Auf Du und Du mit dem Beirat: Vereint gegen Daewoo
■ CDU, SPD, Grüne, AfB und FDP in Vegesack zeigen Senat die gelbe Karte
Der Vegesacker Beirat blockt gegen die große Koalition im Senat: Er hat das Thema Daewoo-Ansiedlung auf dem Vulkan-Gelände jetzt beraten und einen Dringlichkeitsantrag der CDU einstimmig angenommen: Darin wird der „unverzügliche Aufschub der geplanten Bauarbeiten für den geplanten Autoumschlag“ gefordert. In diesen Tagen soll die Kranbahn mit Zement verfüllt werden – und das erfüllt die Lokalpolitiker aller Parteien mit Sorgen.
Denn wenn einmal die alten Industrieanlagen zerstört sind, dann lassen sich schwerer neue Nutzungen für das Gelände finden. Im April ist der Beirat von dem Beschluss des Wirtschaftsressorts, die alten Anlagen zugunsten des Autoumschlages zu zerstören, überrannt worden. Das soll nun nicht mehr passieren: „Angesichts der befürchteten Insolvenz von Daewoo Deutschland steht die Firma Egerland ohne Partner vor einer ungewissen Zukunft“, argumentiert der jetzt vereint gefällte Beiratsbeschluss .
20 Arbeitsplätze waren für die Ansiedlung Daewoo Deutschland versprochen – „die kommen nicht mehr“, ist die SPD-Beiratssprecherin Anke Nerger aus Bremen-Nord überzeugt. Und auch der Vegesacker CDU-Politiker Rainer Buchholz sieht so schwarz, dass er sich demons- trativ gegen seinen Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) stellt: „Ich weiß nicht, wo ich meine Hoffnung herholen soll“, sagt er.
Warum muss jetzt der Kran abgerissen und das Trockendock verfüllt werden? „Falsche Angaben“, „falsche Zahlen“, ein peinlicher Auftritt des BIG-Vertreters im Beirat – die Vegesac-ker Beiratspolitiker glauben „ihren“ Oberen im Rathaus nichts mehr. Und verlangten gleich in derselben Beiratssitzung mehr Informationsrechte für den Beirat. K.W.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen