Atomstreit mit Israel: Iran will Drohne zerstört haben
Die Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben eine israelische Drohne abgeschossen, die sich einer Atomanlage genähert habe. Israel bestätigte das bisher nicht.
TEHERAN afp/dpa | Der Iran hat nach eigenen Angaben nahe einer seiner Atomanlagen eine israelische Drohne abgeschossen. Wie die Revolutionsgarden am Sonntag auf ihrer Website sepahnews.com mitteilten, schossen sie ein unbemanntes israelisches Aufklärungsflugzeug ab, als es sich der Urananreicherungsanlage von Natans im Zentrum des Landes genähert habe.
Der Iran hatte in den vergangenen Jahren wiederholt vermeldet, ausländische Spionagedrohnen über dem eigenem Territorium vom Himmel geholt zu haben.
Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte dazu in Tel Aviv auf Anfrage lediglich, Israel äußere sich nicht zu ausländischen Medienberichten. Israel fühlt sich wie kein anderes Land durch das iranische Atomprogramm bedroht und fordert vom Iran seit langem die völlige Aufgabe der Fähigkeit, Atomwaffen zu entwickeln und zu bauen. Teheran beharrt auf seinem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomtechnologie.
Derzeit laufen Verhandlungen zwischen Teheran und der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland über ein Abkommen zur dauerhaften Beilegung des Streits. In seinem Zentrum steht die Urananreicherung, die zur Erzeugung von Brennstoff ebenso wie zur Herstellung von hochangreichertem Uran für Atomwaffen genutzt werden kann.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Pelicot-Prozess und Rape Culture
Der Vergewaltiger sind wir
Trendvokabel 2024
Gelebte Demutkratie
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Berliner Kultur von Kürzungen bedroht
Was wird aus Berlin, wenn der kulturelle Humus vertrocknet?