BERLINER HUNDELEBEN : Beim Bello-Dialog setzt man auf den Leinenzwang
Müssen künftig alle Hunde in Berlin in der Öffentlichkeit an die Leine? Teilnehmer des sogenannten Bello-Dialogs haben sich in der letzten Runde dafür ausgesprochen, wie die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz am Dienstag mitteilte. Die Vorschläge sollen nun in die Novelle des Berliner Hundegesetzes einfließen. Der Entwurf soll spätestens im November ins Parlament eingebracht werden. Das Gesetz könnte im nächsten Jahr in Kraft treten.
Senator Thomas Heilmann (CDU) hatte den Bürger-Dialog initiiert. Die Berliner sollten ihre Wünsche und Ideen direkt einbringen können und damit an dem Gesetz selbst mitschreiben. Laut Senatsverwaltung sind in der Hauptstadt etwa 110.000 Hunde gemeldet. Vermutet wird eine Dunkelziffer von 40.000 nicht registrierten Tieren. Derzeit müssen Hunde an die Leine, die auf der umstrittenen Rasseliste als gefährliche Tiere eingestuft sind.
Das Gremium empfahl auch, zum Nachweis von Sachkenntnis einen Hundeführerschein einzuführen. Die Qualifikation solle aber nicht verpflichtend sein. Wer sich dafür entscheidet, könnte aber mit einer Ausnahme vom Leinenzwang belohnt werden. Die Tierexpertin der Grünen-Fraktion, Claudia Hämmerling, begrüßte den Vorschlag, mittelfristig von der Rasseliste wegzukommen sowie mehr zu kontrollieren. Jedoch sollte der Hundeführerschein für alle Pflicht werden. (dpa)