: Berührungen: Gehupft wie gesprungen
Ob in physischer, emotionaler oder gar metaphysischer Hinsicht: Berührungen sind wichtig, sind nicht nur Begegnung, Kontakt und Kommunikation, sondern können auch lebensrettend sein. Der Mensch kann zum Beispiel ohne Berührungen gar nicht leben. Das zeigte das tragische Experiment mit Neugeborenen, das Kaiser Friedrich II. durchführte. Keiner der Säuglinge, die zwar gefüttert und gepflegt wurden, darüber hinaus aber keine weitere Zuwendung bekamen, überlebte die ersten Jahre. Berührungen gehören also zum Menschsein dazu und sind die Voraussetzung von Beziehungen. Und genau davon handelt „Touched: Symptoms of Being Human“, eine Tanzperformance, die morgen im Dock 11 ihre Europa-Premiere feiert. Der amerikanische Choreograf Jess Curtis hat sich nach seinem letzten Stück „fallen“ mit diesem Thema auseinander gesetzt. Doch dass Berührungen nicht immer nur positiv sind, sondern manchmal im Beziehungsgerangel auch ganz schön schwierig sein können, zeigt seine Tanzcompany Jess Curtis/Gravity in dieser Arbeit. Das Ganze ist eine Mischung aus modernem Tanz, Theater und Live-Musik, die sich, laut Kritik, „durch enorme physische Präsenz und emotionale Ehrlichkeit auszeichnet“. dses