Auf Du und Du mit der Pfandflasche: Bilanz von Bootterbloom tiefrot
■ H-Milch in Pfandflaschen bescherte Millionenverlust
Ein Mißerfolg mit H-Milch in Pfandflaschen und die daraus resultierende Schließung einer Produktionsanlage haben 1996 die Bilanz der MZO Oldenburger-Botterbloom eG tiefrot gefärbt. Die zu den größten Milchverarbeitern Deutschlands zählende Genossenschaft gehe aber fest davon aus, in diesem Jahr wieder einen Gewinn zu erwirtschaften, sagte gestern Vorstandssprecher Hermann Dumstorf in Oldenburg. Für die ersten sechs Monate weist das Unternehmen einen Überschuß von rund 18,5 Millionen Mark aus.
Wie Dumstorf weiter erklärte, belief sich das Minus 1996 auf 22,7 Millionen Mark. Der Umsatz blieb mit rund 1,8 Milliarden Mark etwas unter Vorjahresniveau. MZO hatte sich 1992 angesichts einer zunehmenden Diskussion um wachsende Müllberge entschlossen, besonders haltbare Milch in Mehrwegflaschen zu verkaufen. Die Firma investierte am Standort Strückhausen rund 30 Millionen Mark in ein neues Mehrwegsystem, konnte sich mit der H-Milch in Pfandflaschen aber nicht am Markt durchsetzen. Der Vorstand sah sich gezwungen, die Produktion in Strückhausen wieder zu schließen. Damit verfügt die Genossenschaft noch über fünf Werke mit 1.862 Mitarbeitern. Insgesamt verarbeitete MZO 1996 etwa 1,5 Milliarden Kilogramm Milch, davon 1,3 Milliarden Kilogramm von 6.826 Vertragslandwirten. Hauptumsatzträger waren Käse, Butter, Trockenmilcherzeugnisse, Kondensmilch und Eiskrem. Neben Deutschland und dem EU-Binnenmarkt sind die GUS-Staaten, Japan und die arabischen Länder die wichtigsten Absatzgebiete. dpa
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