Auf Du und Du mit dem Verkehr: Entscheidung über Achterdiek gefallen
■ Bauressort strebt „Zwischenlösung“ an / Fronten bleiben allerdings verhärtet
Die Fronten um den Achterdiek bleiben verhärtet. Heute soll in der Innendeputation darüber entschieden werden, ob die Straße als Verbindung zwischen Leher Heerstraße und Franz-Schütte-Allee wieder geöffnet wird. Laut Baubehörde soll es dabei jedoch nur um eine „Zwischenlösung“ gehen. Weitere Details wurden indes noch nicht preisgegeben; für die Deputationssitzung gibt es noch keine Vorlage.
Dennoch ist davon auszugehen, dass die „Zwischenlösung“ eine befristete Öffnung ist, eventuell bis die Bahnunterführung Rockwinkeler Heerstraße gebaut ist. Dafür hatte sich der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Helmut Pflugradt ausgesprochen. Auch Wolfgang Grotheer, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Bremen Stadt, befürwortet eine Öffnung. Für eine Übergangslösung müsste die Bürgerschaft nicht den Bebauungsplan für den Büro-Park ändern, nach dem der Achterdiek geschlossen bleiben soll.
Die Grünen vertreten die Position, beim Achterdiek handele es sich um eine klassische Frage, die auf Beiratsebene geklärt werden müsse. Der Achterdiek fällt allerdings in die Zuständigkeit von zwei verschiedenen Beiräten, die sich bisher nicht einigen konnten: Oberneuland befürwortet die Öffnung der Straße, während der Beirat Horn-Lehe den Durchgangsverkehr aus dem Stadtteil halten möchte – mangels Alternativen durch die Sperrung des Achterdiek.
Die Anwohner sind tief zerstritten: Die „Initiative für die Öffnung des Achterdiek“ will bald alle Kreuzungen im Stadtteil blockieren, um ihrer Forderung nach Entlastung der Marcusallee über den Achterdiek Nachdruck zu verleihen. In der Initiative „Achterdiek wieder Lebenswert“ haben sich Anwohner zusammengeschlossen, die den Achterdiek geschlossen lassen wollen, um keinen Durchgangsverkehr ins Wohngebiet zu locken. Die Kontrahenten liefern sich Auseinandersetzungen, die bis zu persönlichen Bedrohungen reichen. Auch Strafanzeigen wurden schon gestellt. not
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