: Besetzer: Keine Geiselnahme
Im Prozess um die Besetzung der irakischen Botschaft in Zehlendorf im August vergangenen Jahres hat gestern ein weiterer der sechs Angeklagten den Vorwurf der Geiselnahme von Botschaftspersonal bestritten. Der 33-jährige Exiliraker sagte am Landgericht, die Aktion sei „ein Aufschrei gegen Unrecht und Tyrannei des Verbrechers Saddam Hussein“ gewesen“. Er und seine Landsleute hätten niemanden bedroht. „Ein Mitarbeiter der Botschaft versuchte, uns zu töten“, sagte der Angeklagte. „Es gelang uns, ihm die Pistole zu entreißen.“ Der Sekretär und sein Stellvertreter seien an den Händen gefesselt worden, damit sie nichts Böses tun können, so der Oppositionelle. Die beiden Botschaftsmitarbeiter wurden nach rund fünf Stunden leicht verletzt von der Polizei befreit. Der Angeklagte ist nach eigenen Angaben im Irak im Gefängnis gefoltert worden. Sein Vater und weitere Verwandte seien hingerichtet worden. Er sei geflohen, weil er gefürchtet habe, als angeblicher Landesverräter selbst getötet zu werden. DPA