: Barbie & das Selbstverständnis kleiner Mädchen
London (dpa/taz) – Eine Barbie-Puppe darf bei einer von Pop-Promi Elton John zu Gunsten der Aids-Stiftung organisierten Ausstellung nicht gezeigt werden. Nach Elternprotesten verhängte Barbie-Hersteller Mattel ein Ausstellungsverbot über das Werk des britischen Künstlers Marc Quinn, der die Puppe „enthauptet“, blutrot angemalt und den Kopf der Puppe aufgespießt in einem Kühlschrank ausstellen wollte. Andere Künstler planten Barbies im Zementsarg (Rachel Whiteread) oder als Jeanne d'Arc auf dem Schafott (Alexander McQueen). „Das sind doch sehr beunruhigende Bilder für Kinder, weil sie mit einer Puppe zu tun haben, mit der sie spielen und in der sie sich selbst sehen“, befand der Erziehungspsychologe John Acklaw. „Es gibt ohnehin genug Angst wegen Angriffen auf Frauen. Was wird das für das Selbstverständnis kleiner Mädchen bedeuten?“ Was es allerdings für das Selbstverständnis kleiner Mädchen bedeuten wird, dass die Gäste aufgefordert wurden, zur Vernissage „herausgeputzt“ im rosa-hellblauen Barbie-Stil zu erscheinen, sagte der Erziehungspsychologe nicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen