■ Bayer bezieht Prügel: Taiwan-Projekt stockt
Taipeh (AP/taz) – Die Proteste gegen eine geplante petrochemische Fabrik der Bayer AG in Taiwan reißen nicht ab. Gegner des Projekts haben nach TV-Berichten gestern einen Geschäftsmann verprügelt, der einem Provinzparlament eine Liste mit den Unterschriften von 15.000 Befürwortern vorlegte. Das Projekt in der Hafenstadt Taichung hat ein Volumen von 49 Milliarden Taiwan-Dollar (etwa 2,7 Milliarden Mark), liegt aber zur Zeit auf Eis. Bayer hat den Baubeginn von der Zustimmung des Parlaments abhängig gemacht, das den Bau genehmigen muß. Nach dem Zwischenfall wurde die Debatte jedoch verschoben. An dem Projekt scheiden sich seit Monaten die Geister. Während Befürworter glauben, es fördere die wirtschaftliche Entwicklung der Region, weisen Gegner auf die Umweltgefahren hin. Bayer will in der Fabrik auch krebserregende Stoffe wie Phosgen produzieren, wie eine taiwanische Bürgerinitiative letztes Jahr herausfand. Wegen des zunehmenden Widerstands unter Lokalpolitikern und Bevölkerung hatte Bayer das Vorhaben im vergangenen Dezember abgeblasen. Eine taiwanische Delegation konnte Anfang des Monats Bayer allerdings umstimmen.
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