Bericht über Wechsel in Nordkorea: Kim Jong Il übergibt Macht an Sohn
Beobachter sind überrascht: Nordkoreas Diktator Kim Jong Il hat seinen 24-jährigen Sohn Kim Jong Un zum Nachfolger ernannt, berichtet eine südkoreanische Nachrichtenagentur.
TOKIO taz Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-il hat offenbar seinen dritten Sohn Jong-un zum Thronfolger der Familiendynastie ernannt. Nach Erkenntnissen des südkoreanischen Geheimdienstes hat der Diktator die Führung der kommunistischen Partei bereits vergangene Woche über die Regelung der Nachfolge informiert.
Kim Jong-un ist der jüngere von zwei Söhnen, die Kim mit seiner dritten Ehefrau Ko Yong-hi hat, die 2004 an Brustkrebs starb. Jong-un soll 1984 geboren sein, wurde wohl in einem Schweizer Internat erzogen und gilt als Liebling von Kim Ok, der langjährigen Sekretärin und seit dem Tod von Jong-uns Mutter neuen Lebenspartnerin von Führer Kim. Seitdem wurde Kim Jong-un als Thronfolger gehandelt.
Allerdings bekleidet Jong-un, anders als sein zwei bis drei Jahre älterer Bruder, bisher kein einziges Amt. Doch das könnte sich bald ändern: Für Anfang März hat das kommunistische Land eine seit dem Sommer überfällige Parlamentswahl angesetzt. Südkoreanische Nordkorea-Experten spekulieren, Kim Jong-un könnte erst einen Sitz in der Obersten Volksversammlung und danach einen wichtigen Posten in der Nationalen Verteidigungskommission bekommen, der eigentlichen Machtzentrale.
Kims Nachfolgeentscheidung kommt überraschend und ist ein sehr starkes Indiz dafür, dass der "geliebte Führer" sich von seinem Schlaganfall im August erholt hat und die Zügel wieder fest in der Hand hält. Nach seiner Erkrankung war Kim monatelang von der Bildfläche verschwunden. Doch in den letzten Wochen hatten die Staatsmedien mit steigender Frequenz Fotos von ihm veröffentlicht.
Leser*innenkommentare
huoty
Gast
@bert: aus welchem jahrhundert stammst du denn ? die menschen in nordkorea "sind glücklich und zu frieden" (???) - ich wette dass du noch nie in nordkorea warst - sonst würdest du nicht solchen haarsträubenden unsinn erzählen - oder sollte das sarkasmus sein (dann ist es ja grad nochmal gut gegangen...)
huoty
Gast
@bert: aus welchem jahrhundert stammst du denn ? die menschen in nordkorea "sind glücklich und zu frieden" (???) - ich wette dass du noch nie in nordkorea warst - sonst würdest du nicht solchen haarsträubenden unsinn erzählen - oder sollte das sarkasmus sein (dann ist es ja grad nochmal gut gegangen...)
Jan
Gast
Die Menschen in Nordkorea würden ohne auswärtige Hilfslieferungen bei den sich wiederholenden Lebensmittelkrisen zu hunderttausenden jämmerlich verhungern. Das einzige was noch funktioniert ist der Terrorapparat des "Geliebten Führers". Wenn Teile der Bevölkerung glauben, ihren "Geliebten Führer" tatsächlich zu lieben, so ist das die Folge eines erweiterten Stockholm-Syndroms. Unmutsäußerungen würden mit Tod oder Arbeitslager bestraft, da ist es vielleicht erträglicher, man bildet sich ein, dass Kim Jong Il ein großer Wohltäter für das koreanische Volk sei.
Und das Du, Christoph, die Recherche bemängelst: Problem ist doch, dass kaum sichere Information aus dem Schattenreich dringen. Ich gehe davon aus, dass die koreanische Führung eines Auslandsaufenthalt des Sohnes Kim Jong Ils soweit wie möglich geheimhalten wollte. Vielleicht kann uns unser Kenner hier ja weiterhelfen.
Christoph
Gast
Naja- und gute Recherche sieht auch anders aus. Zitate : 'Er sei wohl in einem Schweizer Internat groß geworden', 'sein zwei bis drei Jahre älterer Bruder..'
Bert
Gast
Jetzt beteiligt sich die Tatz also auch an diesem unglaublichen Unsinn.
Warum sollte Kim Jong Il die Macht an ein Kind abgeben?!
Als Nordkorea-Kenner versichere ich, dass dort alles in bester politischer Ordnung ist, die Menschen glücklich und zufrieden sind- und ihrem geliebten Führer sehr nahe stehen.
Leider ist der Winter auch wieder hart, aber die Menschen auch dort, wie fast überall in Südasien, sind tüchtig und wissen sich zu helfen.
und auf südkoreanische Informationen zu vertrauen, ist so lächerlich, als würde man dem amerikanischen Präsidenten Glauben schenken.
emil
Gast
Diese pseudokommunistischen Dynastien sind wirklich unglaublich.
Naja, im Nachbarland China ist die Erbfolge abgeschafft, aber der Pseudokommunismus herrscht auch dort, mit kräftiger kapitalistischen Unterstützung (die größten Kapitalisten sind praktischerweise gleich selbst KP Funktionäre oder engstens mit solchen Verfilzt).
Wann werden die Kaiserreiche endlich abgeschafft?