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Aufstand in SyrienBeide Journalisten sind in Sicherheit

Auch Edith Bouvier hat Syrien verlassen. Ihr Kollege Paul Conroy war zuvor in den Libanon geschmuggelt worden. Panzer mit der Aufschrift "Monster der 4. Division" beziehen Stellung.

Protest und Trauerkundgebung für Remi Ochlik und Marie Colvin. Bild: dapd

LONDON/BEIRUT/AMMAN/BERLIN dpa/dapd/rtr/taz | Auch die verletzte französische Journalistin Edith Bouvier ist nach Tagen in der umkämpften syrischen Stadt Homs außer Landes gebracht worden. Das erklärte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy am Dienstag in Montpellier. Zuvor schon war der in der umkämpften syrischen Stadt Homs verwundete britische Journalist Paul Conroy erfolgreich außer Landes geschmuggelt worden.

Die französische Journalistin habe mehrere Knochenbrüche erlitten und sei froh, dass "dieser Albtraum vorüber ist", sagte Sarkozy. Bouvier berichtete für die französische Zeitung Le Figaro über die gewaltsame Niederschlagung der Proteste gegen die syrische Regierung.

Der britische Journalist befinde sich gegenwärtig in Beirut, der Hauptstadt des Nachbarlandes Libanon, sagte sein Vater Les Conroy am Dienstag der britischen Nachrichtenagentur PA. Er bestätigte damit Informationen libanesischer Aktivisten.

Eine Sprecherin der Örtlichen Koordinationskomitees (LCC), Rima Fleihan, sagte, Deserteure der syrischen Armee hätten Conroy aus dem umkämpften Stadtteil Baba Amr gebracht.

Laut der Kampagnenorganisation Avaaz half ein von ihr koordiniertes Aktivistennetzwerk Conroy, das Land zu verlassen. Eine andere Organisation sei nicht beteiligt gewesen.

Die Reporter waren am vergangenen Mittwoch bei einem Angriff auf ein provisorisches Pressezentrum in Baba Amr verletzt worden. Die Kriegsberichterstatterin der Sunday Times, Marie Colvin, und der französische Fotograf Remi Ochlik waren dabei getötet worden.

Nach Angaben der britischen BBC schrieben die LCC auf ihrer Facebook-Seite, Bouvier und andere ausländische Journalisten hätten sich geweigert, Homs zu verlassen, solange das Regime ihnen nicht garantiere, ihr Material nicht zu beschlagnahmen.

„Sie haben auch vom Roten Halbmond verlangt, einige schwerverletzte Zivilisten abzutransportieren, aber der Rote Halbmond hat das abgelehnt“, hieß es weiter.

Evakuierung abgelehnt

Am Sonntag hatte Conroys Frau laut BBC gesagt, ihr Mann habe eine Gelegenheit zur Evakuierung mit dem Roten Halbmond abgelehnt, da ihm geraten worden sei, dessen Mitarbeitern nicht zu trauen.

Der britische Minister für Internationale Entwicklung, Andrew Mitchell, sagte, es gebe Beweise, dass Leute vor Ort den Roten Halbmond „infiltriert“ hätten. Dies sei eine „zusätzliche Gefahr“ für Verletzte, die Homs verlassen wollten.

Am Dienstag bezogen Panzer mit der Aufschrift „Monster der 4. Division“ Stellung vor Baba Amr. Oppositionellen zufolge kamen dort fünf Menschen ums Leben.

Am Montag hatten Aktivisten landesweit 144 Todesopfer der jüngsten Gewaltwelle gemeldet. Allein 64 Menschen seien bei der Flucht aus einem belagerten Teil von Homs ums Leben gekommen, teilten die Örtlichen Koordinationskomitees mit.

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6 Kommentare

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  • A
    Ant-iPod

    @toddi:

     

    Vorweg - ich schätze jeden Menschen, weil dies ein moralischer Wert an sich ist. Ich schätze Sie, weil Sie für Ihre Sicht der Dinge einstehen und meine Aussagen bitte ich nicht als Respektlosigkeit zu werten, denn ich respektiere Sie - und Ihre Ansicht.

    Ich teile diese Ansicht aber nicht.

     

    Zum Thema Assad, Referendum etc. ist an anderer Stelle geantwortet, aber den Punkt der Religion möchte ich hier aufgreifen:

    Sie halten anscheinend die vielen tausend Videos für Parolen religiöser Scharfmacher - korrekt?

    Das verstehe ich nicht, denn wenn ich alleine auf der deutschen Facebookseite zur "syrischen Revolution 2011" nachsehe, so sehe ich da neben den Gewaltvideos fast mehrheitlich aufnahmen von Demonstranten, welche die Fahne der ersten syrischen Republik (nach Abzug der Franzosen) schwenken und singen und tanzen.

    Diese Aufnahmen stammen aus den verschiedensten Regionen Syriens und sind völlig gewaltfrei. Mehr noch, singen und rufen die Menschen von Freiheit, Demokratie und dem Sturz der Assads. Religiöse Gesänge gibt es dort gar nicht.

    Wenn man die Videos der "neuen FSA-Soldaten" ansieht, so sprechen sie davon, dass sie keinem Regime mehr dienen können, dass sie zwingt, auf die eigenen Familien und Nachbarn zu schießen und dass sie für die neue, freie syrische Republik kämpfen und für das Volk. Die weit überwiegende Mehrheit dieser Videos hat überhaupt keine religiöse Aussage enthalten und wenn es überhaupt welche gibt, dann "Gott ist Größer" Rufe am Ende. Dieser Ausruf ist jedoch in der orientalischen Kultur seit Jahrhunderten verhaftet, so wie vielleicht früher einmal in Deutschland die Soldatenparole "Gott mit uns", die sogar auf dem Koppelschloss noch der Wehrmacht zu finden war.

    Das sind keine Mudjahedin und keine religiösen Fanatiker.

    Es mag sein, dass die Menschen dort religiöser sind, als wir in Europa. Es mag auch sein, dass viele von ihnen konservativer sind.

    Aber die Sehnsucht ist die nach einem freien Land. Die Syrer leben seit Jahrhunderten in einer Melange aus Sunniten, Schiiten, Alawiten, Drusen, Kurden, Assyrern, Aramäern, Armeniern und noch anderen, kleineren Gruppen friedlich miteinander. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass dies nun ein Ende finden soll - außer das Assad's Medien genau diesen Eindruck herstellen wollen, um die Opposition zu diskreditieren.

    Vielleicht gibt es sogar irgendwelche Splittergruppen, die tatsächlich fundamentalreligiöse Phantasien haben, aber nicht einmal die Muslimbrüder - und der Name könnte dies ja andeuten - wollen einen Gottesstaat, sondern eine Republik mit einer freiheitlichen Verfassung und bekennen sich klar zum Minderheitenschutz.

     

    Deshalb muss ich mit aller Entschiedenheit ablehnen, die Propaganda der Assads unwidersprochen im Raume stehen zu lassen, es handele sich bei der Opposition um Menschen, die den Religionskrieg führen wollten, oder gar nach der Ablösung Assads religiöse Pogrome planen oder schlimmeres. Dafür gibt es keinen einzigen glaubwürdigen Beleg, dagegen aber tausende Videos von Demonstrationen und FSA-Soldaten.

  • T
    toddi

    @emil: ich analysiere den Film den Sie unter den Kommentaren auf der Hauptseite des Beitrages unter Arabesken

    Nehmt euch 11.03 Minuten Zeit

    Ein Blick durch´s Schlüsselloch. Leben und Sterben in Homs finden. ja nehmen Sie sich die Zeit...

  • T
    toddi

    @Ant-iPod zunächst einmal ich schätze Sie sehr. Sie sind ein Mensch der sich Gedanken über Politik macht, seine Wahrheit sucht. Sie suchen Antworten und sind Argumenten gegenüber ausgeschlossen.

    Ja, ich mag diese Flerikalfaschisten nicht, genauso wenig wie ich sonstigen Faschismus mag. Und "parteilos" sind wir Medienleute nie, manchmal allerdings "Mediennutten" wenn es um die Existenz geht, wie auch in diesem "Blatt" ständig bewiesen wird.

    Ja, man kann entweder Ihnen glauben (und ein paar zigtausend Islamistischen Scharfmachern) oder rund acht Millionen Syrern die an dem Volksentscheid teilgenommen haben(rund 60 Prozent der Wahlberechtigten). 89,4 Prozent haben übrigends für eine neue (wirklich demokratische) Verfassung gestimmt und so für eine friedliche Beilegung des Konfliktes.

    Und man kann den Fakten glauben und Fakt ist, die Reportage dokumentiert keinerlei Angriff auf die Zivilbevölkerung. Angriffe auf Homs gab es und gibt es, aber im Fadenkreuz nicht das zu menschlichen Schutzschilden degradierte unbewaffnete Volk. (und wie es aktuell scheint sind die Stunden der Extremisten gezählt). Und auch Opfer gibt es auch im US- Jargon " Kollateralschäden". Auch gibt es kriegstypisches Elend der Schwächsten der Gesellschaft - die Verlierer sind immer die Opfer der Ränkespiele der Macht. Das dokumentiert der Film.

    Was Assad angeht so bin ich bei Ihnen, so wie es bisher war wird es nicht wieder sein. Und im Gegensatz zu seinem Vater hat der Jr. einiges in Bewegung gebracht,(gegen den Widerstand der mächtigen Hardliner)zu weiteren Veränderungen kam es unter anderem nicht, da just in dem Moment als Assad über weitere Reformen entschied die US-Cowboys mal eben den Irak überfallen musste. Eine Steilvorlage für die militärischen Hardliner. Und doch die "FSA" wird vom Westen militärisch unterstützt, nur passiert das im "verborgenen" (eine Folge der Vetos China und Russlands)und zwar wie gehabt selbst mit "regulären" Spezialkräften. Zitat "Festnahme französischer Militärs in Homs

    Im syrischen Homs sind nach englischen, französischen und russischen Quellen 1.500 Personen, meist ausländische Kämpfer, durch die syrische Armee gefangengenommen worden, darunter auch zehn französische Offiziere und Soldaten. Wie syrische Medien berichten, befindet sich ein Oberst darunter. Die Franzosen wendeten sich nach der Gefangennahme an die Syrier und verlangten als Kriegsgefangene behandelt zu werden. Sie weigerten sich allerdings Angaben zu ihrer Identität, Dienstgraden und ihrer Zugehörigkeit zu machen. Sie sollen dem französischen Geheimdienst DSGE angehören." Zitat Ende Diesen "friedlichen Demonstranten" gelten die Attacken der Regierungskräfte und wie man sieht mit einigem Erfolg. Mehr Fakten gefällig? Dann empfehle ich Ihnen auch die "andere" Seite zu lesen http://hinter-der-fichte.blogspot.com/ und ihre eigene Meinung zu bilden.

    Und auch da bin ich bei Ihnen, daß eine große Bevölkerungsmehrheit die Schnauze voll hat von einem korrupten Regime, dass die Reichtümer des Landes stiehlt und der Jugend keine Perspektive bietet, große Bevölkerungsgruppen in Armut hält und offensichtlich außer Stande ist, gewaltlos Politik zu gestalten. Hier stellt sich aber dem aufgeklärten Zeitgenossen die Frage nach Teufel und Beelzebub. Aber das ist gefühlt in jeder Gesellschaft der Fall wo Profit und Egoismus das Handeln bestimmt wie zb. das neue Regime in Libyen, Honduras, Irak, Afghanistan, und auch Saudiarabien. Nur messen leider auch Sie hier mit unterschiedlicher Elle.

    Und was die "Nachteile" und keinen "greifbaren Nutzen" des Westens ,als der sunnitischen Monarchien angeht: Hier soll ein schiitischer Gürtel vom Iran bis Libanon verhindert werden und wenn man schon so bescheuert ist und sich wegen so sinnlosem wie "Glauben" umbringt dann dann liegt meine Solidarität bei den (übrigens in den Anfängen pazifistischen Bewegung der "Jünger Alis", die nicht zuletzt deswegen, in Schlacht von Kerbela zu tausenden von den "Sunniten" Gemeuchelt wurden). Wie ich Eingangs schon erwähnte ich schätze Sie und freue mich auf eine weitere inhaltliche Auseinandersetzung mit Ihnen...

  • E
    emil

    @toddi

    welcher film, wo was wie?

  • A
    Ant-iPod

    @toddi

     

    Nun ist Ihre "Kritik" dieses Films ja mit keiner Silbe weniger reisserisch oder von Ihrer individuellen Meinung gefärbt, als sie es dem Filmemacher vorwerfen.

    Als Nicht-Homsaner kann man nun entweder Ihnen glauben schenken - der sie die Freiheitskämpfer für religiöse Fanatiker halten und ihnen den geplanten Völkermord unterstellen - oder aber Herrn El-Gawhary.

    Es können ja nicht beide Seiten die Wahrheit sage, oder?

     

    Dann stellt sich mir die Frage nach der Logik:

    Auf der einen Seite steht ein Präsident, der von seinem Vater installiert wurde, dessen Bruder die wichtigsten Militäreinheiten befehligt, dessen Cousin die wichtigsten Unternehmen im Lande lenkt, dessen persönlicher Reichtum weit über das hinaus geht, was die Präsidentenapanage hergibt, dessen Land über 17 Geheimdienste verfügt, die keinem Parlament Rechenschaft schuldig sind und dessen alte wie neue "Verfassung" alle drei Staatsgewalten unter die Verfügungsgewalt des Präsidenten stellt, was selbst die Baath-Partei kritisiert hat.

    Auf der anderen Seite steht eine Bevölkerung, die entweder - wie Sie behaupten - religiös verblendet und von finsteren Imperialisten angestachelt sind, oder - wie es viele Tausend Einzelvideos auf Facebook, Youtube etc. zeigen - die vielschichtige Bevölkerung Syriens ist, die zu hunderttausenden gegen Assad demonstriert und zu einem weit geringerem Anteil mit den wenigen militärischen Mitteln, die sie haben, Widerstand gegen die Assad-Armee leistet.

    Alleine, dass die Armee und nicht die Polizei gegen die Bevölkerung vorgeht, könnte einem ja schon zu denken geben.

     

    Wenn Assad ein so rechtschaffener und vom Volke geliebter Präsident wäre, so kann er jederzeit eine wirklich demokratische Verfassung zur Abstimmung stellen, mit echter Gewaltenteilung, klarer Kontrolle der Geheimdienste, wirkungsvollen Anti-Korruptionsgesetzen einführen.

    Nichts wäre einfacher als dies, um der Opposition den Nimbus der Freiheitskämpfer zu nehmen und sie als das zu "entlarven", was Sie von denen halten?

    Warum tut er dies denn nicht?

     

    Es tut mir leid, toddi, aber es mag sein, dass nicht alle Oppositionellen immer nur Gutes tun - aber die Logik verbietet es schlichtweg, das man Assad hier als Opfer einer vermeintlichen Verschwörung darstellt, die sowohl für "den Westen", als auch für die sunnitischen Monarchien fast ausschließlich Nachteile bringt und keinen greifbaren Nutzen birgt.

    Ein paar "Gott ist Größer"-Rufe sind beiweitem kein Beleg für eine angebliche religiöse Verblendung der Opposition.

    Wenn "der Westen" wirklich Assad loswerden wollte - warum tut er dies nicht einfach, wie bei Saddam, oder Muammar? Und warum hat er dann das vergangene Jahr nicht genutzt, die FSA mit allem auszustatten, was sie braucht, um Assad's Truppen wirklich in Bedrängnis zu bringen, wie man es in Afghanistan schon einmal gemacht hat und in einigen Staaten Mittelamerikas auch?

    Das ist schlichtweg logisch nicht erklärbar.

     

    Bedeutend einleuchtender ist es, dass eine große Bevölkerungsmehrheit die Schnauze voll hat von einem korrupten Regime, dass die Reichtümer des Landes stiehlt und der Jugend keine Perspektive bietet, große Bevölkerungsgruppen in Armut hält und offensichtlich außer Stande ist, gewaltlos Politik zu gestalten.

    Diese Bevölkerung hat nach Monaten der gewaltsamen Unterdrückung die Gewaltspirale eskaliert und lässt sich nicht mehr schlachten wie Vieh. Dabei aber bekommen Sie vom Westen und der arabischen Liga nicht mehr als ein Schulterklopfen, Parolen und Sanktionen, die Assad offensichtlich wenig beeindrucken.

    Dieses Bild kann man schon eher nachvollziehen, oder?

  • T
    toddi

    Vielleicht heißt Monster auch Krieger oder Helden - typisch demagogischer Beitrag von embedded journalism.

    Gleichzeitig hilft die USA den Frieden wieder herzustellen in dem Clinton die Russen und Chinesen aufruft Assad zum Waffenverzicht zu bewegen und Nurland gleichzeitig die Syrer zum bewaffneten Aufstand zusammentrommelt. Typische US- Arbeitsteilung - für Assad, die Schiiten, Kurden, Christen und anderen Minderheiten in Syrien würde das den sicheren Selbstmord bedeuten -oder besser die Auslieferung an den Sunnitischen Islamistenmob. Völkermord in einer viel größeren Dimension als derzeitig - sanktioniert durch die "Demokraten" im Westen (analog Libyen, nur bedingt durch die Einwohnerzahl von ca. 20.000.000 (zu 6.000.000 zu Libyen) und der größeren Einwohnerdichte mit wenigstens 400000 Opfern zu rechnen. Und nun zu dem tollen Dokumentarfilm aus Homs, der sich natürlich den Stadtbezirken mit den ca. 20.000 "Aufständischen" widmet (Wer zeigt eigentlich mal eine Reportage über die Belange der 80.000! andersdenkenden Einwohner Homs, (Hauptstadt der "Revolution" ist unter diesen Bedingungen ziemlich weit hergeholt) z.B. wegen der journalistischen Ausgewogenheit oder findet sich keiner der das Ausstrahlen würde bzw. dafür bereit ist Honorar zu bezahlen.

    Aber nun zum Film (Dokumentarfilm kann man das nicht nennen, denn der verbietet Inszenierungen). Was sehe ich also (im übrigen als Fernsehmacher) in diesem Film und vor allem was sehe ich nicht?

    Ich sehe über weite Strecken islamistische Klerikalfaschisten und ihre Scharfmacher. Ich sehe bewaffnete Mudhaheddins teilweise mit Afghanistanequipment (Stoffmagazinwesten) und Scharfschützengewehren, ich sehe keinen Artillerie- oder Mörser- oder Luftangriff. Dafür leicht verwundete Kinder im Interview (Telefon (und mutmaßlich IT) ist nicht abgeschaltet klingelt nämlich im Hintergrund) die nichts von Toten berichten, dafür springt der Kommentator ein. Dann Szenen wo ein angeblicher Artillerieschlag bevorsteht nur allein der bleibt aus, dafür werden in Szene gesetzt, idiotisch herumballernde Islamisten (wie schon in Libyen)die dabei natürlich nicht vergessen in ihrer sprichwörtlichen "Einfachheit" Allah ist groß zu rufen (selbstverständlich weil die Kamera dabei ist) ansonsten würden sie bei ihrem Gesabbel bei jedem Feuerstoß wahrscheinlich heiser - sicherlich nicht gerade professionell aber manchmal kann man sich solche Bemerkungen angesichts der primitiven Inszenierungen nicht verkneifen.

    Dann den "Angriff" auf das HQ des Geheimdienstes, nur keine Einstellung vom Angriffsziel, dafür wieder unsere bekannten ballernden Idioten.

    Dann eine Massenszene, "Trauerfeier" von Opfern die mutmaßlich Terroristen waren - denn der Ruf nach Märtyrertum ist unüberhörbar die von Islamisten zum aufstacheln zu neuem Mord genutzt wird. Aber keinen Beweis für systematisches Vorgehen der regulären syrische Truppen gegen Zivilisten, ein Schlag in die mit Sicherheit aufzuklärenden "Versammlung" hätte leicht mehrere hundert Opfer zur Folge. (eine Zurückhaltung die der hier lancierten Meinung widerspricht - und nicht wahlweise 5 bis etwas um die 20 wie die Snackbar aus GB immer wiederkehrend verkündet.)

    Dann wird es doch unscharf und wacklig (was eine andere Quelle beweist) und gezeigt wird ein Angriff auf ein Gebäude wo sich einige Verteidiger vergeblich (in offensichtlicher Unterzahl) zu wehren versuchen.

    Szenenwechsel immer noch "Wackelqualität" da jammert einer der uns als Zivilist verkauft werden soll, aber noch das Pistolenhalfter unter dem linken Arm hat, mein Auge , mein Auge.(das schafft Emotionen und beendet einen so genannten dramaturgischen Bogen)

    Dann aufgestachelte Gläubige (die Kinder wie Zufall in der ersten Reihe) hat hier eigentlich jemand die Eltern gefragt (wie in Deutschland üblich) ob ihre Kinder hier exponiert zur Schau gestellt werden dürfen? Aber vermutlich sind sie durch ihre Hauptbildung (Koranschule) sowieso ausreichend indoktriniert. Der Kommentator erzählt was von Kämpfen für ihre Freiheit, dokumentarisch aber ist Rufe für Allah.

    Dann zurück zu der "Kampfszene" Massen von Bewaffneten, die Augenscheinlich genug Munition aber doch nicht den Mut zum Häuserkampf haben, wozu auch, es erfolgt ohnehin kein Gegenfeuer. Dann wieder Emotionen, vorher "Bilderstürmer" bei ihrer vergeblichen "Arbeit".

    Dann der Beweis das es mit der produktiven Leistung der "Revolutionäre" nicht weit her ist, man bittet bei kontinuierlicher Ankunft des Selben per Förderband, um Brot- soll heißen die Menschen haben nichts zum Überleben.

    Nächste Einstellung, nun doch kurz die gefährdete Minderheit der Aleviten in einem ihrer Stadtbezirke und Wunder wer nicht kämpft wird auch nicht bekämpft (freilich weil sie zum Stamme Assads gehören). Dann der Taliban, (mit dem schwarzen Turban) der mal für die Dreharbeiten die Waffe abgelegt hat, nicht so der mit dem Magazin unter dem rechten Arm, der sich angeblich nicht auf die Straße traut weil er von Snipern erschossen werden könnte - allerdings hört man keine (Einzel)Schüsse oder sonstige Beweise einer solchen Präsenz. Dann ein Höhepunkt, ein Assadverehrer von dem (vom Kommentator) behauptet wird er wurde von Assadleuten erschossen. Merke - in seinem Wahnsinn erschießt der Despot schon seine eigenen Leute. Und dann das Kind das (im verwendeten Material) zweimal gefragt werden muss um seinen gelernten Text aufzusagen - immer ein Graus- Interview mit Kindern - vor laufender Kamera fällt ihnen kein zusammenhängender Satz ein. Dann Schnitt zur Witwe die spricht vom "gottlosen" Mörder, mit keiner Silbe fällt etwas wie Assad... und davon das der Tod (von Menschen) ungerecht ist... dann lange Einstellung- Porträt der Witwe „stumm“ (noch nicht mal eine Ranfahrt auf die Augen - schwach) und als Sahnehäubchen noch die Nahe vom ahnungslosen Kind. Abblende … konjez filma

    Und ja: Nehmt euch 11.03 Minuten Zeit: Ein Blick durch´s Schlüsselloch. Leben und Sterben in Homs

    auch wenn der Beitrag vom Demagogen Karim El-Gawhary stammt. Und beachten Sie folgendes: Ausschließlich die Bilder sprechen die authentische Sprache, Geräusche sind manipulierbar. O- Töne sind nur 100%- tig glaubwürdig wenn Synchron und ungeschnitten (ohne Schnitt- als Zwischenbilder). Natürlich bei fremdländischen O- Tönen nicht möglich , und daher oft zum Anlass genommen besonders „frei“ zu übersetzen.

    Trotz des verwendeten Materials (man geht von einem Drehverhältnis (von Optimal 1:3 bis 1:10 aus) uns somit der Verweigerung von je dem 3 bis 10 fachen des gedrehten Materials, und der Kunstgriffe der Filmmacher, beweist dieser Film nur eines die Lebensumstände von islamisch indoktrinierten Menschen die von Klerikalfaschisten für Ihre Belange missbraucht und verheizt werden. Er beweist nicht, das in irgendeiner Form massiv gegen Zivilisten vorgegangen wird - schlimmer noch er dokumentiert nicht einen einzigen Angriff der Regierungskräfte (weder in Bild noch in Ton) dafür massiv bewaffnete Angriffe von bewaffneten Extremisten unter ständigem Allah u akbar Geheule...und diesen soll sich die zivilisierte Mehrheit der syrischen Bevölkerung nach der Meinung Mrs. Clinton schutzlos ausliefern ...