Ausweitung des Rauchverbots in England: Ärzte wollen Kippen im Auto verbieten
Wer im Auto raucht, setzt sich 23 Mal mehr Schadstoffen aus als der Besucher einer verräucherten Kneipe. Das will der britische Ärzteverband nun per Gesetz unterbinden.
LONDON afp | Britische Ärzte machen gegen Rauchen im Auto mobil. In einem Aufruf an die Regierung forderte der Ärzteverband BMA am Mittwoch, das bereits in Kneipen geltende Rauchverbot auch auf Fahrzeuge auszudehnen.
Auf der Basis mehrerer wissenschaftlicher Studien schätzte der Verband, dass Insassen verrauchter Autos 23 Mal mehr schädlichen Stoffen ausgesetzt sind als Besucher verqualmter Kneipen. Darunter litten vor allem Kinder und ältere Menschen. Der Tabak-Verband Forest wies die Initiative als Eingriff in die persönliche Freiheit umgehend zurück.
Premierminister David Cameron steht einem Rauchverbot im Auto bislang zurückhaltend gegenüber. Er mag sich nur ungern darin "einmischen, was die Menschen in ihrem Auto machen", sagte er einmal im Parlament. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte, Gesetze seien nicht das beste Mittel, um die Menschen dazu zu bringen ihr Verhalten zu ändern.
In den USA, Kanada, Australien und Südafrika gilt ein Rauchverbot im Auto, sobald ein Kind darin sitzt. Das britische Parlament debattiert am 25. November über eine entsprechende Gesetzesinitiative des Labour-Abgeordneten Alex Cunningham. Der Ärzteverband betonte jedoch, dass ein generelles Rauchverbot einfacher zu kontrollieren sei.
Leser*innenkommentare
Rauchschnecke
Gast
Ich bin dafür Autos zu verbieten. Das Passivrauchen von Autoabgasen ist gesundheitsschädlich. Außerdem führt das Fahren auf der falschen Straßenseite zu Unfällen, da soll England gerade ruhig sin.
Eckhard Fröbel
Gast
Warum nicht anstatt des rauchens die Produktion und den Verkauf von Zigaretten weltweit verbieten ?
peter
Gast
merkt denn hier keiner wie wir immer weiter in der persönlichen Freiheit eingeschränkt werden ....
Rauchverbote im Freien, im gesamten Stadiongelände bei der nächsten Fußball-WM, Rauchverbote auf öffentlichen Plätzen, in den Autos, in Amerika schon in Wohnungen und die Firmenchefs verbieten Angestellten das Rauchen ...
Bitte, wo soll das hinführen?
Wollen wir alle warten, bis uns auch Körperkontakt mittels Küssen und Sex verboten wird, bloß weil man damit auch endlos viele tödliche Krankheiten übertragen kann?
Müssen "andersgeartete" Menschen bald wieder Sterne am Revers tragen bei solcher Zensur und Entmündigung?
Rauchverbot ja bitte!
Gast
Rauchen muss generell verboten werden! Denn Raucher sind rücksichtslos. Z. B. kann ich von uns berichten, dass unser Nachbar unten zum Rauchen auf den Balkon geht und seine _eigene_ Türe schliesst, damit es in seiner Wohnung nicht stinkt. Wir schlafen immer bei offenem Fenster und bekommen dann den ganzen Gestank rein! Es ist unerträglich und ich vrstehe den Kommentar von Katja zu 100,0 %! Autofahren ist übrigens von der Grundtendenz genauso rücksichtslos.
derralle
Gast
@Katja: kannn ich gut nachvollziehen. Rauchende Nachbarn sind ätzend, und man hat absolut keine Handhabe.
@Markus: Raucherverstand? Geld verbrennen, sich und andere belästigen und gefährden, Kippen in die Landschaft schmeißen, Rauchverbotsschilder übersehen/ignorieren, ..., so sieht für mich der "Raucherverstand" aus. Warum sollte der Schutz von Kindern für Raucher eine Rolle spielen? Oder war Ihr Beitrag Satire?
ub1706
@derralle .... und dann auch noch Tabaksteuer bezahlen....
Adelheid
Gast
Lächerlich, wie will man den sowas kontrollieren? Was das für ein Aufwand wäre und wieviele Polizisten sich nur auf das Kontrollieren von rauchenden Autofahrern spezialisieren müssten. Ausserdem ist das eine grobe Einmischung in meine Privatsphäre. Ich selbst rauche ungern im Auto, weil der Geruch praktisch nicht mehr rausgeht, und wenn mein Sohn im Auto mitfährt ebenfalls nicht. Aber manchmal steht man im Stau und braucht eine Beruhigung. Rauchverbot im Auto ist für mich genauso inakzeptabel wie Rauchverbot in den eigenen 4 Wänden (mal abgesehen davon, dass das ja schon gar nicht erst kontrollierbar ist - wer erhält schon einen Hausdurchsuchungsbefehl wegen Rauchern ???)
Klausgg
Gast
Lieber Markus,
wenn der Raucherverstand soweit entwickelt wäre, daß
dies auch für erwachsene Mitbürger gälte, wäre
ich zufrieden, beinahe glücklich.
Bin seit 8 Jahren nicht mehr Abhängig, habe zuvor aber
- dummerweise - ca. 46 Jahre lang dieses dämliche
Zeug - vulgo Zigaretten - "konsumiert".
Bitte doch mehr Betonung auf Verstand (ohne Rauch),
dann wäre diese Diskussion übers Rauchen überflüssig.
Moin auch.
Katja
Gast
Ich würde alles unterstützen was das Rauchen im Öffentlichen und im Privaten Bereich (sobald andere Mitmenschen negativ beeinträchtigt werden - hier beispielsweise im Auto mitfahrende Kinder) verbietet.
Da ich selber wegen rauchenden Nachbarn nach 3 Monaten aus der neu bezogenen Wohnung wieder ausziehen musste: Da man die Fenster des Wohn- und Kinderzimmers Tag und Nacht geschlossen halten musste..
Ich musste erneut eine Wohnung suchen (jeder kann nachvollziehen wie schwierig das in München ist). Erneut eine Makler-Courtage zahlen. Erneut doppelte Miete zahlen. Und hochschwanger erneut Kisten packen und schleppen... etc.
(Vor uns sind im Übrigen schon zwei weiter Familien wegen den Rauchern ausgezogen).
Rauchende Mitmenschen dürfen laut aktueller Gesetzeslage nicht in ihrer Privatsphäre beeinträchtigt werden... Deshalb haben nichtrauchende Mitmenschen in ihrer Privatsphäre wahnsinnige Einschränkung, hohe Aufwende und tausende von Euro Kosten zu tragen. Das ist die aktuelle Gesetzeslage...
Arcas
Gast
Ich finde es immer wieder lustig, wenn gegen Raucher geschossen wird. Sie sind ja mit ihren Glimmstängeln selbst in der tiefsten Nacht erkennbar und bieten ein gutes Ziel.
Abgesehen von dem Fakt, dass alleine finanziell das Rauchen schon total unattraktiv erscheint muss man dem Raucher auch noch den Boden unter den Füßen wegziehen.
Das nenne ich Kriegsführung vom Feinsten!
Die Forderung dieses Ärtzeverbandes ist meiner Meinung nach das Lächerlichste seit dem linksdrall der CDU.
Ich meine, wie kann man die Beschneidung der Freiheit eines Menschen fordern?
Wiederrum finde ich als Raucher die Gesetze aus Kanada & Co. akzeptabel. Kinder sollten nicht durch die Sucht ihrer Eltern oder sonstiger Bezugspersonen mit dem blauen Dunst vollgequalmt werden.
Also Bitte
Gast
Was als Nächstes? Rauchverbot in der eigenen Wohnung? Nicht, dass ich Auto fahren würde, aber so lange ich mich allein, in einem abgeschlossenen Raum befinde, lasse ich mir doch die eigene Unvernunft nicht verbieten.
Man bringt damit keine anderen Menschen in Gefahr, also lasst uns in Ruhe!
The Big Boiler
Gast
Die Todesrate durch medizinische Kunstfehler ist auch nicht unerheblich. Freue mich schon auf ein Ärzteverbot.
pablito
Gast
Als Schwabe rauch ich dann nur noch im Auto! Bringt ja eine Kippe schon soviel wie sonst nur ne ganze Schachtel.
Markus
Gast
Wenn so ein Gesetz hierzulande inKraft treten würde, hätte ich einen weiteren Grund auszuwandern.
Das Rauchverbot im Auto, wenn Kinder anwesend sind, find ich hingegen i.O., obwohl ich eigentlich dachte, dass es zum normalen Raucherverstand gehört, den giftigen Qualm von Kindern fernzuhalten.
Jörn
Gast
Rauchen im Auto wenn Kinder darin sitzen ist Kindesmisshandlung (ausser in offenen Cabrios natürlich). Dazu sollte es keine neuen Gesetze benötigen um klar zu stellen, dass das nicht geht - Kindesmisshandlung ist bereits verboten.
Wenn jemand alleine im Auto raucht, ist das etwas anderes. Nur um die Kontrolle zu erleichtern, ist keine gute Begründung für ein Verbot.
T.V.
Gast
Gleichgeschaltete Menschen sind am einfachsten zu kontrollieren, das wusste man schon vor 70 Jahren.