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Beteiligung an Mitgliedervotum unerwartet hochCDU interessiert sich für Homo-Ehe

Die Beteiligung am CDU-Mitgliedervotum zur Homo-Ehe erreicht erstaunliche Höhen. Nachdem es bis zum Abstimmungsende am Mittwoch mehr als 4.000 Rückmeldungen gab, trafen am Donnerstag nach Parteiangaben weitere 400 Briefe mit Rücksendungen von den rund 12.500 Berliner CDUlern ein. Die können dank Familienmitgliedschaften auch mehrere Stimmkarten enthalten. Damit hat sich schon jetzt weit über ein Drittel der Mitglieder beteiligt. Vor Beginn war bei Skeptikern in der CDU zu hören gewesen, es könnten sich möglicherweise kaum 15 Prozent beteiligen.

Wegen des zeitweiligen Poststreiks will die CDU auch alle weitere Einsendungen berücksichtigen, deren Poststempel nicht nach dem 15. Juli datiert sind. Die Auszählung ist für den 24. Juli vorgesehen. „Ich denke, dass das eine sehr gute Beteiligung ist“, sagte CDU-Generalsekretär Kai Wegner der taz.

Notar sammelt die Briefe

Die Briefe mit den Stimmkarten gehen nicht direkt an die CDU-Landegeschäftsstelle in der Kleiststraße, sondern werden bei einem Notar gesammelt. Erst am 24. sollen die Briefe in die CDU-Zentrale kommen und dort nicht öffentlich ausgezählt werden. Direkt danach ist eine Sitzung des siebenköpfigen Parteipräsidiums vorgesehen, bei dem es um die Bewertung des Ergebnisses gehen soll.

Denn dank zahlreicher Antwortmöglichkeiten könnte am Ende ein Resultat stehen, das in Sachen Interpretationsbedarf einer Empfehlung des Orakels von Delphi gleichkommt. Sieben Optionen gab es, von „voll und ganz“ über „eher ja“, „teils/teils“, „eher nein“ und „überhaupt nicht“ sowie Enthaltung und die Möglichkeit, das Thema als nicht interessant einzustufen. (sta)

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