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Bilanzsumme 1 Billion

■ Sparkassen blieben 1990 die wichtigsten Kreditgeber

Bonn (dpa/taz) — Die 770 Sparkassen in den alten und neuen Bundesländern haben 1990 erstmals mehr als 1.000 Milliarden DM (eine Billion) in ihren Bilanzen ausgewiesen. Die Sparkassen konnten ihre Marktstellung weiter festigen. Das geht aus dem Jahresbericht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes hervor. Die Sparkassenorganisation, zu der auch 13 Landesbausparkassen (LBS) und elf Landesbanken und Girozentralen gehören, blieb nach Angaben des Verbandes der größte Kreditgeber für die Wirtschaft und die privaten Haushalte.

Die 575 westdeutschen Sparkassen steigerten ihre Bilanzsumme um 7,1 Prozent auf 968 Milliarden DM. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank, die größte Geschäftsbank in der Bundesrepublik, brachte es auf eine Bilanzsumme von 400 Milliarden Mark. Die ostdeutschen Sparkassen wiesen immerhin 113 Milliarden DM aus. Sie haben 1990 insgesamt 14 Millionen Konten auf D-Mark umgestellt.

Die westdeutschen Sparkassen verzeichneten einen Zuwachs der privaten Geldanlagen um 62,5 Milliarden DM. Sie übertrafen damit das Ergebnis des Vorjahres — 35 Milliarden DM — deutlich. Die SparerInnen bevorzugten höherverzinsliche Anlagen, Wertpapiere und Termingelder. Das Durchschnittsguthaben auf den für die Geldinstitute wegen der niedrigen Zinssätze guten alten Sparbüchern ging um 130 auf 4.429 DM zurück.

Die von den westdeutschen Sparkassen vergebenen Kredite stiegen um 34,6 Milliarden auf 594,3 Milliarden DM. Die Nachfrage nach Baugeld nahm dabei aber ab. Die Kreditzusagen lagen mit 32,3 Milliarden DM sieben Prozent niedriger als im Vorjahr. Nach den Beobachtungen der Sparkassen können sich bei den hohen Zinsen immer weniger Haushalte den Bau eines Hauses leisten. dri

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