piwik no script img

BerlinpassBerlinpass läuft gut an

Viele Berliner besorgen sich den Ausweis, mit dem Arbeitslose Ermäßigungen bei Sport und Kultur erhalten

Viele hundert Bürger haben sich den neuen Berlinpass bereits in den ersten Tagen seit Beginn der Ausgabe abgeholt. "Die Nachfrage ist sehr groß", sagte Silke Adamczyk von der Pressestelle der Senatsverwaltung für Soziales am Dienstag. Großes Interesse stellt auch das Amt für Bürgerdienste Friedrichshain-Kreuzberg fest. Bis Dienstagmittag seien 610 Berlinpässe ausgestellt worden, berichtet Amtsleiterin Sieglinde Pölitz. In Lichtenberg zählte die dortige Behörde in den ersten beiden Tagen 180 ausgestellte Berlinpässe. Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf werde das Angebot "sehr gut angenommen", so der Bezirksstadtrat für Bürgerdienste, Joachim Krüger.

Mit dem aufklappbaren Papier im Scheckkartenformat erhalten Bedürftige Ermäßigungen im öffentlichen Nahverkehr, bei Sport-, Kultur- und Bildungsveranstaltungen. Seit vergangenem Freitag können Berliner, die Hartz IV, Sozialhilfe oder Grundsicherung im Alter erhalten, den Berlinpass bei allen Bürgerämtern abholen. Nötig ist dafür die Vorlage amtlicher Bescheide über den Bezug staatlicher Leistungen und des Personalausweises. Ein Passfoto muss man ebenfalls mitbringen.

Berechtigt sind auch Familienangehörige von Leistungsempfängern und Asylbewerber. Letztere müssen bei der Zentralen Leistungsstelle für Asylbewerber (ZLA) ihre Aufenthaltsgestattung zeigen, um Besitzer eines Berlinpasses zu werden. Dort sei der große Ansturm bisher ausgeblieben, sagte Petra Pöggel von der ZLA. "Es ist zu früh, um etwas zur Nachfrage zu sagen."

Genaue Zahlen für ganz Berlin würden Anfang Februar vorliegen, so Silke Adamczyk. "Es geht jetzt darum, weitere private Angebote zu aquirieren." Das Potenzial an öffentlichen Angeboten sei dagegen ausgeschöpft.

Bei den Berliner Bäder-Betriebe (BBB) kommt man mit dem Berlinpass nicht sehr weit: Da die Tarifsatzung keine Ermäßigung für Asylbewerber und Familienangehörige von Leistungsempfängern vorsehe, könne man den Pass nicht akzeptieren, hieß es bei der Geschäftsstelle. Die bisherigen Ermäßigungen blieben aber gewährt.

Weitere Infos unter

www.berlin.de/berlinpass

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • M
    Maggio

    Dass das BerlinPass von der Bevölkerung so sehr gerne angenommen wird, ist nur die halbe Wahreit. Die JobCenters hatten sie Sozialtickets bereits seit September 2008 nur noch bis zum 31.12.08 ausgestellt. Wer also eine neue BVG-Sozialkarte brauchte, wurde gezwungen, sich ein Berlin Pass zu besorgen, oder nicht mehr darüber verfügen zu können. Die 7 Euro für Passbilder fallen zur Last des Leistungsempfängers und gravieren auf den schon mageren Monatseikommen eines jenes Hartz IV Empfänger. Weil die Bürgerämter sich weigerten, am 30./31.12.08 die Pässe auszugeben (erst ab 02.01.09!) hatte man am 01.01.09 die Wahl, eine (mehrere) teuere Fahrkarte zu zahlen, oder gar schwarz zu fahren. Und wenn man bedenkt, dass 7 Euro fast das von Herrn Sarrazin festgesetzes Geld für Essen, kleidung usw. darstellen, hoffe ich, dass viele sich fürs schwarzfahren entschieden haben...

     

    Von wegen "gerne angenommen"