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Aus für ThyssenKrupp-Vorstand ClaassenSafari auf Firmenkosten

Jürgen Claassen liebte es luxuriös und nahm auf seine Reisen gern ausgewählte Journalisten mit. Nun zieht der ThyssenKrupp-Vorstand Konsequenzen.

Jürgen Claassen zieht sich „bis auf weiteres“ aus dem ThyssenKrupp-Vorstand zurück. Bild: ThyssenKrupp AG

Jürgen Claasen ließ sich nicht lumpen. Wenn der für „Corporate Communications“ und „Legal & Compliance“ zuständige ThyssenKrupp-Vorstand mit seinen Gästen durch die Welt jettete, dann war das Beste gerade gut genug.

Dann ging es im Firmenjet oder in der First Class der Lufthansa von einem Fünfsternehotel zum anderen. Doch jetzt kommt den 54-Jährigen sein Faible für Luxusreisen teuer zu stehen.

Claasen habe den Aufsichtsrat von ThyssenKrupp gebeten, ihn „bis auf weiteres“ von seinen Vorstandsaufgaben zu entbinden, gab der wirtschaftlich schwer angeschlagene Essener Stahlkonzern jetzt bekannt.

„Durch diesen Schritt möchte ich angesichts der derzeitigen öffentlichen Berichterstattung Schaden vom Unternehmen fernhalten, dem ich mich seit über 28 Jahren tief verbunden fühle“, wird der Topmanager in der kurzen Mitteilung zitiert. Der Aufsichtsrat, der sich am 10. Dezember trifft, dürfte seiner Bitte entsprechen.

Das „Aschenputtel-Prinzip“

Seit 1985 steht Claasen, der zuvor Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Uni Bochum studiert hatte, im Sold des Krupp-Konzerns. Bevor er im Januar 2011 in den Vorstand aufrückte, leitete der bullige 1,90-Meter-Mann als Generalbevollmächtigter die Kommunikationsabteilung des Stahlriesen.

Als Pressechef bediente sich Claasen, der als enger Vertrauter des Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Cromme gilt, im Umgang mit Journalisten virtuos des Aschenputtel-Prinzips: die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Während die einen mit exklusiven Informationen oder Interviews versorgt wurden, mussten die anderen auch schon mal mit einer Intervention beim Chefredakteur rechnen.

Zum Verhängnis geworden ist Claasen nun wohl die besondere Fürsorglichkeit, die er einigen ausgewählten Journalisten auf Firmenkosten angedeihen ließ. Nachdem die Welt am Sonntag über luxuriöse Trips mit einem FAZ-Redakteur nach China sowie mit Reportern der Süddeutschen Zeitung, des Tagesspiegels, der NRZ und der Rheinischen Post zur Safari nach Südafrika berichtet hatte, ermittelt nun die Essener Staatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts der Untreue. Auch ThyssenKrupp hat zwei Anwaltskanzleien zur Aufklärung engagiert.

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3 Kommentare

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  • WW
    Willi Wacker

    Per Rundschreiben wurde den Mitarbeitern von TKS verboten kleine >Weihnachtspräsente entgegenzunehmen, was eigentlich ein Ausdruck der guten Zusammenarbeit mit Kunden/Lieferanten sein sollte! Schmarotzer wie Claassen an der Spitze der Nahrungskette sind aber zu erhaben um sich daran zu halten. Nun wird ihm noch die Abberufung mit ein paar Millionen versüßt. Passend zur >Weihnachtszeit und Kurzarbeit!!!

     

     

    Willi Wacker

  • Y
    yberg

    die frage is und bleibt,warum feuer aus allen rohren der springer presse auf classen,sitzt doch der oberaufseher des tönernen stahlriesen auch im springer aufsichtsrat.

     

    kriegt cromme den geist,den er einst rief und den er bis in den vorstand protegierte,anderst nicht mehr in die flasche und los.

     

    im übrigen war der frühere oberkucker und aufsichtsratsvorsitzende berthold beitz auch firmenkostenreisefreudig.einer seiner oft besuchten dicksten freunde war erich honecker,mit dem er um hubertusstock rum und drumherum ballerte und das wild und die personenschützer schreckte

     

    warum die claasengeschichte es bis in die TAZ schafft ist mir ein rätsel.ja wer glaubt ihr denn zahlt die 4stelligen hotelübernachtungspreise:

    u.a unsere konzerne für ihre vorstände und die bundesregierung für ihre spitzenpolitiker

     

    so ischs halt sgschäft

  • W
    Weinberg

    Der Krug ging so lange zum Brunnen, bis er endlich brach!

     

    Das ist Untreue höchsten Grades. Auch der Aufsichtsrat, der diese Luxus-Ausflüge des Herrn Classsen bislang geduldet hat, sollte zur Rechenschaft gezogen werden.

     

    Im Übirgen gilt auch hier: Viele (Medien-)Hunde sind des Hassen Tod!