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Ausstellung über SchlagerBäh! Doof! Uncool!

Eine Ausstellung in Leipzig ergründet den Schlager. Die Besucher aber bleiben lieber an der Oberfläche und freuen sich über Lieder.

Keine Rücksicht auf geschmacksdiktatorische No-Go-Areas: Drafi Deutscher mit Zwillingen in Hamburg 1969. Bild: dpa

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2 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Zu Herrn Karl M. aus Leipzig:

    Kunst ist zwar Privatsache aber die Frage, die der Artikel auch offen lässt: Iss Schlager Kunst? Ich bin der Meinung, es ist eher vertontes Marketing. Die im Artikel erwähnte erwartete Genialität und Kreativität fehlt in nahezu jedem Schlager (Ausnahmen gibt es immer). Schlager tragen aus meiner Sicht zur Simplifizierung der Welt bei. Das ist erhohlsam , easy und risikoarm. Musikalisch erkennt jeder Musikbegeisterte, dass gebrochene Akkorde aus dem Jazz (verminderte, alterierte etc.) fehlen. Die Harmonien wiederholen sich sehr schnell und in identischer Ausprägung, verlangen deshalb kein kreatives Gehör. Sie werden damit langweilig und stupide für musikalisch begeisterte.

  • KM
    Karl M., Leipzig

    Rezeption von Kunst ist Privatsache. Die einen setzen sich in ein Konzert, schließen die Augen und genießen einfach ohne den kulturwissenschaftlich einordnenden Text des Programmheftes gelesen zu haben. Andere schauen sich Bilder in einer Ausstellung an, ohne am Empfang einen Audioguide mit kunsthistorischen Erklärungen geliehen zu haben. Und wiederum andere brauchen keinen Erklärtext durchzulesen, um sich daran zu erinnern, dass Nicoles Ein-bisschen-Frieden in Zeiten des kalten Krieges vielen Menschen Hoffnung machte. Und schließlich gibt es nicht wenige, die in der klasse gemachten Ausstellung erfahren haben, dass die ersten Schallplattenfirmen die Scheiben den Radiostationen kostenlos zur Verfügung gestellt haben, für die Nennung des Verlags; dass in Zeiten der NS-Diktatur Schlagertexte jüdischer Komponisten umgeschrieben wurden und jüdische Künstler trotz großer Popularität verfolgt wurden; dass ein Westberliner Verlag schlappe 17.500 D-Mark dafür zahlte, dass er die Aufnahmen einer DDR-Band im gesamten nichtsozialistischen Ausland vermarkten durfte. Rezeption von Kunst ist Privatsache!