: Berlin schmiert ab
Ordentlicher Rückgang bei der Zahl der Tourist:innen im ersten Halbjahr 2025
Berlin ist als Reiseziel bei Touristen unbeliebter als im letzten Jahr. Das teilte das Amt für Statistik mit. Zwischen Januar und Juni zog es demnach 5,9 Millionen Besucher:innen in die Hauptstadt – 1,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2024. Am höchsten war der Rückgang bei ausländischen Touristen mit knapp fünf Prozent. Die Beherbergungsbetriebe verzeichneten nach Angaben der Statistiker:innen rund 13,9 Millionen Übernachtungen.
Hauptgrund dafür sei die Fußball-Europameisterschaft gewesen, die im Juni 2024 vor allem viele Besucher:innen aus dem Ausland angelockt hatte, sagt Christian Tänzler, Sprecher der Tourismus-Gesellschaft Visit Berlin. Aber auch schlechte Anbindungen an den Berliner Flughafen und teure Flugtickets hätten die Nachfrage gedämpft.
Trotz des allgemeinen Rückgangs nicht-deutscher Berlin-Besucher:innen: Es gab auch einige Länder, aus denen ein deutlicher Touristen-Zuwachs verzeichnet wurde. So ging die Zahl der aus den USA stammenden Besucher:innen im ersten Halbjahr um 4,1 Prozent nach oben.
Es ist nach Großbritannien das Land mit den meisten Berlin-Touristen und -Übernachtungen. Rund drei Viertel der ausländischen Gäste kommen derweil aus EU-Ländern. Unter ihnen sind die Niederlande das wichtigste Herkunftsland.
Auffällig ist außerdem auch die Entwicklung bei Tourist:innen aus der Volksrepublik China. Mit mehr als 42.000 Gästen spielt das Land für den Berliner Tourismus zwar noch keine dominante Rolle. Allerdings waren das fast 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Und auch bei den Übernachtungen ging die Zahl fast ebenso stark um rund 27 Prozent nach oben.
Das nasse Wetter vor allem im Juli wirke sich übrigens positiv auf den Berlin-Tourismus aus, sagt Visit-Berlin-Sprecher Tänzler. Viele planten ihren Strandurlaub angesichts der unsicheren Aussichten lieber zugunsten eines Städtetrips in die Bundeshauptstadt um. (dpa, taz)
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