: „Bild“ kämpft gegen Kirch und mit Schily
Hamburg/Berlin (dpa/taz) – „Ein Sturm der Entrüstung tobt durch Deutschland“ – und das wegen Leo Kirch. Diese bestürzende Nachricht verbreitete gestern die Bild-Zeitung, an der Leo Kirch dank seines Springer-Anteils (40 Prozent) ordentlich mitverdient. Grund des von Bild registrierten „Schocks“: Das Tennisturnier von Wimbledon läuft nächste Woche nur in Kirchs Pay-TV-Sender DF 1. Bild-Kronzeugen aus der Bonner Politik sind auch geschockt. Innenminister Schily sagte dem Blatt: „Das Turnier von Wimbledon ist eines der größten Sportereignisse der Welt. Es darf nicht sein, daß Millionen deutscher Zuschauer ausgeschlossen sind. Herr Kirch sollte sich als echter Sportfan zeigen und auch anderen Sendern Übertragungsrechte anbieten.“ Für die Grünen erklärte der Innenpolitiker Cem Özdemir: „Die Politik muß dafür sorgen, daß so wichtige Ereignisse alle sehen können.“ Für die Übertragungsrechte für drei Jahre hat Kirch angeblich 300.000 Millionen Mark gezahlt.
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