piwik no script img

Babcock schrumpft

■ 3.000 Arbeiter müssen gehen

Oberhausen/Berlin (dpa/taz) – Wieder kündigte ein Großkonzern gestern Massenentlassungen an. Die Deutsche Babcock AG hat „3.000 Beschäftigte zuviel“, sagte Vorstandschef Heyo Schmiedeknecht. Noch in diesem Jahr werden „direkt 1.500 Arbeitsplätze abgebaut“. Zusätzlich sollen weitere 1.500 Stellen über Allianzen und den Verkauf von Gesellschaften den Gewinnerwartungen zum Opfer fallen. Im September 1995 beschäftigte Babcock knapp 34.800 Mitarbeiter.

Im laufenden Geschäftsjahr will Schmiedeknecht die Verlustlöcher stopfen und sein Kerngeschäft stärken. Nachdem der Konzernüberschuß 1994/95 um 22 Millionen auf 46 Millionen Mark geschrumpft war, müssen die Aktionäre auf eine Dividende verzichten. Der Vorstandschef räumte Managementfehler ein. Vor allem die Magdeburger Armaturenwerke und Babcock Rohrleitungsbau hätten das Ergebnis mit Verlusten von 79 Millionen Mark verhagelt. Schmiedeknecht will daher „knallhart vorgehen“ und die beiden Töchter als erstes verkaufen.

Mit 160 Gesellschaften und 1.300 Produkten sei Babcock zu komplex. Durch Firmenverkäufe mit einem Umsatzvolumen von 1,6 Milliarden Mark soll der Konzern sich auf die Sparten Energieanlagen, Gebäudetechnik, Maschinenbau und Antriebstechnik beschränken. 8,8 Milliarden Mark Umsatz peilt Babcock 1998 an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen