Bilanz des Deutschlandtickets: Nicht immer reibungslos
Rund 1.000 Nutzer:innen des 49-Euro-Tickets beklagen Probleme bei Kauf und Kündigung. Das Abo müsse verbessert werden, sagen Verbraucherzentralen.
„Mit wenigen Klicks buchen und auch wieder kündigen. Was so einfach klingt, erleben Nutzer:innen des Deutschlandtickets mitunter leider anders“, sagte vzbv-Vorständin Ramona Pop. Denn auch die Kündigung lief für viele Verbraucher:innen nicht immer reibungslos. Manchmal habe der Kündigungsbutton nicht funktioniert, die Kündigung sei nicht bestätigt oder die Abbuchung des Preises nicht gestoppt worden. Kund:innen kritisierten außerdem, dass das Ticket nur im Abo oder digital erhältlich sei. Insgesamt wertete der vzbv 997 Meldungen aus, die als Antworten auf einen Verbraucheraufruf eingingen.
„Die Zeit für Anlaufschwierigkeiten ist vorbei. Anbieter und Politik sind gefragt, das Deutschlandticket einfach nutzbar und zuverlässig zu machen“, sagte Pop. Wie kundenfreundlich das Ticket aktuell ist, hängt nicht zuletzt vom jeweiligen Verkehrsverbund ab. Der Hamburger Verkehrsverbund hvv etwa bietet das Abo auch als Chipkarte an, wie eine Sprecherin auf Anfrage der taz mitteilte. Zeitweise seien Beschwerden über lange Wartezeiten im Kundenservice eingegangen – daraufhin habe der hvv zusätzliche Zeitarbeitskräfte beschäftigt.
Gregor Kolbe, vzbv-Verkehrsreferent
Noch steht auf der Kippe, ob es das 49-Euro-Ticket auch 2024 noch gibt. Am 6. November sollen die Ministerpräsident:innen der Länder und Bundeskanzler Olaf Scholz über die Zukunft des Tickets beraten. „Das Deutschlandticket begrüßen wir ausdrücklich“, ergänzte vzbv-Verkehrsreferent Gregor Kolbe auf Anfrage der taz. „Das Gezerre um die zukünftige Finanzierung muss beendet werden“, es verunsichere die Kund:innen. „Aber es ist Aufgabe der Verkehrsunternehmen, die Ausgestaltung des Tickets zu verbessern“, so Kolbe.
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