Bernd Greiner zu seinem Buch Made in Washington
Zur Geschichte der US-Außenpolitik seit 1945 - eine allermeist katastrophale Angelegenheit made in Washington. Historiker Bernd Greiner bilanziert.
Der Abzug der kriegführenden US-Truppen und ihrer Alliierten aus Afghanistan im Sommer vorigen Jahres kam einem Desaster gleich - vor allem für die afghanisch, nicht-talibanisch orientierte Bevölkerung des Landes, die sich von den Versprechen der USA, dort Demokratie und Menschenrechte zu begründen, beeindrucken ließen. Ohne die schützende Hand der USA würde die Welt im Chaos versinken, heißt es oft.
Im 230. taz Talk am 12. Januar 2022 sprach taz-Redakteur Jan Feddersen mit dem Historiker und Politikwissenschaftler Bernd Greiner über sein kürzlich veröffentlichtes Buch „Made in Washington“, in welchem er die US-amerikanische Außenpolitik seit 1945 darstellt. Eine, wie seine auch schon schriftliche Expertise ausweist, ernüchternde Bilanz.
Dies untermauert der USA-Experte im taz-Talk mit Analysen amerikanischer Außenpolitik in ehemaligen und aktuellen Konfliktherden wie Iran, Kuba, Vietnam oder Afghanistan.
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Greiners These: Der Ursprung der aus der aus der Perspektive einer Vielzahl von Staaten weltweit brutalen US-Außenpolitik und der damit verbundenen globalen Blockbildung als Weltpolizist ist auf den Beginn der Nutzung von Atomwaffen zurückzuführen, wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa eingesetzt in Hiroshima und Nagasaki.
Als Grundlage dienten dabei sowohl ein amerikanischer „Nationalismus in Übergröße“ als auch eine ebenfalls amerikanische „Verwundbarkeitsphobie“, so Greiner – zumal in der Konfrontation mit der Sowjetunion, ob realpolitisch fundiert oder eingebildet.
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taz Talk - Bernd Greiner: Made in Washington
