piwik no script img

Betr.: Oskar Lafontaine

Im Wahlkampf machte er gute Miene zum bösen Spiel: Oskar Lafontaine (55) säße am liebsten dort, wo Schröder Platz nimmt. 1990 war er, damals Kanzlerkandidat, bei der ersten gesamtdeutschen Wahl am Amtsinhaber Helmut Kohl gescheitert. Das jetzt ihm angetragene Amt des Finanzministers wird der Nachfragetheoretiker Lafontaine für seine Vorstellungen zu nutzen wissen. Seine Vorstellungen zur Zähmung der Wirtschaftskrise und zur Lage der Weltwirtschaft hat der saarländische Ministerpräsident vor einem halben Jahr in einem Buch zusammen mit seiner Ehefrau Christa Müller niedergeschrieben. Lafontaines hartnäckiger Ehrgeiz – 1995 stürzte er Parteichef Rudolf Scharping – hat vorgestern ein Opfer gefordert: Der parteilose designierte Wirtschaftsminister Jost Stollmann gab auf, weil sich der SPD- Parteichef wichtige Grundsatzabteilungen seines Ressorts einverleibte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen