: Auferstanden
„Suche Mann für meine Frau“ (20.15 Uhr, ARD) erinnert an die Geschichte des Filmklassikers „Schick mir keine Blumen“ mit Rock Hudson und Doris Day – aber leider nicht an dessen Humor
Ja, die Plots der ARD-Filme am Freitagabend sind nie besonders originell. Meist hat „Vollweib“ Christine Neubauer anfangs ein Problem mit Körpergewicht und Männern, zum Schluss dann nicht mehr. Zwischendurch passiert irgendetwas mit Kindern und Schokolade. Da kommt einem Folgendes doch fast komplex vor: Durch ein Missverständnis beim Arzt meint ein Mann fälschlicherweise, einen tödlichen Tumor zu haben. In Sorge um die Zukunft seiner Familie fängt er daraufhin an, einen Mann für seine Frau zu suchen. Die denkt aber aufgrund seiner seltsamen Machenschaften schließlich, dass er sie hintergeht. So wird das Familienglück mehr bedroht als durch die eingebildete Krankheit.
Dies ist der Inhalt des heutigen ARD-Films „Suche Mann für meine Frau“ mit Heikko Deutschmann und Aglaia Szyszkowitz – und des Filmklassikers „Schick mir keine Blumen“ von 1964 mit Rock Hudson und Doris Day unter der Regie von Norman Jewison.
Bei der zuständigen Produktionsfirma Ziegler Film nachfragend, wie es zu solchen Parallelen kommen kann, landet man prompt bei Geschäftsführerin Regina Ziegler selbst. „Parallelen zu existierenden Filmen wird es immer wieder geben, da die Grundkonflikte, in denen Menschen sich befinden, in der Anzahl beschränkt sind und sich stets wiederholen“, sagt Ziegler. Eine Ähnlichkeit mit „Schick mir keine Blumen“ sei reiner Zufall – vielmehr habe man sich an der eigenen Produktion „Tausche Firma gegen Haushalt“ orientiert, einem ARD-Freitagsfilm mit – Christine Neubauer.
Tatsächlich ist die etwas überraschende Selbstreferenz eher irreführend, weil in „Tausche Firma gegen Haushalt“ wirklich eine Firma gegen einen Haushalt eingetauscht wird und keiner einen Tumor hat. Deshalb zurück zu „Suche Mann für meine Frau“. Dort enden übrigens ungefähr ab dem letzten Drittel die Parallelen zu „Schick mir keine Blumen“. In der älteren, hm, Inspirationsquelle geht Doris Day nämlich, nachdem sie, wie sie meint, die Betrügereien ihres Mannes aufgedeckt hat, in die groß angelegte Gegenoffensive. Im ARD-Film flirtet Aglaia Szyszkowitz stattdessen etwas halbherzig mit einem Handwerker, der unter seiner Jeanslatzhose nichts anhat. Das beschreibt übrigens ganz gut, worin dann doch die feinen Unterschiede zwischen den beiden Filmen bestehen. HANNAH PILARCZYK