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Auf Du und Du mit der RückkehrDie zwei Leben der Emilie Sophia Tago

■ 28-Jährige aus Ghana darf weiterhin nicht zu ihrer Tochter nach Bremen

Der Fall der 28-jährigen Emilie Sophia Tago, die seit Ende März in Ghana festgehalten wird, bekommt zunehmend kafkaeske Züge. Jetzt wurde der jungen Frau nach Angaben ihres Partners mitgeteilt, dass sich die „echte“ Emilie in Deutschland aufhalte. Zur Erinnerung: Die illegal in Bremen lebende Tago hatte in ihr Heimatland zurückfliegen müssen, um ein Visum zur Eheschließung mit ihrem deutschen Verlobten zu bekommen. Die im Dezember geborene Tochter des Paares musste beim Vater zurückbleiben (die tazbremen berichtete). Ihre Mutter hat sie seit vier Monaten nicht gesehen.

„Unzumutbar und skandalös“ findet dies der Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf) in Bremen, der zwischenzeitlich aktiv geworden ist. Insbesondere das Kind leide unter der ausgesprochen langen Bearbeitungszeit. Vom Auswärtigen Amt in Berlin bekam die Organisation indes folgende Mitteilung: Leider würde das Visumverfahren wegen berechtigter Zweifel an der Identität der Antragstellerin „etwas länger“ dauern. Auch ein langer Brief des Vaters an Außenminis-ter Josef Fischer (Grüne), den einer dessen Mitarbeiter beantwortete, kommt zu diesem Ergebnis. Jetzt wurde Tago in der deutschen Botschaft in Accra sogar der Pass abgenommen. Offenbar gibt es Probleme bei der Auswertung der Fingerabdrücke.

Das Merkwürdige daran: Die hiesige Ausländerbehörde hat Tago eine „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ ausgestellt. In Bremen ist die Frau, die schon im Mai den Vater ihres Kindes hatte heiraten wollen, also willkommen. Von Seiten der Bremer Ausländerbeauftragten heißt es sogar, nach den Bestimmungen des Auswärtigen Amtes müsse ein Visum erteilt werden. Woran hakt es also?

„Die wollen die Leute mürbe machen“, ist die Vermutung von iaf-Mitarbeiterin Barbro Krüger, warum die Botschaft die Angelegenheit derartig in die Länge zieht. Fälle wie dieser kämen immer wieder vor, berichtet Krüger, „manchmal dauert es über ein Jahr“. Neben Ghana seien auch Länder wie Nigeria, Indien und Pakistan besonders betroffen. Als mögliche Gründe für die lange Verfahrensdauer nennt Krüger jedoch auch die Zahl der Anträge und das offenbar unzureichende „Urkundenwesen“ in manchen Ländern. Sprich: Es geht um gefälschte Unterlagen.

Tatsächlich sei der Pass seiner Freundin einmal verloren gegangen, sagt Gerhard Magerkurth. Die ghanaische Botschaft habe das Dokumnet jedoch ersetzt. Außerdem sei die Geburtsurkunde Emilie Tagos beim Bremer Standesamt in Verwahrung. Magerkurth empfindet die ganze Angelegenheit als pure Schikane, „mir scheint, dass man uns kaputt machen will.“ Nun muss der Mann, der in Bremen als Koch arbeitet, zusätzlich zu seinem eigenen Rechtsanwalt noch einen Vertrauensanwalt in Ghana bezahlen, der die Identitätsfrage klären soll.

hase

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