■ Berliner Telegramm: Christo von Bundesbaugesellschaft übervorteilt
Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude ist bei der Finanzierung der Reichstagsverhüllung 1995 von der Bundesbaugesellschaft Berlin offenbar übervorteilt worden. Christo seien zahlreiche Auflagen zum Schutz des Gebäudes erteilt worden, die der Bund mit Beginn des Reichstagsumbaus selbst hätte erfüllen müssen. Der Geschäftsführer der „Verhüllter Reichstag GmbH“, Roland Specker, sagte, Christo habe allein für eine sogenannte Beweissicherung etwa 200.000 Mark zahlen müssen. Dieser Betrag wäre für die Bundesbaugesellschaft ohnehin fällig gewesen. Specker kritisierte auch die Bankbürgschaft von einer Million Mark, die das Künstlerpaar für eventuelle Schäden am Gebäude habe hinterlegen müssen. Am Ende habe es einen Schaden von 6.000 Mark gegeben. Auch für ein Tierschutzgutachten hat Christo zahlen müssen, wie der damalige Gutachter für Vogelschutz, Thorsten Behnke, dem Sender sagte. Die Bundesbaugesellschaft wies die Vorwürfe zurück. „Auf keinen Fall ist Christo von uns übers Ohr gehauen worden“, betonte der Projektleiter Reichstagsgebäude, Frank Vierheisen. ADN
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