: Betr.: Heinrich Breloer
Heute abend um 20.15 Uhr wird wieder geschossen. An der Vincenz-Statz-Straße. Auf den Mercedes des Arbeitgeberpräsidenten. Für zwei Tage läßt Heinrich Breloer (55) – unser Bild zeigt ihn bei den Dreharbeiten vor der entführten Lufthansa-Maschine – die Opfer der RAF wiederauferstehen: Schleyer und seine vier Begleiter, den Flugkapitän Schumann, die Toten von Stammheim.
Wie kaum ein anderer läßt Breloer, Meister des politischen Dokumentarspiels, in seinen mehrfach preisgekrönten Arbeiten Fiktion und Dokumentarmaterial zusammenfließen. Er gilt als akribischer Rechercheur und pedantischer Regisseur, wenn es um die detailgetreue Umsetzung der eingearbeiteten Spielszenen geht. Seine herausragenden Fernsehspiele von „Kampfname Willy Brandt“ (1984) bis zu „Engholms Fall“ (1995) haben Fernsehgeschichte geschrieben. Breloers Arbeiten entstehen seit Jahren in treuer Partnerschaft mit NDR-Redakteur Horst Königstein und wären ohne das stattliche ARD-Archiv auch in Zukunft kaum denkbar.
„Das Todesspiel“ läuft heute und morgen um 20.15 Uhr im Ersten. Ein gleichnamiges Buch ist bei Kiepenheuer und Witsch erschienen (19,80 DM).
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