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Aus Deutschland nach Afghanistan zurückgekehrtPolitikerin von Taliban ermordet

Die Frauenrechtlerin Sitara Atschiksai ist in Kandahar erschossen worden. Sie lebte jahrelang im deutschen Exil. Die Taliban erklärte, die Frau "habe keine gute Vergangenheit".

Diese Afghaninnen sind zu Polizistinnen ausgebildet worden. Frauen, die im öffentlichen Leben mitmischen, schmecken den Taliban überhaupt nicht. Ihnen droht der Tod. Bild: dpa

KANDAHAR afp/dpa/taz Rebellen der radikalislamischen Taliban haben in Afghanistan eine Kommunalpolitikerin und Frauenrechtlerin erschossen, die jahrelang in Deutschland gelebt hat. Sitara Atschiksai sei am Sonntag vor ihrem Haus im südafghanischen Kandahar getötet worden, sagte der Vorsitzende des Provinzrats, Ahmad Wali Karsai, der Nachrichtenagentur AFP.

Die Provinzabgeordnete Atschiksai wurde nach Aussage ihres Leibwächters von vier Schützen attackiert, die auf zwei Motorrädern an ihrem Haus in Kandahar vorbeifuhren. Sie wurde hingerichtet, als sie von der Arbeit nach Hause gekommen sei. Als Mitglied des Provinzrates habe sich Atschiksai vor allem für die Rechte von Frauen eingesetzt.

Der Fall werde untersucht, sagte der Provinzratsvorsitzende Karsai, ein Bruder von Präsident Hamid Karsai. Auch die deutsche Botschaft in Kabul ist eingeschaltet, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin sagte. Es werde untersucht, ob Atschiksai auch die deutsche Staatsbürgerschaft besessen habe.

Atschiksai hatte mit ihren Mann, einem Arzt und Universitätsdozenten, seit mehreren Jahren im Exil in Deutschland gelebt. In Bergisch Gladbach hatte sich das Ehepaar in einem Verein für Alphabetisierung, Berufsbildung und Infrastrukturaufbau in Südafghanistan engagiert. Mit dem gesammelten Geld seien Schulen in Kandahar eröffnet und afghanische Familien unterstützt worden, um ihren Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen.

Sitara Atschiksai sei von ihren Vater relativ frei erzogen worden, wie ein guter Bekannter der Familie aus Deutschland gegenüber der taz sagte. Als junges Mädchen habe sie Fahrrad fahren dürfen. Jedoch habe sie sich stets an die Bekleidungsregeln für afghanische Frauen gehalten. Als sie jung war, habe sie miterlebt, wie eine ihrer Freundinnen, die westliche Kleidung trug, neben ihr in Afghanistan erschossen worden sei.

Ursprünglich habe Sitara Atschiksai mit ihrem Mann vor einigen Jahren nach Kanada auswandern wollen, wo sie Verwandte haben. Dann hätten sie sich Ende 2001 jedoch entschieden, zurück nach Afghanistan zu gehen, um dort zu arbeiten. „Sie ließen ihre Familie, ihre Kinder und ihr bequemes Leben im Westen zurück und kamen nach Kandahar, um mit den Menschen hier zu leben und ihnen zu helfen“, sagte der Gouverneur der Provinz Kandahar, Turjalai Wesa. Der Sohn und die Tochter des Paares wohnen weiterhin in Deutschland, weitere Verwandte der Familie leben in Hamburg.

Die Taliban bekannten sich zu dem Mord an der Frauenrechtlerin. Atschiksai habe „keine gute Vergangenheit“, sagte Talibansprecher Jusuf Ahmadi in einem Telefonat mit AFP. Die Taliban sprechen Frauen die Freiheit auf eine Arbeit außerhalb der eigenen vier Wände ab. In Kandahar verübten sie mehrere Anschläge auf Frauen, die sich politisch engagieren. Im September 2008 wurde eine der ranghöchsten Polizistinnen Afghanistans, Oberstleutnant Malalai Kakar, erschossen. Im September 2006 war die Frauenbeauftragte der Provinz, Safiya Omar Jan, bei einem Anschlag getötet worden.

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1 Kommentar

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  • F
    FReeman

    Korrekte Sache!

     

    Zuweilen sollte man ähnliches gerade für dieses Land empfehlen. Das einzige, wo die Lilalatzhosenfraktion wirklich macht bekommen hat.

     

    In anderen westlichen Ländern würde niemelas solch ein Hass gegen die Feministinnen entgegengebracht.

     

    Warten wir, was unsere Multikulti-Gesellschaft in Form von agressiven jugendlichen 'Migrantensöhnen' in Zukunft dazu bringen wird.

     

    Wird erfrischender sein als, die waschlappigen Ja-sager der 68er.