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Archiv-Artikel

Betrug mit AIDS-Medizin

Krankenkassen um 350.000 Euro betrogen. Arzt stellte laufend Rezepte ohne eigene Untersuchung aus

dpa ■ Weil sie ihre Krankenkasse um rund 350.000 Euro geprellt haben, hat das Landgericht Hannover gestern zwei Männer wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden hatten gestanden, mit erfundenen Arztberichten 30 Rezepte über teure Aids-Medikamente erschlichen zu haben. Die Arzneien verkauften sie dann an eine Pharmafirma. Der Schwindel fiel auf, als die Krankenkasse misstrauisch wurde. Der 37-Jährige, der als Drahtzieher galt, hatte die Arztberichte am Computer zusammengeschustert und mit dem erfundenen Namen eines Arztes der Berliner Charité unterzeichnet. In den Berichten hieß es, der 41-Jährige benötige zur Therapie das Medikament Interferon. Ein Hannoveraner Arzt hatte ihm daraufhin – ohne selbst Untersuchungen vorzunehmen – in regelmäßigen Abständen Rezepte ausgestellt.