auf Schiffen unter deutscher Flagge ist von Mitte 1989 bis Mitte 1990 von 15.426 auf 15.878 gestiegen. Zwischen 1986 und 1988 war die Zahl der Seeleute jedes Jahr um durchschnitlich 2.500 zurückgegangen.
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