■ Soundcheck: Barbara Manning und Dirk von Lowtzow
Gehört: Barbara Manning und Dirk von Lowtzow. Sie wird seit einem Jahrzehnt ehrfürchtig in Lo-Fi-Kreisen weitergereicht, er füllt die großen Hallen. Sonntag abend schwitzten Barbara Manning und Dirk von Lowtzow, die auf jeweils ganz eigene Art Stardom und Songwritertum vereinen, trotzdem Blut und Wasser. Blut, weil sie so gefühlig waren; Wasser, weil in der als Geheimloge betriebenen Schilleroper mal wieder die Fenster vernagelt waren. Zudem traten sie zum ersten Mal gemeinsam auf.
Und wie kam es dazu? Barbara Manning, San Francicos Neo-Folk-Matrone, erzählt zur Begrüßung die Geschichte ihrer Freundschaft. Kam doch 1990 nach einem Konzert in Freiburg ein kaum 20jähriger Dirk zu ihr, um ein paar Songs zu spielen. Barbara war ergriffen, verstand aber nicht, weshalb der Knabe englisch sang. Nun ja, Dirk sang dann irgendwann deutsch, gründete eine Band namens Tocotronic, der Rest ist bekannt. Sonntag verfestigten die beiden ihre Freundschaft, indem Dirk Barbaras von der Traurigkeit der Liebe erzählende Songs tipptopp begleitete und Barabara bei Dirks von der Liebe zur Traurigkeit erzählende Songs bedachtsam schwieg. Am Ende entfachten sie zu „Scissors“ ein melodisches Rauschen. Danach tanzten junge und nicht so junge Menschen ausgelassen zu Disco-Musik. Viele küßten sich. cbu
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