: Begeisterung ohne Stärke
Hannovers Trainer Peter Neururer ist seit neun Spielen unbesiegt und zeigt, wie man ohne guten Fußball Erfolg hat
Die Spieler grämten sich, doch Peter Neururer spuckte bereits große Töne Richtung Rekordmeister. „Ich gehe davon aus, dass wir die Bayern schlagen“, sagte der Trainer von Hannover 96 nach dem glücklichen 1:0 seiner Mannschaft in Frankfurt. Denn die Serie mit nunmehr zehn Spielen ohne Niederlage nacheinander – davon neun unter seiner Regie – soll auch gegen den Tabellenführer halten und der Vereinsrekord damit ausgebaut werden. „In dieser Partie können wir befreit aufspielen, weil wir nicht als Favorit in das Spiel gehen“, meinte der 96-Coach mit leichtem Augenzwinkern.
Eine Woche vor dem Duell gegen den Tabellenführer aus München sprach Neururer gleichwohl von einem der „glücklichsten“ Erfolge, den er erlebt habe. Beipflichten konnte dem uneingeschränkt Verteidiger Michael Tarnat. „Selbst ein Unentschieden wäre schon unverdient gewesen“, sagte der ehemalige Münchner.
„Eine richtig schlaue Analyse fällt mir schwer. Ich bräuchte eine Stunde, um auf den Punkt zu kommen, aber mein Abendessen steht um Acht auf dem Tisch“ befand Neururer. Eine zentrale Rolle bei der Analyse dürfte der Siegtreffer des Bulgaren Chawdar Yankow spielen. In der 78. Minute hatte er Maß genommen und den Ball in den Winkel gedroschen. „Ich habe ihm noch in der Pause gesagt, versuche es einfach“, rühmte sich Neururer.
Nun sitzt Hannover mit 29 Punkten den UEFA-Cup-Platz-Inhabern dicht im Nacken. „Ich glaube, dass wir noch für eine Überraschung sorgen“, meinte Nationalspieler Thomas Brdaric. Dieser Meinung schloss sich auch ein zynischerer Neururer an: „Wenn wir hier von clever reden, werden wir deutscher Meister.“ TAZ/DPA