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Bewerbung bei DVU-Tittmann?

■ Grüne kritisieren Perschaus Sprecher Stefan Luft

Die Bremer Grünen haben die jüngsten Äußerungen des Vize-Sprechers des Senats, Stefan Luft, scharf kritisiert: „Das ist wie ein Bewerbungsschreiben als Sprecher des DVU-Abgeordneten Tittmann“, sagte Matthias Güldner, innenpolitischer Sprecher der Partei. Luft hatte vergangene Woche in einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung die in Deutschland lebenden Ausländer indirekt mit dem Nazi-Regime verglichen. „Schluss mit dem Appeasement!“, hatte der Pressemann von Bürgermeister und Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU) gefordert. Die Migrationspolitik in Deutschland müsse angesichts der kaum gelungenen Integration vieler Ausländer überdacht werden, betonte Luft, studierter Historiker und Politologe. Gerade hat er ein Buch zum Thema veröffentlicht.

„Appeasement“ nennt die Geschichtsschreibung die Beschwichtigungspolitik der Allierten gegenüber Hitler vor dem Zweiten Weltkrieg.

Im Rathaus hält man sich bedeckt. „Kein Kommentar“, sagte Klaus Schloesser, Sprecher von Bürgermeister Henning Scherf (SPD), den Luft bisweilen vertritt.

„Soll man den Ausländern in Deutschland jetzt laut Luft den Krieg erklären?“, fragt Güldner dagegen provokant. Eine Studie über das Gebahren des DVUlers Tittmann hätten die Grünen längst veröffentlicht. Güldner: „Wir würden es bedauern, als nächstes eine Studie über den Sprecher von Herrn Perschau erstellen zu müssen.“ ksc

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