■ Bankchef spricht von „Erpressung“: Schweiz wehrt sich gegen US-Boykott
Bern (AP) – Nach den Sanktionsdrohungen in den USA will die Schweizer Regierung in der Holocaust-Kontroverse hart bleiben. „Wir nehmen die Drohungen ernst und werden uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wehren“, sagte Bundespräsident Flavio Cotti der Zeitung SonntagsBlick.
Bei Vergleichsverhandlungen mit den Anwälten von Holocaust-Opfern haben die drei Schweizer Großbanken die Zahlung von 600 Millionen Dollar angeboten. Die Kläger fordern jedoch 1,5 Milliarden Dollar. Die Regierung werde sich durch Druck nicht beeinflussen lassen, erklärte Cotti. Von der US-Regierung werde erwartet, daß sie ihre internationalen Verpflichtungen wahrnehme und Boykotte verhindere.
Der Präsident der Schweizer Großbank UBS, Mathis Cabiallavetta, hat die Sanktionsdrohungen mehrerer US-Staaten gegen Schweizer Geldinstitute als Erpressung bezeichnet. Dennoch würden die Banken das weitere Vorgehen sorgfältig abwägen.
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