: Betr.: Raoul Schrott
Mit seiner Lyrikanthologie „Die Erfindung der Poesie. Gedichte aus den ersten viertausend Jahren“ (Eichborn Verlag, 535 Seiten, 58 DM) landete der Österreicher Raoul Schrott in diesem Herbst einen unverhofften Erfolg. Schrott versammelt darin Gedichte der sumerischen Literatur, von Archilochus, Sappho, Catull, Properz, von arabischen, sizilianischen und hebräischen Autoren, dem okzitanischen Troubador Guihelm IX. oder dem Wanderdichter Dafydd ap Gwilym aus Wales – und präsentiert sie in eigener, neuer Übersetzung. Der teilweise saloppe Umgang mit den Originaltexten in freier poetischer Entfaltung und sein Bemühen um eine zeitgemäße Sprache haben ihm viel Lob, aber auch Kritik eingebracht. Den Eindruck einer grandiosen Textsammlung schmälert das nicht.
Raoul Schrott, geboren 1964, wuchs in Tunis, Zürich und Landeck/Tirol auf. Er studierte Germanistik und Anglistik in Innsbruck, Norwich und Paris, war 1986/87 Sekretär von Philippe Soupault in Paris. Derzeit lebt er im südfranzösischen Seillans.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen