■ Berliner Telegramm: 25.000 Berliner beim Tag des offenen Denkmals
Mit 25.000 Teilnehmern gab es gestern einen unerwartet starken Besucheransturm beim Tag des offenen Denkmals auf die etwa 170 Denkmalsorte. Ein Sprecher des Landesdenkmalamtes sagte: „Es lief erstaunlich gut. Wir hatten zunächst etwas Befürchtungen wegen des Dauerregens am Sonnabend, aber der Sonntag war dann besser und der Besucherandrang riesig. Wir mußten zum Teil Verstärkungen bei den Führungen einsetzen und Karten ausgeben. Frühaufsteher waren diesmal gut dran.“ Erstmals wurde in Berlin der seit Freitag laufende Tag des offenen Denkmals auf drei Tage ausgedehnt. Einer der meistbesuchten Orte war das einstige Reichsluftfahrtministerium in der Wilhelmstraße, wo vorübergehend die Treuhandanstalt untergebracht war und das jetzt zum Bundesfinanzministerium umgebaut wird. Hier waren alle Karten schon vor einer Woche restlos vergriffen. „Wir hätten die fünffache Anzahl ausgeben können.“ Eine andere Besucherattraktion war das ehemalige DDR-Rundfunkzentrum in der Nalepastraße im Bezirk Köpenick, wo schon um 11.00 Uhr mehrere hundert Besucher erschienen waren, aber nur drei Führungen zur Verfügung standen. Von hier aus sendeten früher unter anderem Radio DDR, der Berliner Rundfunk, der Deutschlandsender und das populäre Jugendradio „DT 64“. Aber auch das traditionsreichere Haus des Rundfunks unter dem Funkturm im Westteil der Stadt, heute Stammhaus des Senders Freies Berlin, war ein Highlight am Tag des offenen Denkmals. Selbst sehr entlegene Denkmalsorte wie die Gartenstadtsiedlung Falkenberg, die 1913/14 erbaute sogenannte Tuschkastensiedlung von Bruno Taut, wurden viel besucht. Besonders beliebt waren bei den Besuchern diesmal auch jene Objekte, die im Privatbesitz und sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, wie zum Beispiel das Wohnhaus des Architekten Gustav Lilienthal, des Bruders des Flugpioniers Otto Lilienthal, das der Architekt 1893 als „Burgenvilla“ in der Art einer romantischen Ritterburg errichtete. dpa
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