: BERICHTIGUNG
Du musst dein Leben ändern! Von der Karriere, die dieser Satz von Rilke gerade macht, und welcher Rattenschwanz von Imperativen sich an ihn dranhängt, war gestern viel und Kluges in der Kolumne „Später mehr“ von Diedrich Diederichsen zu lesen. Darf man mit Ich antworten, wo so viel Du drinsteht? Gesetzt den Fall, dass ja, würde ich der Rilkerei und allen ihren heiligtümelnden Fans gerne meinen Lieblingssatz aus einem Theaterstück von Martin Heckmanns („Schieß doch, Kaufhaus“) entgegenhalten: „Ich kann nicht immer die ganze Welt …, ich muss auch noch kochen.“ Wohl wahr, die ganz konkreten Forderungen des Alltags stehen den Konzepten der Wandlung oft entgegen; das merkt man schon, wenn es nicht mal um die große Änderung des Lebens, sondern nur um eine nun doch kleinere des Layouts geht. Die zum Beispiel bedingt, dass man eine ganze Weile so vor sich hin philosophieren muss, bis das Ende dieses Kastens erreicht ist.