Bahnhof "Zinnowitzer Straße" wird umbenannt: Ein Bahnhof für den Dino
Am Sonntag wird die Station "Zinnowitzer Straße" in "Naturkundemuseum" umbenannt - und zum Themenbahnhof gestaltet. Das Museum hofft auf mehr Besucher.
Den U-Bahnhof "Zinnowitzer Straße" wird man bald vergeblich suchen. Ab dem 13. Dezember heißt die Station der Linie U 6 "Naturkundemuseum". Die Museumsleitung erhofft sich durch die Umbenennung, vor allem von TouristInnen besser wahrgenommen zu werden und mehr BesucherInnen den Weg in die Ausstellungen zu weisen.
Das Naturkundemuseum ist zwar berühmt für das weltweit größte ausgestellte Dinosaurier-Skelett. Doch wie soll man das Fossil finden, wenn man noch nicht einmal den Weg dorthin weiß? "Gerade den Touristen fehlt ein deutlicher Wegweiser von der U-Bahn-Station zum Naturkundemuseum", sagt der Wissenschaftliche Geschäftsführer Andreas Kunkel. Schon seit acht Jahren gebe es im Museum den Wunsch nach einem neuen Bahnhofsnamen. "Im Zuge der Wiedereröffnung des Saurier-Saals im Sommer 2007 haben wir den Vorschlag dann der BVG unterbreitet."
Für die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer (SPD), kam eine schlichte Namensänderung jedoch nicht infrage. "Ihre Auflage war die Gestaltung eines Themenbahnhofs mit klarem Bezug zum Museum", so ihre Sprecherin Petra Rohland. Da die 1923 erbaute Station unter Denkmalschutz steht, mussten gewisse Auflagen erfüllt werden.
Über zwei Jahre verhandelten Museum und BVG mit der Senatsverwaltung und der Denkmalschutzbehörde über den Umbau. Ein Teil der geplanten Umbauten ist bereits umgesetzt: Entlang einer der beiden Bahnhofswände wurden auf den vorhandenen Werbeflächen Drucke von Museumsexponaten aufgehängt. "Außerdem werden wir auf dem Bahnsteig noch Info-Tafeln mit Ankündigungen zu unseren Ausstellungen anbringen", sagt Kunkel.
Die Besitzerin der Werbeflächen, die Firma Wall, verzichtete auf einen Teil ihrer möglichen Einnahmen, indem sie die Flächen kostenlos zur Verfügung stellt. Dafür übernimmt das Naturkundemuseum die Umbaukosten von 5.000 Euro.
Auch wenn der U-Bahnhof am 13. Dezember schon anders heißt, auf einigen Fahrplänen wird er noch unter seinem alten Namen zu finden sein. "Wir werden es bis dahin noch nicht geschafft haben, alle Pläne in den einzelnen Zügen auszutauschen", sagt Klaus Wazlak, Sprecher der BVG, und weist die Schuld von sich. "Am 16. Oktober war Deadline, um die Fahrpläne zu aktualisieren. Frau Junge-Reyer hat sich aber erst danach für die Umbenennung entschieden." Zusätzliche Kosten werden seiner Meinung nach dadurch aber nicht entstehen.
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