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Beim SFB bleibt alles beim alten

■ Trotz mieser Lage: SFB-Intendant Lojewski wiedergewählt

Berlin (taz) – Neun Monate vor Ablauf seiner regulären Amtszeit ist SFB-Intendant Günther von Lojewski am Montag abend für die nächsten fünf Jahre ohne Gegenkandidaten und in nichtöffentlicher Sitzung wiedergewählt worden. Für ihn sprachen sich 21 gegen sechs Stimmen bei einer Enthaltung der 28 Rundfunkratsmitglieder aus. Dieses Signal sei nach Ansicht der Rundfunkratsvorsitzenden Marianne Brinckmeier (SPD) notwendig, um der ARD-weiten Unruhe entgegenzuwirken. Erst vor wenigen Monaten war dem SFB in einem Wirtschaftsgutachten eine miserable Lage bescheinigt worden.

Doch einige Rundfunkräte wollten sich dem Burgfrieden nicht anschließen. Sie forderten, daß eine solch bedeutende Entscheidung von Inhalten abhängig sein solle. Lojewski habe bisher noch nicht gesagt, wie er die Empfehlungen der Wirtschaftsleute umsetzen wolle, ohne am Programm zu sparen. Die Rundfunkrätin von Bündnis 90/Grüne, Alice Ströver, monierte, daß man Lojewski keinen Blankoscheck ausstellen dürfe.

Wesentlich mehr Anklang fanden jedoch die Argumente einiger alternder Herren, wonach der Sender nun vor allem Kontinuität brauche. So blieb dem Kandidaten dieser durchgepeitschten Intendantenwahl eine Blamage erspart. Lojewski kündigte an, erste Konsequenzen würden sich bereits im 94er Wirtschaftsplan zeigen. Irgendwann wird es wohl auch einmal heißen: Wir starten bereits in zehn Jahren ein multikulturelles Radio. Sein Rundfunkrat gibt ihm auch in dieser Sache Rückendeckung. sturm

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