■ Ausbildungsbörse im Weserpark: „Top Jobs“ mit Startproblem
„Top Jobs“ heißen die Zauberwörter: Für drei Tage gibt es an Ständen von dreißig Bremer Betrieben in der Ladenzeile des Weserparks jede Menge Infos rund um Ausbildungsberufe und Berufsfelder. Durch Broschüren, vor allem aber durch persönlichen Kontakt zu Ausbildern und Azubis sollen Schulabgänger einen Einblick in Ausbildungsberufe erhalten: Das reicht von der Bundeswehr bis zu Beck's und den Stahlwerken.
Viel Spaß und Einfallsreichtum zeigen die Betriebe und ihre Azubis bei der Gestaltung ihrer Stände, um so viel wie möglich aus ihrem Arbeitsalltag zu zeigen. Die Lehrlinge des Hotel- und Gastättengewerbes zum Beispiel zauberten kalte Platten. Ein Blick darauf und das Wasser läuft einem im Munde zusammen. Leider trennte eine Plexi-glasscheibe die Köstlichkeiten vom hungrigen Besucher.
Am Beck's-Stand waren die Bestandteile des gelben Gerstensafts ausgestellt – das Rezept allerdings verrät keiner. Dafür braute ein Ausbilder der ChemielaborantInnen von der Bremer Uni vor Ort merkwürdige Säfte in Biergläsern – trotz großer Ähnlichkeit mit echtem Bier ist vom Verzehr abzuraten.
Etwas weniger praxisorientiert, aber trotzdem genauso informativ, ist der Stand der Stahlwerke. Hier informieren Nicole Eisenach und Tina Brünjes, beide angehende Industriekauffrauen im zweiten Lehrjahr, über ihre Ausbildung. Besser gesagt: Sie wollen informieren. Denn wie an fast allen Ständen kommen nicht viele Interessenten vorbei. SchülerInnen gucken und gehen schnell weiter, sobald Nicole und Tina sie ansprechen. „Besser als durch ein persönliches Gespräch kann man Fragen doch gar nicht klären“, sind sich beide einig und wundern sich, daß das Angebot nicht stärker genutzt wird. Für diejenigen, die sich mit dem Gedanken Arbeit und Ausbildung bisher gar nicht anfreunden konnten, oder einfach noch auf der Suche nach dem Traumjob sind, soll das Zelt des Arbeitsamtes als ein erster Anlaufpunkt dienen. Hier stehen Computer zur Selbsthilfe bereit, aber auch Berufsberater helfen weiter. Sogar für die Personalchefs der Betriebe steht ein Computer bereit, um Ausbildungsgesuche von Jugendlichen direkt abzufragen.
Schon zum zweiten Mal veranstalten Weserpark und Handelskammer in Zusammenarbeit mit den Betrieben die Top Job Börse. Neu ist in diesem Jahr ein Infostand, der speziell Ausländern bei Berufs- und Ausbildungsfragen helfen soll. Vertreten ist außerdem ein Jugendzentrum aus Osterholz-Tenever, das Jugendlichen bei der Jobsuche hilft.
Vielleicht finden ja heute und morgen doch noch mehr Leute den Weg in den Weserpark. Eine bessere Gelegenheit, sich gründlich zu informieren, ist nicht leicht zu finden. kag
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