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Auf verlorenem PostenErst mal Umwelt. Und dann?

Agnes Becker mag die Natur Foto: ÖDP

KLEINSTPARTEIEN Agnes ­Becker will Politik für Mensch und Umwelt

taz: Frau Becker, wie lautet ihr Wahlkampfslogan?

Agnes Becker: Die ÖDP ist mit dem Slogan „Mensch vor Profit“ in den Bundestagswahlkampf gezogen – und das subsumiert eigentlich alles, was die ÖDP mit ihren Schwerpunkten verbindet.

Was ist der beste Grund, warum man Sie wählen sollte?

Der beste Grund für eine ÖDP-Mitgliedschaft und auch für eine Wahlentscheidung ist, dass die ÖDP sich seit ihrer Gründung selbst auferlegt hat, auf alle Firmen- und Konzernspenden zu verzichten. Wir sind der Meinung, dass das die Voraussetzung dafür ist, eine unabhängige Politik machen zu können, die sich an dem orientiert, was für die Menschen und für die Umwelt gut ist.

Sie sind noch Kleinstpartei. Was wollen Sie werden, wenn Sie mal groß sind?

Wenn wir mal groß werden, wollen wir natürlich in die verschiedenen Parlamente einziehen. 2014 ist uns das mit der Entsendung Prof. Dr. Buchners in das Europaparlament gelungen. Ansonsten sind wir mit über 400 Mandatsträgern in den Kommunen vertreten.

Was würden Sie tun, um die deutschen Staatsbürger, die in türkischen Gefängnissen sitzen, rauszuholen?

Wenn man sich mit einem Menschen wir Herrn Erdoğan verbündet – zum Beispiel in der Flüchtlingsfrage –, dann braucht man sich nicht wundern, wenn der ein Druckmittel in die Hand bekommt, mit dem er dann den deutschen Staat am Nasenring durch die Manege führen kann. Wir wollen die Fluchtursachen bei der Wurzel packen und sagen: Wir machen keine „Freihandelsabkommen“ mit den afrikanischen Staaten. Das ist etwas, was vollkommen untergegangen ist in der ganzen ­Diskussion um CETA und TTIP. Dass es auch solche ­Freihandelsabkommen mit den afrikanischen Staaten gibt, die im ­Prinzip jegliche wirtschaftliche Entwicklung oder Entfaltung in den afrikanischen Staaten unterbinden. Wir fordern: faire Handelsbedingungen für alle!

Waren Sie mal Klassensprecherin?

Ich glaube ja. Aber das ist schon eine Weile her. Ich glaube, ich war in der Mittelstufe – in der siebten, achten, neunten Klasse – mal Klassensprecherin.

Interview Doris Akrap

Die Ökologisch-Demokratische Partei ist eine Kleinpartei mit 6.000 Mitgliedern, wobei sie in Bayern 4.000 Mitglieder zählt. Inhaltlich konzentriert sie sich auf Demokratie, Umwelt- und ­Familienpolitik. Agnes Becker ist die stellvertretende Vorsitzende der Partei, Gabriela Schimmer-Göresz die Vorsitzende.

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