Beirat: Unter Seufzerbrücke
■ Landgericht: Gastronomie im Innenhof / Fall verdeckter Subventionierung?
„Einen Blick auf die Seufzerbrücke“, umgeben von „martialischen Fassaden“ – dieses Erlebnis verspricht sich der Leiter des Ortsamts Mitte, Robert Bücking, von der geplanten Umnutzung eines Teils des alten Gerichtsgebäudes (Landgericht). In dem zur Ostertorstraße gelegenen Flügel, dort, wo früher das Grundbuchamt war, soll auf zwei Etagen Raum für Gastronomie geschaffen werden. Kosten: 4,7 Millionen Mark aus dem Sofortprogramm Innenstadt.
Der attraktive Gewölbekeller und die erste Etage des betroffenen Gebäudeteils bieten 1.000 Quadratmeter Platz fürs Publikum, sobald ein noch exis-tenter Bunker entfernt worden ist. Auch der Innenhof soll in das gastronomische Konzept einbezogen werden.
Die Stadt, der das Gebäude gehört, arbeitet mit der Bremischen zusammen, um die Idee umzusetzen. Später will sie die beiden Etagen an einen Bremer Gastronomie-Unternehmer vermieten – für 130.000 Mark jährlich. Die Kritik des Beirats Mitte, der dem Projekt eigentlich positiv gegenübersteht, und auch einiger City-Gastronomen entzündet sich nun an dem Wörtchen „einem“: Man fragt sich, ob es gut ist, 4,7 Millionen auszugeben, um einem einzigen Unternehmer ein attraktives Umfeld zu verschaffen. Auch die Miethöhe wird von manchen als zu niedrig angesehen – oder: als verdeckte Subventionierung. hase
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