piwik no script img

BAMF über Identität von FlüchtlingenHäufiger Fingerabdrücke sammeln

Das Bundesamt für Migration fordert, dass Kommunen Fingerabdrücke von Flüchtlingen mit der Datenbank des Amtes abgleichen. So könne Betrug verhindert werden.

Bald müssen wohl alle Geflüchteten in Deutschland ihre Fingerabdrücke abgeben Foto: dpa

Passau afp | Im Kampf gegen Sozialbetrug durch sogenannte Schummel-Identitäten hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) die Ausländerbehörden der Kommunen aufgefordert, von allen Flüchtlingen Fingerabdrücke zu nehmen. „Hier sind die Ausländerbehörden in der Pflicht. Sie müssen die Fingerabdrücke von allen Menschen nehmen, die sich bei ihnen melden, und die Daten mit dem Zentralregister abgleichen“, sagte die neue Bamf-Chefin Jutta Cordt der Passauer Neuen Presse.

Das Bamf selbst behandele seit vergangenem Herbst alle Flüchtlinge erkennungsdienstlich und gleiche die Fingerabdrücke mit den Sicherheitsbehörden ab, sagte Cordt. Dadurch könne das Bamf „heute Mehrfachidentitäten im Asylverfahren ausschließen“.

Zuletzt hatte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) Anfang Januar in einem Interview von Sozialgeldern in „großer Millionenhöhe“ gesprochen, die durch „Mehrfachregistrierung“ von Asylbewerbern „abgegriffen“ worden seien.

Angesichts der terroristischen Bedrohung und des mutmaßlich vielfachen Sozialmissbrauchs forderte Müller damals eine rückwirkende Neukontrolle aller eingereisten Flüchtlinge.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Man darf sich schon eine Frage stellen: Warum wird man als Staatsbürger eines EU-Staates bereits Erkennungsdienstlich mit Fingerabdrücken erfasst (und damit de Facto als potentieller Verbrecher behandelt), während dies bei den Flüchltingen bisher nicht der Fall ist?

  • Ich verstehe diesen verharmlosenden Begriff "Schummel-Identitäten" nicht. Für mich müsste es "Betrugs-Identitäten" heißen.

    • @Bellafabrizia:

      Atmen Sie tief durch und gehen Sie lächelnd Ihr Tagwerk an, denn es steht fest, dass Sie keine tiefgreifenden Sorgen haben, und das ist doch was Gutes.

      • @Konrad Ohneland:

        :-)