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Basketball US-ProfiligaMaloche in der Autostadt

Offensivkünstler Allen Iverson zieht von den Denver Nuggets zu den Detroit Pistons und muss nun verteidigen lernen.

Allen Iverson von den Denver Nuggets wechselt zu den Detroit Pistons. Bild: ap

Die NBA-Saison ist gerade einmal eine Woche alt, da hat sie schon den ersten Paukenschlag zu verzeichnen. Allen Iverson, Aufbauspieler der Denver Nuggets, wechselt im Tausch für Chauncey Billups und Antonio McDyess nach Detroit zu den Pistons.

"Wir sind hoch erfreut, Allen Iverson in Detroit begrüßen zu dürfen. Allen hat immer wieder bewiesen, dass er einer der Top-Spieler der NBA ist, er wird unser Team bereichern", sagte Pistons-Manager Joe Dumars in einer ersten Stellungnahme.

Dumars, der als Spieler mit den Pistons 1989 und 1990 die Meisterschaft in die Autostadt holte, hat damit wohl den größten Coup seiner bisherigen Managerkarriere getätigt. Seitdem der 45-Jährige im Jahr 2000 seinen Posten in der Führungsetage antrat, haben sich die Pistons in der Spitze der Liga etabliert, im Jahr 2004 gewann man erneut die Meisterschaft. Dumars erregte immer wieder mit hervorragender Personalpolitik Aufsehen. Er war es, der Spielern wie dem Center Ben Wallace (mittlerweile in Cleveland) oder dem jetzt eingetauschten Chauncey Billups, dessen Karriere stagnierte, neue Chancen gab, in ihnen Potenzial sah - und sie damit zu Stars machte.

Nachdem die Pistons in den vergangenen Playoffs zum dritten Mal hintereinander im Halbfinale scheiterten, kündigte Dumars an, das Team "ordentlich durchzumischen". Bis Saisonbeginn allerdings blieb das "Durchmischen" aus, nur um jetzt umso vehementer loszuschlagen.

"Das ist das Meisterstück von Joe Dumars", kommentiert auch Analyst und Pistons-Insider Keith Langlois das Tauschgeschäft und fügt an: "Er hat den Mannschaftskapitän Billups für einen Spieler eingetauscht, der zu den besten aller Zeiten zählt." Selbstverständlich birgt das Iverson-Geschäft auch Risiken, galt der 33-Jährige durch seine gesamte zwölfjährige Karriere nicht unbedingt als Teamspieler.

Jedoch scheint "The Answer" in den letzten Jahren seinen Mitspielern mehr zu vertrauen als früher. Elf Spielzeiten lang agierte er für die Philadelphia 76ers, mit denen er 2001 im NBA-Finale den Los Angeles Lakers unterlag. Im selben Jahr wurde er zum MVP, zum besten Spieler der Liga gewählt. Vor zwei Jahren kam er nach Denver, wo er mit Jungstar Carmelo Anthony die Nuggets zum Topteam machen sollte, allein es klappte nicht. Zu offensiv orientiert waren beide Akteure, zu unausgeglichen die Mannschaft. Der nur 1,83 Meter große Iverson ist einer der gefährlichsten Korbjäger der NBA-Geschichte, bekannt und geschätzt für seine Leidenschaft und Aufopferung auf dem Spielfeld. In Detroit, der Arbeiterstadt, könnte er damit zum Liebling der Fans avancieren - auch wenn er jetzt schon wie ein Heilsbringer gefeiert wird: "Wir haben Allen Iverson, Leute", liest man in Fan-Foren.

Trotzdem bleibt es spannend abzuwarten, wie sich der so offensivstarke Iverson im Team zurechtfindet, das seit Jahren als eine der besten Defensivmannschaften der Liga bekannt ist. "Man sollte nicht erwarten, dass das Team jetzt noch denen der letzten Jahre ähnelt. Es wird noch besser sein", ist sich Ryne Nelson vom Slam Magazine sicher. Joe Dumars wirds freuen.

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