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Betrüger in Haft

■ Flüchtlingspapiere angeblich gefälscht

Betrüger aus dem ehemaligen Jugoslawien sollen nach Erkenntnissen der Justiz mit gefälschten Flüchtlingspapieren rund zwölf Millionen Mark Sozialhilfe erschwindelt haben. Justizsprecher Rüdiger Reiff sagte gestern, seit einigen Monaten werde gegen 37 Beschuldigte ermittelt, fünf von ihnen seien in Haft. In mindestens 260 Fällen hätten Kroaten und Bosnier in Berlin zu Unrecht Unterstützung vom Sozialamt bekommen.

Ein Ring von „Maklern“ und „Fälschern“ habe Bosniern und Kroaten die für den Bezug von Sozialhilfe nötige Anerkennung als Flüchtlinge beschafft. Pro Bescheinigung hätten sie etwa 500 Mark verlangt. Die Besitzer der gefälschten Papiere hätten damit durchschnittlich 1.700 Mark monatlich zu Unrecht vom Sozialamt an Hilfe zum Lebensunterhalt und den sonst üblichen Beihilfen bezogen. Die ältesten Fälle gingen bis ins Jahr 1994 zurück. Aus der durchschnittlich bezogenen Hilfe und der Fallzahl ergebe sich die Summe von mindestens zwölf Millionen Mark. Unter den Betrügern seien auch einige, die Anspruch auf Sozialhilfe hätten beziehungsweise als Flüchtlinge anerkannt seien, sich aber mit gefälschten Papieren zusätzliches Geld erschwindelt hätten, so Reiff. Die Sozialverwaltung wollte gestern zum Fall nichts Näheres sagen. Bisher seien keine Belege für die Behauptungen bei der Verwaltung eingegangen, sagte Sprecherin Gabi Lukas. AP

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