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Autonome klagen

■ Die Redaktion der anarchistischen Zeitschrift Schwarzer Faden will gegen Rowolth Verlag juristisch vorgehen

Bonn (taz) - Scharfe Kritik am Rowohlt Verlag hat die Redaktion der anarchistischen Zeitung Schwarzer Faden geübt. Rowohlt hat in dem im Sommer erschienen Taschenbuch „Die Antwort der Brüder des Gerold von Braunmühl an die RAF“ auch eine RAF–Kritik von Autonomen aus dem Schwarzen Faden abgedruckt ohne die Abdruckrechte einzuholen, vor allem aber ohne die massiven Kürzungen abzusprechen. Durch diese Kürzungen, so die Redaktion des Schwarzen Faden „wurde der Text dahingehend vereindeutigt, bis er ins grün–sozialdemokratisch–liberale Anti–Terrorismus– Konzept paßte. Der eindeutig zweckbestimmte politische Kontext verfälsche die Aussage des Papiers. Dadurch unterstützen die Brüder von Braunmühl den derzeit verstärkt geäußerten Anspruch des Staates, allein die Bedingungen für eine Auseinandersetzung mit der RAF zu setzen.“ Vom Rowohlt–Verlag wird die Kontroverse bedauert, man habe aber keinen Kontakt mit dem Schwarzen Faden aufnehmen können, weil man dessen Adresse nicht gehabt habe. Mittlerweile sei dem Schwarzen Faden aber ein Abdruckhonorar angeboten worden, das dieser aber aus politischen Gründen abgelehnt hat. Der Schwarze Faden geht juristisch gegen Rowohlt vor, mit dem Ziele, die Verbreitung des sinnentstellten Textes in weiteren Auflagen zu verhindern. oto

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