Klarsfeld verpasste Kiesinger für sein Mitläufertum im Nationalsozialismus einen Schlag ins Gesicht. Eine Pariser Ausstellung erinnert an ihre Nazi-Jagd.
Gauck oder Klarsfeld? Der nächste Bundespräsident steht schon vor der Wahl de facto fest. Die Mitglieder der Bundesversammlung haben am Mittag mit der Stimmabgabe begonnen.
Mag sein, dass die selbstgerechte Kampagne gegen Klarsfeld einen Sinn hat: als Kontrastmitel zu Klarsfelds Selbststilisierung als Heldin. Eine Schurkin ist sie auch nicht.
Die CDU greift die Präsidentschaftskandidatin Beate Klarsfeld an, weil sie 2.000 D-Mark von der SED bekam. Sie sagt, sie habe nie im Auftrag der DDR gehandelt.
Nicht das Zweckbündnis zwischen Klarsfeld und der DDR gegen Kiesinger war skandalös. Der Skandal besteht darin, wie taub die Bundesrepublik für ihre Vergangenheit war.
Beate Klarsfeld fühlt sich von der Linken nicht instrumentalisiert. Sie will als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt gelten, die viel für die Aufarbeitung der Geschichte getan hat.
Ob Beate Klarsfeld auch von den Piraten unterstützt wird, ist noch offen, sagt Martin Delius. Von Joachim Gauck als Bundespräsident hält er nicht viel.
In der Bundesversammlung ist Beate Klarsfeld die Kandidatin der Linkspartei. In Frankreich unterstützt die in Paris lebende 73-Jährige den konservativen Präsidenten.
Peter Hintze von der CDU spricht vom „destruktiven Charakter“ der Personalie Klarsfeld. Dabei wurden schon in der Antike Sklaven mit einer Ohrfeige in die Freiheit entlassen.
Es ist richtig, dass die Linkspartei, die mal wieder außen vor gelassen wurde, trotzdem mitzuspielt. Auch die Zweifler bei SPD und Grüne haben nun eine Alternative.
Nach dem Politikwissenschafter Butterwegge verzichtet auch Linke-Politikerin Jochimsen auf eine Kandidatur als Bundespräsidentin. Die Linke nominiert die Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld.
Die Nazi-Jägerin Klarsfeld will bei einer möglichen Nominierung als Bundespräsidentin keine „Anti-Gauck“-Kandidatin sein. Eine Nominierung sähe sie als Anerkennung ihrer Arbeit.