Bildungs-Demo in Berlin: Mehr Lehrer, mehr Kita-Plätze
Am Samstag demonstrieren Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen für bessere Bildung. Ihr Ziel: Den Wahlversprechen Wirkung folgen lassen.
"Eigentlich bräuchte jeder einen Klon": Wenn die Vorsitzende der Gewerkschaft und Wissenschaft (GEW) Sigrid Baumgardt von den Multitasking-Leistungen spricht, die Lehrern und Erziehern in Berlin heute abverlangt werden, dann wünscht sie jedem eine Kopie seiner selbst: "Der Klon könnte dann zumindest eine weitere der vielen gleichzeitig zu erledigenden Aufgaben abarbeiten."
Da Klonen als Lösung der Probleme in den Schulen und Kitas der Stadt nicht in Frage kommt, gehen am Samstag alle gemeinsam auf die Straße: LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern. "Wenn die Misere so groß wird, dass sie keiner mehr übersehen kann, dann kommt solch ein Schulterschluss zusammen", sagt Baumgardt. Eine Woche vor den Wahlen zum Abgeordnetenhaus will eine große Allianz aus GEW, Landesschülerausschuss, Landeselternausschüssen und Kitas sowie Interessensvertretungen der Schulmusiker für mehr Investitionen in Bildung demonstrieren.
Die Forderungen: Mehr LehrerInnen sowie qualifizierte Vertretungen in die Schulen, mehr ErzieherInnen für die Kitas, besser ausgestattete und saubere Lernorte sowie allgemein verbesserte Arbeitsbedingungen für das Personal. Das entspricht allesamt Forderungen von Oppositionsparteien im laufenden Wahlkampf. Doch Partei ergreifen will das Demobündnis nicht: "Wir kennen die Berliner Haushaltslage", sagt Baumgardt. Die Gefahr sei demnach groß, dass viele Forderungen leere Versprechen blieben - das gelte es zu verhindern. "Die bildungspolitischen Forderungen in den Wahlprogrammen aller Parteien ergeben ein Potpourri, beim dem viel Sinnvolles dabei ist. Aber dessen Umsetzung muss nach den Wahlen auch wirklich angegangen werden, damit es den Pädagogen und Schülern auch wirklich zugute kommt", sagt Baum. Die Demonstration startet am Samstag um 11 Uhr am Alexanderplatz Ecke Grunerstraße, die Abschlusskundgebung soll dann um 12.30 Uhr am Gendarmenmarkt beginnen.
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