Berliner Nachtleben: Kein Platz für Kreuzberger
Einer Gruppe von Migranten wurde der Einlass in die Bar Luzia in der Oranienstraße verwehrt. Abgewiesene fühlen sich diskriminiert, Barbetreiber weisen Vorwürfe als "unverantwortlich" zurück
Die Kreuzberger Oranienstraße ist bekannt für ihre Bars und ihr Multikultiflair. Zwischen Moritzplatz und Görlitzer Bahnhof tummeln sich allabendlich Ausgehfreudige aus aller Welt. Dass es auch hier unterschiedliche Konzepte von Offenheit und Diversität gibt, musste im Dezember eine Gruppe von Migranten erleben: Ihnen wurde an einem Freitagabend der Zutritt ins Café Luzia verwehrt. Die Betreffenden, Mitglieder des migrationspolitischen Vereins Allmende, der sich gegen Rassismus in der aktuellen Integrationsdebatte einsetzt, fühlen sich von dieser Türpolitik diskriminiert. Die Betreiber des Luzia streiten den Vorwurf ab.
"Als wir zu dritt vor dem Luzia ankamen, wurde uns der Zutritt verwehrt. Die Türsteher sagten, es sei zu voll", erzählt Figen Izgin, ehemalige Bundestagskandidatin der Linken. Doch als nach ihnen andere Menschen - meist junge, "hippe" Personen - eingelassen wurden, wollten die Abgewiesenen in Erfahrung bringen, warum sie draußen bleiben mussten. Zunächst habe es geheißen, die anderen seien Stammgäste oder Teilnehmer einer Geburtstagsfeier. Nach einer Weile habe ein Türsteher gesagt: "Wenn es voll wird, selektieren wir."
Für Izgin und ihre Freunde, deren Gruppe mittlerweile auf zehn Personen angewachsen war, eine schmerzhafte Erfahrung. "Warum durften wir nicht rein?", fragt die 45-Jährige. "Wir waren nicht auffällig, nicht besoffen und haben nicht gestört." Über die Gründe könne sie nur mutmaßen: "Die Türsteher haben nicht gesagt, warum sie uns aussortiert haben." Von Rassismus wolle sie eigentlich nicht sprechen, sagt Izgin. Schließlich seien die Betreiber des Luzia zwei türkischstämmige Brüder. Es sei auch nicht so, dass in den Laden generell keine Migranten eingelassen würden. Ein "mulmiges Gefühl" bleibe aber.
Garip Bali, ein weiteres Allmende-Mitglied, das an jenem Abend draußen bleiben musste, hält die Türpolitik des Luzia dagegen für rassistisches Kalkül: "Ein paar Migranten dürfen rein, damit das Publikum schön multikulturell ist. Doch wir dürfen die Atmosphäre nicht dominieren."
Besonders irritiert Izgin, Bali und ihre Freunde, dass so etwas mitten im vermeintlichen Alternativkiez passiert. "Kreuzberg ist wegen seiner Multikultur berühmt. Wenn ich da als Ausländer nicht in ein Café darf, kann ich das nicht akzeptieren", sagt ein Freund der beiden. Eine Bar, vor der Besucher aussortiert würden, passe nicht in den Bezirk.
Das Luzia weist den Diskriminierungsvorwurf vehement zurück: "Wir halten das unsachliche Verhalten von Allmende für unverantwortlich, denn mit solchen irreführenden Hetzkampagnen werden echte Diskriminierungen von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen", teilten die Betreiber schriftlich mit. Die Gruppe sei zu groß gewesen, freitagabends lasse man nur Gruppen von maximal vier Personen ein. Weitere Fragen wollte die Geschäftsführerin nicht beantworten.
Leser*innenkommentare
hipbiszumtod?
Gast
natürlich gibt es welche, die zur cosmopolitanen oberschicht gehören. mit den hippen,gesunden, jungen, schönen gleich welcher herkunft umgibt sich die neue hippecosmopolitane arschkriecherszene kreuzbergs gerne. vielleicht geht es echt nicht nur um rassismus sondern um selektion: wer darf dazugehören zu unserer volksgehippschaft? allen, die sich freuen, dass mit dem lucia ein "hipper" ort geschaffen ist, wünsche ich ein paar erlebnisse, die sie aus ihrem jungschönerfolgreich-hiptrip rausschmeißen. ass im ärmel und andrea werden mit 40 sowieso bieder-wohnen im vorort oder prenzlberg veranstalten, ihren nachwuchs verpämpern und nicht verstehen, warum wer über 45 in der o-straße ausgeht
Ausländerin
Gast
Der Luzia ist eh ein scheiß Laden, Luzia-Gänger voll Assi-Yuppie-VollpfostInnen und Posern, das Personal hyperarrogant, Möchtegern hip-alternativ, und die Atmosphäre halt beschissen.
War schon mehrmals mehr oder weniger zufälligerweise dort und nie habe ich mich dabei wohl fühlen können.
Wer in so einem Laden rein will ist selber schuld. Ich wäre glücklicher gewesen, wenn sie mich von vornherein nie reingelassen hätten, echt jetzt.
Eine Ausländerin
Eule
Gast
Diese Leute sind doch nicht in erster Linie MIGRANTEN! Das ist es aber, was dieser Artikel vermittelt. DAS ist peinlich.
Alles andere, was vorgefallen ist, ist NORMAL und jedem von uns schon passiert. Ein gemeiner, fieser, hinterhältiger Vorwurf ist das an die Luzia: Die Luzia IST multikulti ohne darauf hinzuweisen, einfach nur so, ganz normal ist das für die Leute da.
Es sollte auch normal sein, dass auch mal eine Gruppe Migranten abgewiesen wird irgendwo. Und zwar nicht, WEIL sie Migranten sind, sondern aus anderen Gründen. Aber so differenziert kriegt es die taz nicht hin! Schade.
Das andere Problem ist, dass die Techno Kultur nicht als "Kultur" gesehen wird. Multikulti ja - aber bitte nur diese Kultur in 36, die irgendwann mal in den 70ern cool war? GÄHN!
emma
Gast
unglaublich wie unreflektiert die kommentare hier sind. mir scheint, als wäre das wort "diskriminierung" ein fremdwort. dazu empfehle ich das agg.
dass luzia selektiert und bestimmte menschentypen nicht im laden haben will, ist allgemein bekannt. wäre ja auch nicht weiter schlimm, wenn der besitzer sich dazu bekennen würde und ncht auf pc tut. die abweisung an der tür, die offentsichtlich mit dem typus zu tun hat, als narzistische kränkung abzutun, ist so was von lächerlich, aber ihr wisst es ja alle besser. na dann oida!
Heinz
Gast
Ich habe bisher einen positiven Eindruck und sehr unterhaltsame Nächte in der Luzia vebracht. Übrigens bin ich 'fast Hundert' und überhaupt nicht hipp, und komme trotzdem rein. Und sicher nicht weil ich ein Deutscher bin, denn komischerweise sitze ich mit ca 80 anderen Nationalitäten an der Bar und fühle mich da richtig.
Ein Haus wie Allmende, dass für 'alternative Migrationspolitik und Kultur' steht, sollte sich doch mal überlegen wie es grad da steht. Die Diskussion ist doch lächerlich. Da schaffen Menschen, die selbst sogenannte 'Migranten' sind, einen spannenden kulturellen Ort in der wohl meist beobachtendsten Strasse Kreuzbergs, was ein Herausforderung an sich ist, und nun sind es ausgerechnet die Menschen, die hinter sogenannter 'Integration' stehen, die den Betreibern Diskrimierung vorwerfen? Ich bitte um ein bisschen mehr Reflektion.
Ich lebe und arbeite schon 54 Jahre in einer grossen Kreuzberger Gemeinschaft, und kann über dieses Fegefeuer der Eitelkeiten nur den Kopf schütteln, da es eine alte Debatte ist.
Es geht hier schlechtweg um verletzte Ego's - und RICHTIG - mit dem sog. Vitamin B zur Presse lässt man das ganze dann schön hoch erhitzen.
Frustierte Kreuzberger, die stets gegen Weiterentwicklung rennen, wird es anscheinend immer geben. Ich bin für ein tolerantes Kreuzberg, das Menschen, die hier etwas buntes multikulturelles aufbauen, unterstützen möchte.
Das Berliner Nachtleben ist weltweit einzigartig, und soll es bitteschön auch bleiben! Regt sich jemand übers SO36 auf, weil dort Türsteher sind? Wie kommt man eigentlich auf die Idee in die Oranienstr. zu ziehen, um dort seine 'Ruhe' haben zu wollen?
Menschen, wacht doch endlich auf!
Die, die an dieser Kultur was aus zu setzen haben, können ja gerne in den Prenzlauer Berg ziehen. Das Berliner Nachtleben macht sich sicher nicht selbst kaputt, sondern einer seiner 'aufgeschlossenen Nachbarn...'
mutlu
Gast
Wie lächerlich diese ganze Geschichte und auch der Artikel anmutet.
Vor allem für mich als Türke klingt das alles so unfassbar peinlich.
Selbstgerecht, überempfindlich und resistent gegen jede Form von Kritik, so präsentieren sich leider viele Türken in Deutschland.
Dass die taz aus diesem "Vorfall" jetzt auch noch eine Geschichte macht - man möchte im Boden versinken vor Fremdscham.
Jeder gute Laden in Berlin selektiert, bei dem einen oder anderen werden um diese Selektion gar Legenden gestrickt. Und jetzt hat es mal Leute mit Kontakten zur Redaktion einer größeren Tageszeitung erwischt, die ihr gekränktes Ego prompt mit einer Retourkutsche stärken wollen.
Jedem guten Club, egal ob Techno-Club, Country-Club oder eben einer Bar in der Oranienstraße, kann man, wenn man es darauf anlegt, den Vorwurf machen, elitär zu sein. Man verfolgt ein Konzept, zu dem man gerne das passende Publikum im Laden hat.
Und sicher gibt es überall in Deutschland auch viele Clubs, die ihr Publikum nach Haut- und Haarfarbe selektieren.
Im Fall der Luzia aber kann man die Rassismuskeule ganz sicher stecken lassen.
asena
Gast
Ich frage mich ob der Journalist von TAZ sich einmal gründlich informiert hat, oder im Luzia gewesen war, bevor er so einen Artikel geschrieben hat?
Wenn mann hier die Kommentare liest, sieht mann gleich, dass meiste von dieser Rasissmus-Vorvurf lächerlich finden.
Ich war leider noch nie in Luzia (obwohl ich in der nähe wohne), werde aber bald dorthin gehen. Klingt ein interessanter und multikultureller Laden zu sein.
In der Türkei (woher ich komme) sagt mann "der Baum, der Früchte trägt, kriegt die meiste Steine."
Ich schreibe nach meiner Erfahrung im Luzia noch mal.
xberger
Gast
Cafe oder Club? Ich finde das ist ein großer Unterschied. Einen Türsteher vor ein Cafe zu stellen, um den Coolnessfaktor zu erhalten ist überzogen, das Luzia ist überbewertet. Es gibt nettere Cafes, bessere Bars ...
Evin
Gast
Also ich war einige Male im Luzia und gehe sonst auch jeden Tag dran vorbei
und ich bin Kreuzbergerin, falls das eine Rolle spielt.. diskriminierend ist es auf keinen Fall, das ich lächerlich so etwas zu behaupten, es ist hip und das bringt Farbe... schließlich verändert sich immer Alles so wird es auch Kreuzberg tun, das kann keiner verhindertn deswegen habe ich eher den Eindruck, dass die negativen Äußerungen über das Luzia eher aus Neid kommen.... wenn ihr nicht reinkommt dann ist das so, das kann man nicht thematisieren...sonst wären die Zeitungen voll mit soetwas... ZUM BEISPIEL kommt man auch im Watergate nicht immer rein.... wo liegt das? In Marzahn oder was?
selma
Gast
die vermeitliche gefahr dient als deckmäntelchen für: pauschalisierung, diskriminierung, stigmatisierung und selektion? ... überleg mal selber!
rudolf run
Gast
"in der Minderheit sind sier alle Tollerant und Friedlich, aber in Gruppen werden sie zur Gefahr"
nun überlegt mal wer gemeint ist...
ich habs!
Gast
Die Selektion der Gäste seitens der Luzia macht die Vielfalt kaputt (logisch, oder?). Also sind die Gäste nicht Vielfältig sondern Einfältig (?)
congratulation
Gast
So ist es! Erst von der Toleranz anderer profitieren, selber dabei diskrimineren und am Ende jammern, wenn Kreuzberg dem PBerg gleich gemacht worden ist. Luzia, ihr seit die Vorreiter dahin. Gratuliere!
cem
Gast
bitte genauer lesen: es geht hier nicht um das berliner nachtleben, sondern um das kreuzberger! kreuzberg ist (oder war) tolerant. mit bars wie dem luzia und leuten, die in dieser verkehren, wird eine neue intolerante, diskriminierende und arrogante haltung eingeläutet. das luzia hat die oranienstraße richtung berliner standard verändert - bald wird man auch hier ab 22 uhr nicht mehr draussen sitzen dürfen (den die toleranz der nachbarn hat wahrscheinlich auch seine grenzen).
danke meinerseits an die taz für diesen artikel.
haha
Gast
Das ist ja auf allen Ebenen peinlich.
Hat die TAZ nichts besseres zu tun, als solche wirklich lächerlichen Artikel über angeblichen Rassismus oder Diskriminierung oder Ausgrenzung in Kreuzberg
oder weiss ich was zu veröffentlichen?
So ist das Berliner Nachtleben, und wenn man sich darin aus kennt, schockiert es nicht, wenn man mal nicht rein gelassen wird. Das ist uns allen doch schon
hundert mal passiert.
In Kreuzberg entwickelt sich endlich was, und die Luzia ist eine multikulti Bar, die nicht nur aus Touristen besteht (was gibt es eigentlich gegen Touristen zu sagen?),
sondern ein wirklich nettes Publikum hat, was aus vielen Nationalitäten besteht. Ich selbst bin arabisch, und in einer Gruppe mit 4 anderen arabischen Freunden immer willkommen. Stammgäste werden nun mal überall bevorzugt, und das ist Sache der Betreiber und manchmal geht man genau wegen dieser Stammgäste irgendwo hin.
Wer es persönlich nimmt, wenn Türsteher (die wirklich einfach ihren Job machen und im übrigen sehr nett sind wie ich finde) sie nicht rein lassen, soll sich doch bitte in Läden aufhalten, die keine Tür haben. Davon gibt es ja nun genug, auch in Kreuzberg.
Deswegen so eine Aktion zu starten (man gehe mal auf die Website von Allmende - Kopf schüttel) zeigt genau von was für Leuten das kommt.
Sich als 'besonders' zu fühlen durch seinen Beruf ist doch auch schon widersprüchlich. Was wird denn da erwartet? Alle Linken bitte in zehner Gruppen rein!
Peinlich, peinlich und noch mal peinlich.n
cem
Gast
das luzia ist diskriminierend und rücksichtslos und tut ach so intellektuell und kosmopolitisch. in wirklichkeit ist es eine reine touristen- und hipsterabzocke, welche besser in anderen stadtteilen aufgehoben wäre.
Reyhan Bolat
Gast
Also ich finde wir haben nicht das Recht, über die unternehmerischen Aktivitäten von Migranten zu urteilen. Wer mit solchen Startvoraussetzungen überhaupt in diesm ach so toleranten "Staat" was aufbaut, den sollte man respektieren, und seine Kultur auch.
Erstmal sollten wir vor der eigenen Haustür aufräumen. Solange hier überall Neonazis mit Springerstiefeln (klar, "weisse" Schnürsenkel) und Bomberjacke Andersdenkenden die Köpfe mit Baseballschlägern einschlagen, solange Migranten hier als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden. ohne ihnen Zugang zur Meinungsbildung des Landes zu gestatten (wieviel Muslime findet man denn bei der FAZ, na?), solange hierzulande Religionsausübung unterdrückt wird und Menschen wegen ihren Bräuchen diskriminiert werden...
...solange sollte man jedem Migranten das Recht geben, in seiner eigenen Diskothek sich die Gäste auszusuchen. Dann kann ein "Doitscher" mit Jägerzaun und Schäferhund mal sehen, an der Eingangstür, wie es ist, "selektiert" zu werden.
Maedchen mit "Migrantenhintergrund"
Gast
Ich bin fast seit der Eroeffnung von Luzia immer wieder gerne dort.Eine Stammgast mit "Migrantenhintergrund" (wer weiss was das heissen soll!) Inzwischen kenne ich (bzw. habe kennengelernt) sehr viele Mitarbeiter, die von verschiedene Laender kommen, wie Athiopien, Egypten, Tuerkei, Sweden, USA, usw ...
Neulich haben sie am Wochenende Security an der Tuer. Am Anfag fand ich es auch komisch. Aber wieso auch nicht eigentlich. Ich kenne die Geschichte dass einige Homosexuelle Mitarbeiter vom Luzia schon mal von iregendwelchen komischen Typen koerperlich und muendlich angegriffen worden sind.
Ausserdem, wenn man die Leute nicht rein laesst weil der Laden zu voll ist, das gleich mit Rasissmus zu stempeln!! (Ich habe gerade den Artkel gelesen von Almende, dort sagen sie selber dass Sie Zehn Leute waren. Und der Laden tatsaechlich voll war.
Also ich kann dazu nur sagen "Absurd und Peinlich"!!!! So schnell geht es also dass mann in einen Laden nicht rein gehen darf und gleich hilft die Presse dazu irgendwelche Rasismusanschuldigungen zu verbreiten? Wircklich unmoeglich!
tresenschlampe
Gast
Einfach nur peinlich.
Warum muss man sich in Fussballmannnschaftstärke auch in eine völlig überbewertete, mit Türstehern versehene Bar reindrängeln wollen, in der sowieso nur Touristen und sog. "Hipsters" verkehren?
Im Franziskaner, Roses, Bierhimmel, Möbel Olfe, Elefanten, Bateau Ivre, Würgeengel, Trinkteufel, Milchbar usw.usf., wären sicherlich noch ein paar Plätze am Tresen frei gewesen – von den Bars in der Wiener Straße mal ganz abgesehen – und zwar ohne Türsteher.
Yakut
Gast
Bin selber Migrant in dieser ach so tollen "Multikulti-Stadt Berlin". Mein Freundes- und Bekanntenkreis besteht aus 18 verschieden Kulturen, auch deutsche sind dabei, und verstehen uns wunderbar. Aber langsam geht uns dieses ewige Gesabber über Migration, Rassismus etc. komplett auf den Zeiger. Wer in Berlin in irgendwelchen Bars, Clubs etc. rein kommt oder nicht, das regelt nun mal der Türsteher oder Hauswirt, egal warum.
Mir persönlich werden solche Vorwürfe wie es diese abgewiesene Gruppe tut, immer mehr peinlich, auch solche Artikel darüber zu lesen.
@eva: Genau so läuft das.
eva
Gast
Wie praktisch, ein "Migrant" zu sein.
Ich komme als DeutscheR nicht in einem Club - Fazit: Pech gehabt, falsche Klamotten, oder was auch immer.
Ich komme als Türke/In, AraberIn etc. nicht in einen Club: Rassistenschweine!
Das gleiche, wenn ich ein Knöllchen bekomme, mich in einer Warteschlange versuche vorbeidrängen und sich Leute dagegen wehren, wenn ich ein Mädchen anquatsche und die mich abblitzen lässt ... ganz einfach: wenn ich "MigrantIN" bin und etwas läuft nicht wie ich möchte, zieht immer noch die Rassistenkarte!
Einfach praktisch!
Da besteht natürlich nie ein Grund, sich mal an der eigenen Nase zu fassen.
Die böse deutsche Mehrheitsgesellschaft ist an allem schuld, was ich falsch mache!
Und wie bequem, dass diese Mehrheitsgesellschaft mit dem Meaculpa immer gleich zur Stelle ist.
Läuft hier nicht doch was schief? Und nicht erst seit gestern abend?
Hatem
Gast
Wenn Migranten in ein von Migranten geführtes Lokal nicht reingelassen werden, ist das Rassismus.
Das heißt: Wenn Deutsche von Deutschen abgewiesen werden, ist das auch Rassismus.
Also: Jeder Konflikt ist Rassismus.
Genial.
Alle verklagen!
Esel
Gast
Nix besseres zu tun... "ich bin bei der Linken, ich bin wichtig, ich bin ja soooooo multikulti.... wie ich komme nicht rein?"
Genau richtig, wenn ich höre was in diesem Arktikel von sich gegeben wird dann bin ich ehrlich gesagt dafür das ihr NIE wieder irgendwo reinkommt.
Die armen Türsteher machen nur ihren job und werden dann von Menschen wie dir in der Öffentlichkeit mit völlig unbewiesenem Schund angegriffen, an deren Stelle würde ich mir eine Klage wegen Verleumdung vorbehalten.
Ach ja und ich bin zufällig äußerlich usw sehr leicht als deutsch bzw. europäisch zu identifizieren... dennoch komme ich in viele Locations zu vielen Gelegenheiten nicht rein... zu anderen dann halt doch:
Das nennt sich Türpolitik hat mit Rassismus aber nix zu tun. Dieser Artikel ist verschwendetes Papier... mal abgesehen davon das er sich alle 6 Monate wiederholt weil irgendein Yuppie der sich für wichtig hält wo nicht reingekommen ist!
emma
Gast
hier werden wohl zwei dinge in einen topf geschmissen. rassismus und diskriminierung. ich würde das verhalten der türsteher, als diskriminierend bezeichnen. das bestimmte menschen in bestimmten locations nicht gerne gesehen werden, ist eine realität, die auch n kreuzberg angekommen ist.
und das was einige hier machen, ist altersdiskriminierung. ihr könnt ja gerne mal im agg rum schmökern.
kandidat 1 hat nicht verstanden, warum allmende "integration? nein danke sagt!" das was gefordert ist, ist demokratie statt integration! und das finde ich persönlich sehr gut, ohne dass ich jetzt eine integrationsdebatte auslösen möchte.
Bali
Gast
In dem Artikel steht leider nicht alles. Dafür gab es wohl nicht genug Platz. Es gibt viele Fälle, die einen rassistischen Hintergrund zulassen
(Wer keine Ahnung hat und sich nicht informiert, sollte die Schnauze halten!!!):
1) Einer Gruppe von jungen Migranten, die schon im Laden sitzen, wird gesagt "sie sollen den Laden verlassen, weil sie nicht zum Publikum passen"
2) Einem Bewerber, der als Türsteher bei Luzia arbeiten will, wird gesagt "er müsse Araber und Türken nicht reinlassen". Er verweigert den Job.
3) Mein Bruder (um die 35) darf nicht rein. Erst als seine deutsche Freundin zur Tür kommt, die schon im Laden sitzt, darf er rein.
4) Allmende-Leute (u.a. ich) kamen bei Luzia in kleinen Gruppen an. Es gab nicht die Forderung als Gruppe reinzukommen. Der Zusammenhang der Einzelnen war lose und nicht bindend. Wir sind nicht als Gruppe aufgetreten. Wir waren unter veilen anderen, die auch an der Tür standen. Kein einziger von uns kam rein, obwohl es kein Gruppenzusammenhang erkenn bar war. Es gab keine Begründung wie "ihr seid eine große Gruppe". Diese Begründung ist eine nachträglich ausgedachte Lüge!!!
5) Wir verwenden den Begriff Rassismus nicht inflationär und infantil.Zu Luzia haben wir viele Anhaltspunkte und Fälle. Ausserdden haben nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) die Betreiber die Pflicht das Gegenteil zu beweisen!!!
6) Wenn es nicht Rassismus ist, dann ist es auf jeden Fall sozialdarwinistische Auslese, mit der auch viele vermeintlich kosmopolitsche Kreuzbergernachtgänger sympathisieren.
Ass im Ärmel: "Wenn man da nicht reinkommt, dann weil man mit 10 uncoolen Hundertjährigen einfach nicht reinpasst. " Ekliger, elitärer und ausgrenzender geht es wohl nicht?? Es ist sinnlos auf deine Kotze sachlich einzugehen. Sag mal was glaubst du was und wer du bist?? cool? hip? klug? kosmopolitisch?? Tut mir Leid: Du bist asozial und Yuppy-Abschaum, was in Kreuzberg nicht zu suchen hat!
grafinger
Gast
Oh ja, Simon,
versuch doch mal bitte, mit einer Zehnergruppe in irgend einen vollen, hippen Laden hinein zu kommen. In der Protestnote auf der Homepage steht nichts von einer Dreiergruppe.
Die Aussage der Vorwürfe ist ja wohl klar. Die Betreiber agieren rassistisch, nicht weil sie Rassisten sind sondern weil das rassistische Kientel sie dazu zwingt.
Also, im Klartext:
WIR alle sind mal wieder die bösen Rassisten, die mit unserer Kaufkraft selbst Migranten dazu bringen, sich gegen die "eigene community" zu stellen!
Vielleicht sind das auch nur kindisch-trotzige Vorwürfe von Leuten, die halt einfach nicht in den Laden gepasst haben.
Oder aber die Betreiben sind der Meinung, dass es mit bestimmten "communitys" mehr Ärger gibt als mit anderen. Ist das dann Rassismus oder Lebenserfahrung?
Beispiel: Ein Bekannter vermietet seine Ferienwohnung nicht mehr an "Welsche", da diese zu Vandalismus neigten. Auf die Frage, ob das nicht Diskriminierung sei antwortete er: "Wie oft muss ich mir denn die Hütte zerlegen lassen bis ich der Überzeugung sein darf, dass Welsche nur Ärger bringen?"
Hatem
Gast
Habe mir jetzt mal die Website von "Allmende" angesehen: Allmende unterstützt die Initiative "Integration nein Danke".
Jetzt verstehe ich auch den Grund des Artikels:
Nicht-Integrierte Migranten (die Allmende-Leute) fühlen sich von integrierten Migranten (den Betreibern des Cafés) diskriminiert.
Liege ich richtig?
Wenn ja, kann ich nur sagen: Schlimm. Ganz schlimm.
Noch viel schlimmer als ich fürchtete.
hatem
Gast
Zitat 1:
"Die Betreffenden, Mitglieder des migrationspolitischen Vereins Allmende, der sich gegen Rassismus in der aktuellen Integrationsdebatte einsetzt, fühlen sich von dieser Türpolitik diskriminiert."
Zitat 2:
"Von Rassismus wolle sie eigentlich nicht sprechen, sagt Izgin. Schließlich seien die Betreiber des Luzia zwei türkischstämmige Brüder. Es sei auch nicht so, dass in den Laden generell keine Migranten eingelassen würden. Ein "mulmiges Gefühl" bleibe aber."
Zitat 3:
"Garip Bali, ein weiteres Allmende-Mitglied, das an jenem Abend draußen bleiben musste, hält die Türpolitik des Luzia dagegen für rassistisches Kalkül: "Ein paar Migranten dürfen rein, damit das Publikum schön multikulturell ist. Doch wir dürfen die Atmosphäre nicht dominieren."
Ich fasse zusammen: Migranten werden in einen von Migranten geführten Club nicht eingelassen, in dem aber auch Migranten verkehren.
Jetzt fühlen sie sich trotzdem diskriminiert?
Ähm....
Naja, sich-diskirminiert-fühlen ist wahrscheinlich generell immer richtig.
Jetzt muss man nur noch rauskriegen, warum.
Als Migranten wohl nicht. (siehe oben)
Als... ähm... Menschen!
Ja, genau: rassistisch als Mensch diskriminiert.
Schlimm, ganz schlimm.
Und das in Kreuzberg.
Mit anderen
Andrea
Gast
Es gibt viele Clubs, die unauffällige, nüchterne, unhippe, in großen Gruppen kommende Mittvierziger nicht reinlassen. Ich kenne auch Clubs, wo niemand über 40 reinkäme. Es wird überall selektiert, es gibt wenig angesagte Clubs, wo eine gößere Gruppe von angetrunkenen Männern reinkommt. Das wird nicht automatisch rassistisch, wenn es sich um eine Tourigruppe handelt.
Dass die Leute von Allmende aufgrund einer einmaligen Abweisung, die verschiedenste Gründe haben kann, sofort die Rassismuskarte spielen, sagt mehr über deren infantiles Rassismusverständnis aus, als über die Luzia Bar. Wenn mir irgendwas widriges Widerfährt, dann ist es Rassismus.
Vielleicht sollte ich ab jetzt, wenn irgendwer männliches in der Firma befördert wird, jedesmal dunkle Andeutungen über den gegen mich gerichteten Sexismus machen.
Dass sich die taz für so eine infantile und apolitische Geisteshaltung, á la "Wer mich haut ist Rassist", wie die von Allmende hergibt ist auch wieder typisch. Ihr ententwertet jeden begründeten Rassismusvorwurf, wenn ihr den Wahnvorstellungen der Berufsantiras jedes Mal einen Artikel widmet.
Ass im Ärmel
Gast
Peinlich, peinlich. Die Luzia ist nun wirklich einer der kosmopolitischsten Orte Berlins. Wenn man da nicht reinkommt, dann weil man mit 10 uncoolen Hundertjährigen einfach nicht reinpasst. Cafés und Bars haben Hausrecht. Nur weil man ein Urkreuzberger Superautochthone ist, heißt das doch nicht, dass man über dem Hausrecht schwebt und danach die beleidigte Rassismuskarte ziehen kann. Ganz peinliche Nummer.
subject
Gast
"Wir waren nicht auffällig, nicht besoffen und haben nicht gestört."
wen soll's darauf noch wunder, dass die in kreuzberger bars nicht reinkommen?